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GK388 - Der Blutrichter

GK388 - Der Blutrichter

Titel: GK388 - Der Blutrichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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der Zunge.
    »London ist eine Weltstadt. Hier wird der Blutrichter viel Arbeit vorfinden«, sagte Vicky Bonney.
    »Das ist zu befürchten«, meinte Mr. Silver.
    »Wo hat er sein Quartier aufgeschlagen?« wollte ich von meinem Freund wissen.
    Der Ex-Dämon zuckte mit den Schultern. »Tut mir leid, Tony, damit kann ich dir leider nicht dienen.«
    »Wie viele Schatten stehen ihm zur Verfügung?«.
    »Er kann anfordern, soviel er braucht«, sagte der Hüne mit den Silberhaaren.
    »Nicht gerade ermutigend, was du mir da erzählst«, seufzte ich. »Wann werden die Schatten mich holen? Ich stehe bestimmt auch auf der Liste des Blutrichters.«
    »Davon bin ich überzeugt«, sagte Mr. Silver. »Aber ich hoffe, daß wir ihm das Handwerk legen können, bevor er sich an dir vergreift.«
    »Und an Vicky«, knirschte ich.
    »Ja«, sagte Mr. Silver ernst. »Ich bin der einzige, den er sich nicht holen kann.«
    »Wieso nimmst du das an?«
    »Der Blutrichter ist nur für Menschen zuständig. Ich bin kein Mensch.«
    »Das müßte sich inzwischen herumgesprochen haben«, sagte ich. »Wieso startet die Hölle diese Aktion?«
    »Es ist eine Säuberungswelle, im Sinne des Bösen«, sagte Mr Silver.
    »Und wozu dient sie?« wollte Vicky Bonney wissen. »Das liegt doch auf der Hand. Wenn das Gute auf der Welt ausgelöscht ist, kann das Böse ungehindert die Herrschaft antreten.«
    »Dann gute Nacht, arme Welt«, sagte ich und nahm mir noch einen Drink.
    Wir hatten ein neues Problem am Hals und ich wußte nicht, wie ich damit fertigwerden sollte. Nicht einmal Mr. Silver wußte das, obwohl er den besseren Überblick hatte.
    Der Blutrichter!
    Ich ballte die Hände zu Fäusten.
    Wenn ich Glück hatte, würde er Vicky vorerst ungeschoren lassen – und sich an mir die Zähne ausbeißen.
    Das war im Augenblick mein größter Wunsch.
    ***
    Wenn es nur bei George Wills’ Anruf geblieben wäre, wäre die Geschichte im Sand versickert. Aber es hatte auch Robert Flagg angerufen, und Lewis Keith und Warren Jordan hatten gleichfalls von diesen unheimlichen Wesen gesprochen. Danach konnte man die Sache nicht mehr einfach unter den Teppich kehren. Die Polizei war gezwungen, der Angelegenheit nachzugehen.
    Das mächtige Polizeigetriebe kam in Schwung. Ein Zahnrad griff in das andere.
    Scotland Yard wurde verständigt, und da es sich um Wesen handelte, die mit Sicherheit keine Menschen waren, wurde die Meldung an eine Sonderabteilung des Yard weitergeleitet.
    Immer weitere Kreise zogen die Vorfälle.
    Es war, wie wenn man einen Stein ins Wasser wirft.
    Superintendent Sir James Powell wurde umgehend verständigt. Der untersetzte Brillenträger hielt sich in seinem Club auf.
    Einer seiner Beamten informierte ihn persönlich. Powell hörte sich schweigend an, was ihm der Mann zu sagen hatte. Dann massierte er mit Daumen und Zeigefinger sein Kinn »Schatten in London. Höllenwesen. Sie haben sich einen günstigen Zeitpunkt für ihr Auftauchen ausgesucht, denn gerade jetzt befindet sich Oberinspektor John Sinclair in Grönland.«
    »Das ist ein echtes Problem, Sir James«, sagte der Yard-Beamte.
    »Ich weiß.«
    »Was gedenken Sie zu tun, Sir James?«
    Der Superintendent holte tief Luft, blieb die Antwort aber schuldig.
    »Werden Sie John Sinclair zurückbeordern?«
    »Das kann ich nicht. Seine Anwesenheit in Grönland ist ebenso wichtig, wie sie es hier wäre. Leider kann der Gute sich nicht teilen.«
    »Die Schatten werden weitere Menschen entführen, wenn nicht unverzüglich etwas gegen sie unternommen wird.«
    »Ich bin mir der Dringlichkeit dieser Lage vollkommen bewußt«, sagte der Superintendent. »Eine vertrackte Situation. Ein Ausnahmefall, den man auf eine außergewöhnliche Weise lösen muß. Hier kann man nicht stur nach Vorschriften handeln. Die Sicherheit Londons steht auf dem Spiel. Aus diesem Grund werde ich einen außergewöhnlichen Weg beschreiten.«
    »Welchen, Sir James?«
    »Ich werde einen Privatdetektiv engagieren: Tony Ballard, den Dämonenhasser. Er hat bereits mit Oberinspektor John Sinclair zusammengearbeitet. John hält sehr viel von diesem Mann. Er ist der einzige, der unseren Geisterjäger vertreten kann.«
    »Eine glänzende Idee, Sir James«, sagte der Yard-Beamte.
    »Sind Sie mit dem Dienstwagen da?«
    »Ja, Sir James.«
    »Dann werden Sie mich zu Mr. Ballard bringen.«
    ***
    Wir waren mit unseren Gedanken bei Lance Selby. Kein Zweifel, der Blutrichter würde ihn zum Tod verurteilen. Lance hatte in seinem Leben schon viele gute

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