GK384 - Die Legion des Bösen
gekehrt. Er hatte nicht gewußt, daß die Todesschwadron ihm gefolgt war. Schleichwege und Umwege hatten nichts genützt. Die Vampire des schwarzen Satans hatten sich diesmal nicht abhängen lassen, und Ludo Arra hatte die Feinde ohne sein Wissen zum Versteck der weißen Dämonen geführt.
Ein altes unscheinbares Haus war das Versteck, mit mehreren Eingängen und einem Fluchtweg zu Lande und zu Wasser.
Die Vampire umstellten das Gebäude.
Während der Sippenführer über die Mißstände, die immer untragbarer wurden, grübelte, zog sich die Schlinge um die weißen Dämonen immer enger zusammen.
Niemand ahnte etwas davon.
Die Vampire öffneten mit schwarzer Magie die versperrten Schlösser. Ein Graugesichtiger bekam ihr Eindringen mit. Er wollte die anderen warnen, doch ehe er einen Schrei ausstoßen konnte, schlugen die Vampirzähne mörderisch zu. Wie vom Blitz getroffen brach der weiße Dämon zusammen.
Die Todesschwadron sickerte von allen Seiten her in das Gebäude ein.
Ludo Arra war der einzige, der plötzlich ihre Nähe spürte. Erschrocken sprang er auf. Seine graugesichtigen Freunde ahnten, was das zu bedeuten hatte. Sie scharten sich um ihn, um ihn mit ihrem Leben zu schützen.
Und dann betrat der erste Vampir den Raum.
Wie ein hungriges Tier sah er aus. Ihm folgte ein zweiter, dritter, vierter Blutsauger. Die Dämonensippe war dem Untergang geweiht.
Da gab es keine Rettung mehr.
Sechs weiße Dämonen standen um Ludo Arra herum.
»Kämpft nicht!« riet er ihnen. »Ergebt euch. Wenn ihr kämpft, macht ihr alles nur noch schlimmer.«
Grinsend näherten sich die Schattenwesen ihren Opfern. Sie hatten lieber frisches Menschenblut, warm und rot. Aber es machte ihnen auch nichts aus, das schwarze Blut der weißen Dämonen zu trinken.
Sie zu vernichten, bereitete ihnen ein besonderes Vergnügen, denn sie waren die erklärten Feinde des schwarzen Satans.
Ihr Leben wollte Zepar Ness vor allem vernichtet wissen. Damit sie ihm seinen Platz nicht eines Tages in dieser Stadt streitig machen konnten. Die Sippe der weißen Dämonen mußte restlos ausradiert werden.
Das war Zepar Ness’ Auftrag, und den führten die Schattenwesen nun mit grausamer Hingabe aus.
Obwohl Ludo Arra seinen Leuten geraten hatte, sich zu ergeben, kämpften sie. Und das vor allem um sein Leben, doch einer nach dem anderen starb auf eine grauenvolle Weise.
Es war ein Blutfest für die Schattenwesen.
Sie schonten keinen.
Ludo Arra sah seine Freunde der Reihe nach zusammenbrechen und vergehen, und er war nicht imstande, ihnen zu helfen.
Bald lebte keiner mehr von ihnen. Die Vampire des schwarzen Satans hatten grauenvolle Ernte gehalten. Nun drängten sie sich an den Sippenführer heran. Der Graugesichtige hob trotzig den Kopf.
»Wenn ihr denkt, ich fürchte mich vor euch, dann irrt ihr euch gewaltig!« knirschte der weiße Dämon.
Die Vampire bleckten ihre häßlich langen Zähne. Hände packten den weißen Dämon. Sie hielten ihn so fest, daß er sich nicht mehr rühren konnte, und ihm war klar, daß nun seine letzte Stunde geschlagen hatte.
***
Juliet Mason bat ihren Mann um eine Zigarette. Eric nahm sich auch ein Stäbchen. Er hielt Mr. Silver die Packung hin. »Möchten Sie?«
»Danke nein. Ich rauche nicht. Tony Ballard übrigens auch nicht. Er lutscht statt dessen lieber Lakritzenbonbons.«
Eric Mason brannte die beiden Stäbchen an und gab eines davon seiner jungen Frau. »In Situationen wie dieser wäre ich ohne Zigarette hilflos«, bemerkte er. Er hielt das Stäbchen hoch. »Sie gibt mir Halt. Sie beruhigt mich. Sie lenkt mich ab.«
»Aber sie ist nicht gesund«, wandte Mr. Silver ein.
»Das ist unbestritten«, sagte Eric Mason. »Deshalb haben Juliet und ich beschlossen, im nächsten Monat den Versuch zu unternehmen, damit aufzuhören. Die Initiative ging von ihr aus. Mal sehen, wie’s wird. So etwas müssen immer beide Ehepartner in Angriff nehmen. Einer allein schafft’s kaum, wenn der andere neben ihm munter weiterpafft.«
»Da haben Sie recht«, sagte der Ex-Dämon. Er blickte Juliet mit seinen perlmuttfarbenen Augen freundlich an. »Ihre Entscheidung ist sehr vernünftig, Mrs. Mason.«
»Aber in diesem Monat rauche ich noch«, sagte die junge Frau.
»Haben Sie den Schock schon verdaut?« erkundigte sich der Hüne mit den Silberhaaren.
»Darüber werde ich wohl nicht so schnell hinwegkommen«, gestand Juliet. »Aber ich fühle mich schon wesentlich besser als in der vergangenen Nacht.«
»Wir kriegen
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