GK379 - Das Auge des Bösen
sein.«
»Es gibt keinen Haken.«
»Sie stellen keinerlei Bedingungen?« fragte Keenan Garro mißtrauisch.
»Nur eine einzige«, erwiderte Asmo Death.
»Und die wäre?«
»Ich werde für Sie jene drei Personen töten, die Sie am meisten hassen. Es wird gewissermaßen mein Einstandsgeschenk an Sie sein, Mr. Garro. Dafür verschreiben Sie dann Ihre Seele dem Teufel und arbeiten mit mir gemeinsam für die Hölle.«
Keenan Garro grinste. »Sind Sie sicher, daß Sie ganz richtig im Kopf sind? Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Ich will Sie nicht beleidigen. Aber Ihr Angebot klingt – sagen wir mal – recht sonderbar, finden Sie nicht?«
»Ich kann Ihr Mißtrauen verstehen, Mr. Garro«, sagte Asmo Death kalt.
»Arbeiten Sie denn für die Hölle?«
»Ja, das tu’ ich.«
»Woher kommen Sie?«
»Von dort.«
Garro fuhr sich verwirrt über die Augen. »Moment. Wollen Sie damit sagen, daß Sie aus der Hölle geradewegs nach New York gekommen sind, um mir dieses ungewöhnliche Geschäft vorzuschlagen?«
»Exakt.«
»Wieso wenden Sie sich ausgerechnet an mich?«
»Sie haben einen Namen in New Yorks Unterwelt. Ich werde Sie zum größten Gangster dieser Stadt machen. Jedermann wird nach Ihrer Pfeife tanzen. Würde Ihnen das nicht gefallen?«
Garro leckte sich die Lippen. »Was für ‘ne Frage. Wem würde so was nicht gefallen.« Er kniff die Augen zusammen. »Wer sagt mir, daß Sie nicht bloß ein großmäuliger Schaumschläger sind?«
»Sie können mich testen.«
»Wie denn?«
»Befehlen Sie Ihren Männern, mich anzugreifen.«
Garro nickte seinen Gorillas zu. »Ihr habt es gehört, Jungs. Diesmal steht es drei gegen einen. Das müßte doch zu packen sein.«
Die Gorillas waren für die Gelegenheit dankbar, ihrem Boß beweisen zu können, daß sie besser waren, als sie vorhin ausgesehen hatten.
Sofort griffen sie Asmo Death an, doch der Unheimliche nagelte sie mit seinem durchdringenden Blick schon nach dem ersten Schritt fest.
Sie kamen nicht näher an ihn heran.
»Verdammt noch mal, was ist denn mit euch?« schrie Garro wütend. »Hat euch plötzlich der Mut verlassen? Taugt ihr zu überhaupt nichts mehr?«
Etwas passierte mit Asmo Deaths Augen.
Hinter seiner Brille entstand ein grüner Schimmer. Keenan Garro sah es. Gleichzeitig hörte er seine Männer stöhnen.
Er schaute die Muskelmänner an und stellte verblüfft fest, daß sie sich vor Schmerzen wanden.
Garro war von dieser Demonstration der Stärke beeindruckt. Es war ein unschätzbarer Vorteil, einen so außergewöhnlichen Mann wie Asmo Death zur Verfügung zu haben.
»Ich denke, das reicht«, sagte er ernst. »Erlösen Sie diese armen Schweine von ihren Qualen.«
Der grüne Schimmer verschwand. Aber es dauerte eine Weile, bis die Gorillas sich von ihrem Schock und den Schmerzen erholt hatten.
»Beeindruckend«, sagte Keenan Garro und wiegte den Kopf. »Wirklich sehr beeindruckend, wozu Sie imstande sind.«
»Ich kann noch mehr.«
»Ich bin versucht, Ihnen das zu glauben, nachdem ich gesehen habe, was Sie mit meinen Männern anstellten. Woher wissen Sie, daß es drei Menschen gibt, die ich auf den Tod hasse?«
»Es gibt nichts, was ich nicht weiß.«
Garro grinste. »Dann ist es wohl verdammt besser, sich mit Ihnen zu verbünden, als Sie zum Feind zu haben.«
»Sie sagen es, Mr. Garro. Ich kann Ihnen die drei Personen zeigen.«
»Okay«, sagte der Gangsterboß und nickte aufgeregt.
Asmo Death bildete aus seinen Händen eine Schale, aus der sogleich Rauch aufstieg. Die dünnen Schwaden verdichteten sich.
Sie fingen sich zu drehen an, rotierten immer schneller, bildeten eine schimmernde Kugel, auf deren Oberfläche plötzlich das Gesicht eines Mannes zu erkennen war.
Keenan Garro und seine Männer starrten das Gesicht perplex an.
»Efrem Porter«, sagte Asmo Death eisig. »Er war bis vor kurzem Ihr Rechtsanwalt. Sie haben ihm vertraut. In Geldangelegenheiten ließen Sie ihm völlig freie Hand, und wie hat er Ihnen das gedankt? Er hat Sie bestohlen, zweigte große Summen in seine eigene Tasche ab. Als Gefahr bestand, daß Sie ihm auf die Schliche kommen würden, verschwand er von der Bildfläche. Sie wissen bis heute nicht, wo er steckt.«
»Wissen Sie es?« fragte Garro heiser.
»Aber natürlich«, antwortete Asmo Death grinsend.
»Wo steckt das Schwein?«
»Er hat New York nicht verlassen.«
»Wo ist er?«
»Ich werde ihn für Sie killen, und niemand wird Ihnen den Mord anhängen können«, versprach Asmo Death.
Das
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