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GK388 - Der Blutrichter

GK388 - Der Blutrichter

Titel: GK388 - Der Blutrichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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der Welt bevor, denn der Blutrichter wollte über alle Menschen zu Gericht sitzen, die es gewagt hatten, die Gesetze der Hölle zu verletzen.
    Als ersten holten die Schatten David McKay.
    Er schrie und tobte. Er weinte und schlug um sich, doch die Höllenschergen hatten kein Mitleid mit ihm. Sie schleppten ihn vor den Blutrichter.
    Er saß an einem langen Tisch, der mit einem schwarzen Tuch bedeckt war. Zeichen des Bösen zierten das Tuch.
    Schatten waren die Beisitzer des Blutrichters. Reglos saßen sie da. Ihre schwarzen Visagen waren dem Fischer zugewandt.
    Der Blutrichter selbst saß auf einem Thron, der aus bleichen Menschenknochen bestand. Er selbst war kein Schatten. Sein Gesicht hatte Konturen. Es war teilweise mit einem struppigen Wolfsfell bedeckt, und sein Mund hatte Ähnlichkeit mit einer Wolfsschnauze. Lange Fangzähne ragten aus dem Kiefer. Die Augen des unheimlichen, grausamen Blutrichters, der in ein purpurnes Gewand gehüllt war, glühten.
    Seine Hände waren skelettiert.
    An den Fingern wuchsen lange, dolchartige Krallen.
    Er sah grauenerregend aus.
    Die Schatten schleppten McKay vor den Richtertisch.
    Der Blutrichter verkörperte gleichzeitig auch den Ankläger der Hölle. Verteidiger gab es keinen. Der Angeklagte konnte sich selbst verteidigen, wenn er wollte. Aber es stand von vornherein fest, daß er keine Chance hatte, auch nur einen einzigen Anklagepunkt zu entkräften.
    Nach den Gesetzen der Hölle war er schuldig.
    Und darauf stand der Tod!
    Die glühenden Augen des Blutrichters richteten sich auf David McKay. Der Fischer zitterte vor Angst.
    »David McKay!« begann der Blutrichter. Seine Stimme klang hart und dröhnend. »Du weißt, weshalb du hier stehst!«
    »Nein!« schrie der Fischer verzweifelt. »Ich… ich habe nichts getan. Ich war immer ein guter Mensch!«
    »Dafür sollst du bestraft werden!« herrschte der Blutrichter den Angeklagten an. Er zählte dem Fischer Punkt für Punkt alle guten Taten auf, die dieser im Laufe seines Lebens begangen hatte, und die Anklage gipfelte in der Lebensrettung jenes Jungen, der von Bord eines Themseschiffes gefallen war.
    McKay riß die Augen auf. »Das mußte ich tun. Ich konnte den Jungen doch nicht ertrinken lassen!«
    »Doch, das hättest du sollen!« schrie der Blutrichter den Fischer an. »Vielleicht hätte das einen Einfluß auf mein Urteil gehabt, und du würdest mit einer geringeren Strafe davonkommen. So aber sehe ich keine Veranlassung, dir mildernde Umstände zuzuerkennen. Das Gesetz der Hölle soll dich mit seiner ganzen Härte treffen!«
    McKay sank auf die Knie. Er rang die Hände.
    »Gnade!« winselte er. »Gnade!« Doch der Blutrichter hatte kein Erbarmen mit ihm. »Ich bin nicht hier um Gnade walten zu lassen. Die Macht des Bösen hat mich beauftragt, Menschen wie dich zu verurteilen!«
    McKay schüttelte verzweifelt den Kopf. »Ich verstehe das alles nicht«, jammerte er. »Hast du noch irgend etwas zu deiner Verteidigung vorzubringen?« fragte der Blutrichter. »Ich… weiß nicht, was ich sagen soll«, stammelte der Fischer. »Dann höre das Urteil!«
    McKay starrte den Blutrichter an. Seine Augen schwammen in Tränen. »Ich muß wahnsinnig sein!« flüsterte er. »Ich muß den Verstand verloren haben! Eine andere Erklärung kann es für dieses Grauen nicht geben!«
    »Für deine Taten sollst du büßen, David McKay!« rief der Blutrichter mit donnernder Stimme. »Wer so wiederholt gegen die Gesetze der Hölle verstößt, der findet nie mehr auf den richtigen Weg zurück. Es hat also keinen Zweck zu versuchen, ihn im Sinne der Hölle zu bessern. Deshalb verhänge ich über dich die Todesstrafe!«
    »Nein!« schrie der Fischer verzweifelt. »Ich will nicht sterben! Ich will leben! Leben! LEBEN!«
    Der Blutrichter streckte die skelettierte Krallenhand aus. »Das Urteil wird sofort vollstreckt! Übergebt ihn dem Höllenfeuer, damit es ihn vernichtet!«
    ***
    Lance Selby blickte die Männer an, mit denen er eingesperrt war, und die wie er auf die Verhandlung warteten. Er hatte David McKay schreien hören, als die Schatten ihn geholt hatten. Die Schreie des bedauernswerten Fischers klangen immer noch in seinen Ohren.
    »Wir haben keine Chance gegen diese Ungeheuer«, sagte George Wills resiginiert. Er fuhr sich mit dem Finger durch das Kraushaar. »Und die Gerichtsverhandlung ist eine reine Farce. Jeder, der vor den Blutrichter gezerrt wird, ist von vornherein schon zum Tod verurteilt.«
    »Gibt es denn keine Möglichkeit, hier

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