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GK388 - Der Blutrichter

GK388 - Der Blutrichter

Titel: GK388 - Der Blutrichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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und holte zu einem Schlag aus, der meinen Lebensfaden zerreißen sollte.
    Ich hätte es nicht verhindern können.
    Ich war zu entkräftetet, zu stark angeschlagen.
    Der schwarze Teufel hätte mich umgebracht, wenn mir Mr. Silver nicht zu Hilfe gekommen wäre. Er war mit Gold nicht aufzuwiegen. Was er schon für mich getan hatte, übertraf bei weitem das, was ich für ihn getan hatte.
    Seine perlmuttfarbenen Augen verfärbten sich.
    Und bevor die Faust des Schattens mich treffen konnte, rasten zwei rote Feuerlanzen aus den Augen mein Freundes. Sie stachen in den Rücken des Unheimlichen.
    Das Wesen bog das Kreuz durch.
    Es riß die Arme hoch, während es von Mr. Silvers Feuer in Sekundenbruchteilen zerstört wurde. Es konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. Flammen schlugen aus dem schwarzen Leib.
    Der Unheimliche brach zusammen. Sein Körper erschlaffte, dunkelgrauer Rauch stieg hoch, und als sich der Qualm verzogen hatte, war von dem Wesen nichts mehr übrig.
    Ich lehnte mich erschöpft an die Wand. Mr. Silver trat auf mich zu. »Kann ich etwas für dich tun, Tony?«
    »Laß nur. Du hast genug für mich getan. Was ist mit Lance?«
    »Er ist oben.«
    »Ist er okay?«
    »Ja«, sagte Mr. Silver. Er glaubte es. Aber war es auch wirklich der Fall?
    ***
    Jener Schatten, der an der Haustür über Lance Selby hergefallen und von diesem mit Hilfe des Amuletts vertrieben worden war erholte sich rasch von dem Schock, den die Berührung mit dem Amulett bei ihm hervorgerufen hatte.
    Während seine Kumpane im Haus kämpften, blieb er abwartend draußen. Erst als er fühlte, daß es alle seine Artgenossen erwischt hatte, entschied er sich, den Auftrag des Blutrichters allein auszuführen.
    Unbemerkt huschte er durch die Dunkelheit. Er kletterte an der Hausfassade hoch. Irgendwo fand er immer Halt. Bald langte er beim Obergeschoß an. Vorsichtig drückte er das Schlafzimmerfenster auf.
    Er glitt über die Fensterbank. Wie eine Schlange bewegte er sich. Drinnen im Raum richtete er sich lautlos auf.
    Langsam näherte er sich der Tür. Draußen stand Lance Selby, das wußte er.
    Der Teppich verschluckte jeden Schritt. Lance Selby konnte nicht hören, daß sich ihm eine neue Gefahr in Gestalt dieses Unheimlichen näherte. Er mußte denken, gerettet zu sein.
    Aber der Schein trog.
    Der Schatten glitt an die Tür heran. Seine schwarze Hand legte sich auf den Knauf. Er drehte ihn, langsam und vorsichtig. Als die Tür sich öffnete, war nicht das geringste Geräusch zu vernehmen.
    Lance Selby lehnte an der Wand.
    Sein Blick war auf die Treppe gerichtet.
    Er keuchte und war bemüht, wieder zu Kräften zu kommen.
    Bald war die Tür so weit offen, daß der Schatten aus dem Schlafzimmer treten konnte. Seine schwarze Hand ballte sich zur Faust. Er schlich an den Parapsychologen heran.
    Lances Instinkt verriet ihm plötzlich die Gefahr. Er kreiselte herum. Doch zu spät.
    Der Schatten schlug fest zu. Lance war nicht in der Lage, den Treffer durchzustehen. Er kippte zurück, fiel gegen die Wand und sank daran langsam nach unten.
    Der Unheimliche fing ihn blitzschnell auf. Er schwang den Ohnmächtigen auf seine Schulter, machte kehrt und verschwand mit dem Parapsychologen im Schlafzimmer.
    Was unten im Erdgeschoß passierte, kümmerte ihn nicht.
    Er durchquerte den finsteren Raum mit seiner Last, kletterte mit dem Bewußtlosen aus dem Fenster und sprang. Mühelos fing er sein und Selbys Gewicht ab. Sekunden später verschwand er mit seinem Gefangenen in der Finsternis.
    ***
    Rock Stevens war Tankstellenpächter. Eine Seele von einem Menschen. Da er gelernter Automechaniker war, reparierte er in der kleinen Werkstatt auch Fahrzeuge, und es war nicht erst einmal vorgekommen, daß er sich seinen Arbeitslohn nicht bezahlen ließ, wenn er gemerkt hatte, daß der- oder diejenige knapp bei Kasse war. Es genügte ihm, wenn ihm daraus keine Unkosten erwuchsen. Er half gern, und es wäre ihm niemals in den Sinn gekommen, jemanden wegzuschicken, weil er sich aus finanziellen Gründen eine wichtige Reparatur an seinem Wagen nicht leisten konnte.
    Fahrzeuge müssen zuverlässig sein, wenn man sie im Verkehr einsetzt! Das war Stevens’ Leitspruch. Und bevor einer mit kaputten Bremsen fuhr, reparierte er lieber, ohne Geld dafür zu nehmen.
    Er hatte mal wieder Nachtdienst, saß im schmierigen Overall in seinem kleinen Büro, das Radio war eingeschaltet, seine Beine lagen auf dem Schreibtisch, und er telefonierte mit seiner Freundin Judy Ziegfeld.
    Es war

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