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GK307 - Der Ghoul von Mallorca

GK307 - Der Ghoul von Mallorca

Titel: GK307 - Der Ghoul von Mallorca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sich entschlossen, seine Aktivitäten auszuweiten. Er wollte Angst und Schrecken auf der Insel verbreiten.
    Das erreichte er nicht, wenn er Gräber schändete und in Leichenhallen einbrach. Das gelang ihm nur, wenn er über Lebende herfiel.
    Mal hier - mal dort. Immer unverhofft auftauchend und blitzschnell zuschlagend. Damit würde er die Menschen in Panik versetzen.
    Ein Ziel, das ihm maßloses Vergnügen bereiten würde. Er dankte Phorkys, seinem Vater, der ihn geschaffen hatte, im Geiste dafür, daß er ihm dieses Treiben hier auf Mallorca ermöglicht hatte.
    Er wollte sich dafür erkenntlich zeigen und Taten setzen, die ganz im Sinne des Bösen waren.
    Stimmen!
    Der Ghoul fletschte die Zähne. Noch sah er wie ein Mensch aus, aber schon bald würde er sich in jenes gräßliche Ungeheuer verwandeln, dessen Anblick so manchen zu Tode erschreckte.
    Schritte, draußen auf dem Gang!
    Sie näherten sich der Tür. Die Augen des Unheimlichen fingen zu glühen an. Seine Unruhe veränderte sein Aussehen geringfügig.
    Drei Männer sprachen auf dem Gang miteinander. Einer davon war Lance Selby. Der Kehle des Ghouls entrang sich ein leises Knurren.
    Er ballte die Hände zu Fäusten, denn er wußte, wer die beiden Männer waren, mit denen sich Selby unterhielt: Tony Ballard, der Dämonenfeind Nummer eins, und dessen Freund Mr. Silver!
    Rufus und Phorkys wollten, daß er, der Ghoul, diese beiden Männer vernichtete, und der Dämon war im Augenblick gerade dabei, die Sache geschickt einzufädeln.
    Er war zuversichtlich, daß ihm das, was er sich vorgenommen hatte, gelingen würde. Er war stolz auf den Plan, den er geschmiedet hatte. Es würde klappen. Garantiert.
    »Also dann, ihr beiden«, sagte Lance Selby soeben draußen vor der Tür. »Macht, daß ihr ins Bett kommt. Und schlaft ausgiebig. Wer weiß, ob euch der Ghoul in der morgigen Nacht dazu noch mal Gelegenheit gibt.«
    »Gute Nacht, Lance«, sagte Tony Ballard.
    »Gute Nacht«, sagte auch Mr. Silver.
    Dann öffnete sich die Tür, und der Parapsychologe trat ein.
    ***
    Lance Selby machte Licht. Seine Miene verfinsterte sich. Jetzt, wo er nicht mehr mit Tony Ballard und Mr. Silver beisammen war, brauchte er sich nicht mehr zusammenzureißen.
    Er konnte so dreinschauen, wie ihm zumute war. Er fühlte sich immer noch elend, obwohl er sich den Freunden gegenüber die größte Mühe gegeben hatte, es sich nicht anmerken zu lassen.
    Der Verlust von Tippi Norman schmerzte ihn sehr. Er würde darüber wohl nicht so bald hinwegkommen.
    Lance fand es erstaunlich, daß er sich nach so kurzer Zeit schon so sehr an Tippi gewöhnt hatte. Er, der eingefleischte Junggeselle, hätte sich mit einemmal durchaus vorstellen können, verheiratet zu sein.
    Doch das grausame Schicksal hatte ihm dieses prachtvolle Mädchen entrissen und ihn in die Einsamkeit zurückgestoßen.
    Er haßte den Ghoul. Mit Vergnügen hätte er den Dämon zur Hölle geschickt.
    Aber noch hatten sie nicht einmal eine Spur von ihm.
    Lance Selby setzte sich auf sein Bett. Er stützte die Ellenbogen auf die Schenkel. Seine Schultern hingen nach vorn.
    Der Parapsychologe sah kraftlos und entmutigt aus. Er hatte keine Ahnung, daß der Ghoul ganz in seiner Nähe war.
    Der Unheimliche hatte sich versteckt, als Lance sein Zimmer betreten hatte. Jetzt wartete der Dämon auf seine Chance.
    Angekleidet legte sich Lance auf das Bett. Er löschte das Licht, damit seine Gedanken, die sich mit Tippi befaßten, durch nichts abgelenkt wurden. Er schob die Hände unter seinen Kopf und träumte mit offenen Augen.
    Er sah Tippi. Sie lachte unbekümmert. Er sah sie tanzen. Und dann erlebte er den Moment des ersten Kusses noch einmal.
    Es war ein überwältigendes Gefühl für sie beide gewesen. Brennend heiß hatten sich ihre Lippen zu einem Kuß gefunden, der kein Ende nehmen wollte, und mit dem sie einander zu verstehen gaben und besiegelten, daß sie füreinander bestimmt waren.
    Und dann…
    Eiskalt rieselte es Lance Selby über den Rücken, als er sich an den Anblick erinnerte, den das tote Mädchen geboten hatte.
    Der Parapsychologe zog die Luft geräuschvoll ein. Sein Atem ging heftig. Seine Brust hob und senkte sich rasch. Sein Herz trommelte wild gegen die Rippen.
    Dieses Scheusal!
    Was hatte es nur verbrochen…
    In diesem Augenblick öffnete sich die Tür des Einbauschranks neben dem Bett, auf dem Lance Selby lag. Vorsichtig wurde sie aufgedrückt.
    Kein Geräusch war zu hören. Bleich schimmerte die grauenerregende Gestalt des

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