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GK420 - Hexenterror

GK420 - Hexenterror

Titel: GK420 - Hexenterror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Gegenstände, die sie aus ihrem Haus geholt hatte, an sich und stieg aus.
    Ein dünner Pfad schlängelte sich durch das Unterholz.
    Die Hexe eilte ihn entlang und erreichte wenig später den Hort des Bösen, den sie geschaffen hatte. An den Bäumen, die den Ritusort umstanden, prangten schwarzmagische Zeichen.
    Sie waren entweder mit Farbe gemalt oder mit einem Ritualdolch in die Rinde geschnitzt. Grauenerregende Masken, aus schwarzem Holz, hingen an dicken Ästen. Sie grinsten das rothaarige Mädchen an, waren die Hüter dieses Ortes. Magische Kräfte steckten in ihnen, die jedem Menschen, der hier nichts zu suchen hatte, zum Verhängnis geworden wären.
    Vor einer Feuerstelle sank die Hexe auf die Knie. Sie legte dürre Zweige in den Steinkreis und entzündete sie. Danach streute sie ein magisches Pulver in die zuckenden Flammen und murmelte Sprüche, in einer fremden Sprache, während sie die Beschwörungsformeln mit den dazugehörigen Handbewegungen unterstrich.
    Sie beschwor die Mächte der Finsternis und des Bösen.
    Sie wollte noch mehr Unterstützung von der Hölle haben und erflehte diese mit schwarzen Gebeten, wobei sie ihre schlechten Taten nicht gebührend herauszustreichen vergaß. Sie wollte damit beweisen, daß sie würdig war, von den im Schattenreich lebenden Kräften unterstützt zu werden.
    Das Feuer verfärbte sich, wurde rot wie Blut, und in seinem Zentrum zeigte sich ein Spektrum des Grauens.
    Die ganze Palette des Bösen bot sich der Hexe dar. Sie brauchte nur auszuwählen, und sie wählte gut. Macht floß in ihren jungen biegsamen Körper. Ungeahnte Fähigkeiten gingen auf sie über. Von diesem Moment an war es ihr möglich, jede beliebige Gestalt anzunehmen. Sie probierte einiges durch, wurde zur bleichen Vampirin, zum hechelnden Werwolf, zum düsteren Ghoul…
    Die Hölle hatte sie in ihre Reihen aufgenommen und sie als tapfere Kämpferin akzeptiert. Sie, die Teufelsbraut, war eine hervorragende Repräsentantin des Bösen, würdig, von den Mächten der Finsternis unterstützt zu werden, und Lucie Lamarr freute sich darauf, ihre neu gewonnenen Fähigkeiten schon bald gegen alles, was gut war, einsetzen zu können.
    ***
    »Wir müssen sie wieder einfangen!« sagte Quincey Hagman.
    »Wird nicht leicht sein«, bemerkte Dean-Paul Dutton.
    »Wenn Richter Watson in Urapunga eintrifft, muß das Mädchen wieder in dieser Zelle sitzen!« sagte der Sheriff grimmig. »Wir können uns keine Blamage leisten, Dean-Paul.«
    Sie verließen das Office und fuhren zu Lucie Lamarrs Haus. Dutton fiel auf, daß der Wagen der Hexe nicht mehr hinter dem Gebäude stand, und er sah in der Ferne ein Geländefahrzeug, das unter Umständen mit Lucie besetzt sein konnte.
    Der Sheriff entschied kurzentschlossen: »Wir fahren hinterher.«
    Rasch stiegen sie ein und nahmen die Verfolgung auf. Dutton holte aus dem Polizeiwagen alles heraus. Er holte auf. Als Quincey Hagman das rote Haar der Hexe in der Sonne leuchten sah, rief er aufgewühlt: »Das ist sie. Fahr nicht zu schnell. Sie soll nicht wissen, daß wir hinter ihr her sind. Es soll eine Überraschung werden. Bin neugierig, wohin sie fährt und wo sie sich versteckt.«
    Das Fahrzeug der Hexe tauchte in den Regenwald ein. Dean-Paul Dutton folgte Lucies Geländewagen mit großem Sicherheitsabstand.
    Der Sheriff rieb sich die Hände. »Die wird Augen machen, wenn sie mich wiedersieht. Sie denkt ja, ich wäre tot. Der Schock wird sie vielleicht so konfus machen, daß sie ihre verdammten Zaubertricks vergißt. Jedenfalls darfst du ihr nicht in die Augen sehen, Wenn du ihr gegenübertrittst, sonst bist du verloren, und sie hat gewonnen.«
    »Ich werde es mir merken«, gab Dutton zurück. Auch das Polizeifahrzeug tauchte nun in den Wald ein.
    Dichtes Blattwerk ließ keinen Blick mehr auf den blauen Himmel zu. Wegen der vielen Baumstämme und Büsche war auch immer nur ein kurzes Stück des Fahrweges zu sehen.
    »Jetzt müssen wir besonders auf der Hut sein«, sagte Hagman.
    »Denken Sie an eine Falle?«
    »Möglich ist alles.«
    Dutton fuhr mit großer Aufmerksamkeit. Er entdeckte Lucie Lamarrs Wagen. Das Fahrzeug war leer. »Soll ich ganz ranfahren?« fragte er.
    »Ja«, entschied der Sheriff.
    Dean Paul Dutton ließ den Polizeiwagen hinter dem Fahrzeug der Hexe ausrollen. Die beiden Polizisten stiegen aus. Dutton beschlich ein eigenartiges Gefühl, das er sich nicht erklären konnte.
    Warnte ihn sein sechster Sinn vor irgendeiner Gefahr? Lag die Hexe hier irgendwo auf der

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