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GK388 - Der Blutrichter

GK388 - Der Blutrichter

Titel: GK388 - Der Blutrichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Taten gesetzt. Hinzu kam, daß er allein und mit mir schon zahlreiche Abgesandte der Hölle vernichtet hatte. Das hatte man in den Dimensionen des Grauens garantiert nicht vergessen.
    Nein, wir mußten damit rechnen, daß der Blutrichter die Todesstrafe über unseren Freund verhängte.
    Und verdammt, wir hatten kein Ahnung, wie wir das Leben unsere Freundes retten konnten.
    Wenn es bloß Mr. Silver gelungen wäre, den Schlupfwinkel des Blutrichter zu orten, aber das schaffte er nicht. Der Vergleich mit der Sackgasse wurde immer treffender, je länger ich über unser Problem nachdachte.
    Ein Wagen rollte die Chichester Road entlang und hielt vor unserem Haus. Ich warf Vicky Bonney und Mr. Silver einen erstaunten Blick zu.
    Besuch?
    Um diese Zeit?
    Zwei Türen klappten, und dann schellte es an unserer Tür. Vicky wollte öffnen gehen, doch ich sagte: »Laß nur. Ich geh’ schon.« Niemand von uns konnte wissen, wer draußen stand. Vielleicht waren es Schatten. Die Begegnung mit ihnen wollte ich Vicky tunlichst ersparen.
    Ich verließ den Livingroom und öffnete.
    Draußen stand ein Mann, der mir aus der Zeitung und vom Fernsehen bekannt war: Superintendent Sir James Powell. Oberinspektor John Sinclairs unmittelbarer Vorgesetzter.
    Sein Aussehen erinnerte an einen magenkranken Pavian. Das hatte John mir mal gesagt, und ich mußte zugeben, daß der Geisterjäger den Nagel damit auf den Kopf getroffen hatte.
    Den Mann neben Sir James kannte ich nicht. Der Superintendent stellt ihn mir vor. Sein Name war Ashton Hayes.
    »Entschuldigen Sie die späte Störung, Mr. Ballard«, sagte Powell und nahm seine Melone ab. »Ich hätte Sie zu dieser Stunde nicht mehr belästigt, wenn die Angelegenheit nicht so dringend wäre.«
    »Machen Sie sich deshalb keine Gedanken, Sir James. Meine Freunde und ich waren noch nicht im Bett. Treten Sie ein. Möchten Sie ablegen?«
    »Nein, vielen Dank. Ich werde Sie nicht lange aufhalten.«
    Ich führte Sir James in den Livingroom und stellte ihm Vicky Bonney und Mr. Silver vor.
    »Ich bin entzückt, Ihre Bekanntschaft zu machen«, sagte der Superintendent zu meiner Freundin. »Ich habe alle Ihre Bücher gelesen. Sie haben mich fasziniert, von der ersten bis zur letzten Zeile.«
    »Das freut mich«, sagte Vicky und senkte verlegen den Blick.
    »Von Ihnen habe ich die wundersamsten Dinge gehört«, sagte der Superintendent zu Mr. Silver.
    »Die Leute bauschen alles gern ein bißchen auf«, erwiderte der Ex-Dämon bescheiden.
    Ich bot Ashton Hayes und dem Superintendenten Platz an.
    »Wenn Sie gestatten, komme ich gleich zur Sache«, sagte Sir James.
    Ich nickte. »Einverstanden.«
    Powell wandte sich an seinen Begleiter. »Mr. Hayes.«
    Der Yard-Beamte berichtete uns daraufhin, was er im Club dem Superintendenten erzählt hatte. Wort für Wort. Mir wurde heiß und kalt. Teufel, die Schergen des Blutrichters hatten bereits an mehreren Orten zugeschlagen. Lance Selby war nicht der einzige, den sie sich geholt hatten.
    Ich vermutete, der Superintendent wollte mir den Vorschlag machen, diesen brisanten Fall mit John Sinclair zusammen anzugehen, und ich war erstaunt, zu erfahren, daß sich der Geisterjäger zur Zeit in Grönland aufhielt, um da seinen gefährlichen Job zu tun.
    »Da wir keine Zeit verlieren dürfen«, fuhr Sir James Powell fort, »und da mir John Sinclair zur Zeit nicht zur Verfügung steht, habe ich mich entschlossen, Sie zu engagieren, Mr. Ballard.«
    Ich lächelte schwach. »Das ehrt mich zwar, aber…«
    Der Superintendent blickte mich durch die dicken Gläser seiner Brille erstaunt an. »Wollen Sie etwa ablehnen?«
    »Keineswegs. Nur… Sie brauchen mich nicht zu engagieren. Ich bin engagiert. Von Mr. Tucker Peckinpah. Auf Dauer. Dadurch bin ich finanziell unabhängig und kann mich in jeden Fall, dem der Hauch des Übersinnlichen anhaftet, hineinhängen.«
    »Darf ich der Hoffnung Ausdruck verleihen, daß Sie sich auch dieses Falles annehmen werden, Mr. Ballard?«
    Wieder huschte ein schwaches Lächeln über mein Gesicht. »Ich stecke bereits mittendrin, Sir James.«
    ***
    David McKay, George Wills, Rock Stevens, Lance Selby… Sie alle waren eines Verbrechens angeklagt, das auf dem gesamten Globus kein Verbrechen war: Sie hatten Gutes getan!
    Deswegen sollte ihnen nun der Prozeß gemacht werden, und sollte der Blutrichter sie für schuldig befinden, so würde man ihre Taten mit dem Tod bestrafen.
    Verrückt war das. Die Moral war auf den Kopf gestellt. Schreckliche Zeiten standen

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