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GK420 - Hexenterror

GK420 - Hexenterror

Titel: GK420 - Hexenterror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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lediglich ab, von Ihnen verköstigt zu werden.«
    »Daran wirst du dich gewöhnen müssen. Im Gefängnis von Darwin gibt es auch kein Restaurant für Häftlinge.«
    »Ich habe nicht die Absicht, nach Darwin zu gehen.«
    »Man wird dich zwangsweise dorthin bringen.«
    »Das schafft keiner.«
    »Ist es mir nicht auch gelungen, dich hier einzusperren?«
    »Sie hätten es nicht geschafft, wenn ich es nicht gewollt hätte.«
    »Das kann jeder behaupten. Willst du das Frühstück nicht wenigstens probieren? Ich habe mir große Mühe damit gegeben.«
    »Friß es selbst!« fauchte die Hexe aggressiv.
    Über Hagmans Nasenwurzel entstand eine Unmutsfalte. »Ich verbitte mir diesen Ton!« herrschte er sie an. Er stellte das Tablett beiseite. »Froh werde ich sein, wenn ich dich nicht mehr sehe. Ich empfinde Abscheu, wenn ich dich anschaue…«
    Lucie wiegte sich herausfordernd in den Hüften. »Sehe ich denn so häßlich aus?«
    »Du bist ein Eisblock. Du hast kein Herz im Leibe. Deine Grausamkeit kann man in deinen Augen erkennen. Aber du wirst für das büßen, was du getan hast. Richter Watson befindet sich bereits auf dem Weg nach Urapunga!«
    »Mir schlottern die Knie!« spottete Lucie Lamarr.
    »Ja, das sollten sie, denn Murray Watson ist ein Mann, der hart straft!«
    »Ich fürchte ihn trotzdem nicht.«
    »Das wird sich ändern.«
    »Glaube ich kaum, denn Murray Watson wird nicht nach Urapunga kommen, dafür ist gesorgt.«
    Der Sheriff musterte das rothaarige Mädchen ungläubig. »Tatsächlich? Verrätst du mir auch, wie du das angestellt hast?«
    Lucie lachte gepreßt. »Ich bin eine Hexe, Sheriff. Schon vergessen?«
    »Aha, und du verfügst über übernatürliche Kräfte. Die Macht der Hölle unterstützt dich, nicht wahr?«
    »So ist es.«
    »Mach dich doch nicht lächerlich. Wieso sitzt du denn immer noch in dieser Zelle, wenn du…«
    »Weil es mein Wille ist«, fiel Lucie Lamarr dem Sheriff ins Wort. »Ich könnte jederzeit fortgehen, wenn ich wollte.«
    Hagman lachte. »Ach, bitte will doch mal, ja?«
    »Können Sie haben«, erwiderte das Mädchen rauh, und im selben Moment bekam ihr Blick eine hypnotische Kraft, der sich Quincey Hagman nicht entziehen konnte.
    Fast blitzartig geriet er in die Gewalt der Hexe. Er merkte es zwar noch, konnte es aber nicht mehr verhindern. Verbissen wollte er den Blick von Lucies Augen wenden, doch das schaffte er nicht mehr. Er war gezwungen, die Hexe anzusehen, und sie diktierte ihm von diesem Augenblick an ihren Willen.
    »Schließ auf!« verlangte sie. »Schließ die Zellentür auf!«
    Er wußte nicht, daß er gehorchte. Wortlos schob er den Schlüssel ins Schloß und drehte ihn herum. Er drückte die Gittertür auf, und Lucie Lamarr war nicht länger gefangen.
    Ein triumphierendes Lächeln huschte über das Gesicht der Hexe. »Siehst du, wie einfach das ist?« Ihre Miene verfinsterte sich. »Du hast es gewagt, mich einzusperren. Du hast mich beleidigt und an meinen Fähigkeiten gezweifelt. Dafür sollst du nun sterben. Aber nicht durch meine Hand. Du wirst dir selbst das Leben nehmen. Sobald ich weg bin, wirst du deinen Revolver nehmen, ihn dir an den Kopf setzen und dich erschießen.«
    Das war ein Befehl, den Quincey Hagman ausführen mußte, dafür würde die posthypnotische Kraft der Hexe sorgen.
    »Tritt zur Seite!« verlangte sie.
    Der Sheriff gehorchte.
    Lucie Lamarr ging an ihm vorbei, verließ den Zellentrakt, durchschritt das Office und trat gleich darauf ins Freie. Niemand sah sie.
    Hagman stand nach wie vor unter dem hypnotischen Einfluß der grausamen Hexe, die das Todesurteil über ihn gefällt hatte. Ohne zu wissen, was er tat, verließ auch er den Zellentrakt.
    Er setzte sich an seinen alten zerkratzten Schreibtisch und nahm seinen Revolver in die Hand, wie es ihm von Lucie Lamarr befohlen worden war. Starr war sein Blick auf die schwere Waffe gerichtet.
    Er ahnte nicht, daß er den Befehl der Hexe ausführte. Langsam hob er die Waffe. Sein Finger lag ruhig auf dem Abzug. Er richtete den Lauf gegen seine Schläfe und…
    ***
    Dean-Paul Dutton hatte außerhalb von Urapunga zu tun gehabt. Im Polizeiwagen fuhr er nun zum Ort zurück. Über ihm knatterte ein Helikopter. Der Pilot beugte sich aus der Maschine und winkte dem Gehilfen des Sheriffs, und dieser winkte zurück. Der Hubschrauber schwenkte ab und flog den Roper River aufwärts. Dutton verlor ihn bald aus den Augen.
    Er drückte kräftiger aufs Gaspedal und erreichte Urapunga fünfzehn Minuten später. Als

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