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GK384 - Die Legion des Bösen

GK384 - Die Legion des Bösen

Titel: GK384 - Die Legion des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Atemzug.
    ***
    Nachdem Ludo Arra und seine beiden schweigsamen Begleiter die Jacht SERENA verlassen hatten, bestiegen sie eine Gondel. Sie hatten die Absicht, zu ihrem Versteck zurückzukehren, fuhren durch den Canale di San Pietro und wählten für ihren Weg danach schmale, einsame Kanäle, wo niemand sie sah.
    »Wir werden bald nicht mehr verfolgt werden«, sagte der Sippenführer der weißen Dämonen. »Tony Ballard und Mr. Silver werden Zepar Ness das Handwerk legen.«
    »Was ist, wenn sie es nicht zuwegebringen?« fragte der Graugesichtige, der ruderte.
    »Dann sind wir verloren«, sagte der weiße Dämon, der neben Ludo Arra saß.
    »Wir könnten Venedig verlassen«, sagte der Ruderer.
    Ludo Arra schüttelte ernst den Kopf. »Wir sind mit dieser Stadt zu sehr verwachsen. Woanders würden wir zugrundegehen. Wir gehören hierher. Also werden wir hier bleiben, entweder weiterleben - oder sterben!«
    Mit regelmäßigen Ruderbewegungen steuerte Arras Begleiter die Gondel durch den engen Kanal.
    Plötzlich richtete sich Ludo Arra auf. Er hatte einen schwarzmagischen Impuls aufgefangen. Das bedeutete nichts Gutes für ihn und seine beiden Begleiter.
    Zepar Ness’ Bestien mußten in der Nähe sein.
    Der Sippenführer der weißen Dämonen machte seine Freunde auf diese Wahrnehmung aufmerksam.
    »Was sollen wir tun?« wollten diese wissen.
    »Weiterfahren. Ruhe bewahren«, sagte Ludo Arra. Aber das war leicht gesagt. Auch Arra war aufgeregt.
    Noch war von den Vampiren des schwarzen Satans nicht zu sehen, aber Ludo Arra spürte ihre Nähe immer deutlicher. Ein Irrtum war ausgeschlossen. Sie befanden sich in großer Gefahr.
    »Wir müssen so schnell wie möglich unser Versteck erreichen«, sagte Arra.
    Der Graugesichtige neben ihm rief plötzlich nervös aus: »Da! Die Todesgondel!«
    Majestätisch schwenkte das schlanke Gefährt aus einem unscheinbaren Kanal. Arras Mann begann wie von Sinnen zu rudern.
    Trotzdem kam die Todesschwadron des schwarzen Satans unaufhaltsam näher. Die weißen Dämonen ruderten zu zweit. Doch auch damit konnten sie nicht verhindern, daß sich die Entfernung zwischen ihrer Gondel und der der Vampire immer mehr verringerte.
    »Ihr müßt kräftiger rudern!« rief Ludo Arra erregt.
    »Wir geben alles.«
    »Wenn es uns nicht gelingt, die Todesschwadron abzuhängen, verlieren wir unser Leben!« schrie Ludo Arra.
    Seine Begleiter ruderten wie von Sinnen. Dennoch nahm die Entfernung zur Todesgondel immer mehr ab.
    Bei der nächstbesten Gelegenheit sprangen die weißen Dämonen aus ihrer Gondel. Sie hetzten durch eine schmale Gasse und versteckten sich in einem unbewohnten Gebäude, das sichtlich einsturzgefährdet war.
    Es war lebensgefährlich, sich darin aufzuhalten. Die Stützen, die die Decke hielten, waren größtenteils morsch. Tiefe Risse klafften in den Wänden. Treppen waren teilweise abgebrochen, Mauern umgestürzt.
    Ludo Arra zischte seinen Begleitern zu: »Wir werden uns trennen. Jeder versucht für sich, zu unserem Versteck zu gelangen.«
    Die Graugesichtigen nickten.
    »Versucht auch, jedem Kampf aus dem Wege zu gehen!« riet der Dämonensippenführer seinen Freunden. »Die Vampire des schwarzen Satans sind euch überlegen. Hütet euch vor ihren verdammten Zähnen, denn ihr Biß ist tödlich.«
    Ludo Arra huschte davon.
    Auch seine Begleiter eilten in verschiedene Richtungen fort.
    Pank hieß der, der gerudert hatte.
    Er haßte die Vampire des schwarzen Satans wie nichts sonst. Und er war nicht sicher, ob Ludo Arra mit seiner Behauptung recht hatte, daß diese Blutsauger ihnen überlegen waren.
    Pank meinte, es käme auf einen Versuch an, herauszufinden, wie die Dinge wirklich standen.
    Kaum hatte er das gedacht, da verharrte er auch schon. Er kam sich feige, vor. Und Feiglinge widerten ihn an.
    Was war nur aus ihnen, den weißen Dämonen, geworden? Jammerlappen, die sich nicht mehr verteidigen konnten, die ständig auf der Flucht waren, weil sie zu kämpfen verlernt hatten.
    Pank fand, daß es an der Zeit war, das Kämpfen wieder zu lernen.
    Wie sollte er überleben, wenn er immer nur davonlief? Irgendwann würde er nicht mehr davonrennen können. Was dann?
    Pank drehte sich um.
    Grimmig war seine Miene. Er ballte die großen Hände zu klobigen Fäusten. Nein, er wollte von nun an nicht mehr fliehen. Er wollte sich stellen und herausfinden, ob er wirklich so schwach war.
    Wenn ja, dann hatte es für ihn ohnedies keinen Zweck mehr, weiterzuleben, dann war dieses Leben ohnedies nichts

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