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GK420 - Hexenterror

GK420 - Hexenterror

Titel: GK420 - Hexenterror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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verließen das Office zu viert.
    Während wir uns in den Polizeiwagen setzten, schlenderte Kenny Koba die Straße hinunter, Richtung Kneipe. Es- war die einzige im Ort.
    Zum zweitenmal fuhr der Sheriff in den Regenwald. Diesmal jedoch mit gemischten Gefühlen. Er hatte Angst. Er versuchte es sich nicht anmerken zu lassen, aber ich sah es, und ich konnte es verstehen.
    Er war bestimmt aus einem harten Holz geschnitzt, aber ihm fehlte die Erfahrung, die Mr. Silver und ich auf diesem Gebiet hatten. Es gab kaum etwas, das wir im Kampf gegen die Ausgeburten der Hölle noch nicht erlebt hatten. Mehr als einmal hatte mein Leben an einem seidenen Faden gehangen. Daß ich dennoch immer noch unter den Lebenden weilte, hatte ich zu einem Großteil Mr. Silver zu verdanken, der die stärkste Waffe gegen das Böse war.
    Ich arbeitete gern mit ihm zusammen. Seine Nähe verlieh mir Sicherheit. Er strahlte große Ruhe aus, und in Krisensituationen wuchs er immer wieder über sich selbst hinaus.
    Viele andere Dämonenjäger beneideten mich um diesen Freund, denn mit seiner Hilfe gelang es mir immer wieder, den Mächten der Finsternis erhebliche Niederlagen zu bereiten.
    Es war seltsam still im Regenwald. Nur das Brummen des Automotors war zu hören. Auch die Tiere schienen es mit der Angst zu tun gekriegt zu haben. Vermutlich hatten sie vor Lucie Lamarr die Flucht ergriffen.
    »Als wir abfuhren, hat sie uns beobachtet«, sagte der Sheriff.
    »Wäre schön, wenn sie immer noch da wäre«, meinte Mr. Silver.
    »Denken Sie, daß Sie ihr gewachsen sein werden? Ehrlich gesagt, ich kann es mir nicht vorstellen.«
    »Auch Lucie Lamarr hat ihren wunden Punkt. Sobald wir den gefunden haben, ist sie erledigt.«
    »Dort vorn steht ihr Wagen«, sagte Quincey Hagman. »Ich wollte ihn abholen lassen, wußte aber nicht, wen ich schicken sollte. Immerhin besteht die Gefahr, daß Lucie über ihn herfällt.«
    »Einer von uns wird den Wagen später zurückfahren«, sagte Mr. Silver.
    Hagman bremste sein Fahrzeug gefühlvoll ab. Er schaute sich mißtrauisch um. Mr. Silver stand im offenen Wagen auf und machte den Hals lang. »Wo ist der Ritualort, von dem Sie uns erzählten, Sheriff?«
    Quincey Hagman quälte sich aus dem Geländefahrzeug. Ich sah ihm an, daß er liebend gern den Regenwald wieder verlassen hätte. »Sollte es kritisch werden, halten Sie sich im Hintergrund«, sagte ich zu ihm.
    Er nickte. »Ich wüßte mir ohnedies nicht zu helfen. Sechs Kugeln habe ich ihr in den Leib gejagt. Stellen Sie sich das vor. Sechs Kugeln. Aber das hat sie nicht im mindesten gekratzt.«
    Ich zog kurz meinen Colt Diamondback aus der Schulterhalfter.
    »Ist das eine Waffe, mit der man gegen Geister und Dämonen mehr Erfolg hat, Mr. Ballard?« fragte der Sheriff interessiert.
    »Es ist ein gewöhnliches Serienprodukt«, antwortete ich. »Es kommt nicht auf die Waffe, sondern auf die Geschosse an, die man damit verschießt.«
    »Womit ist Ihr Ballermann denn geladen?«
    »Mit geweihten Silberkugeln. Damit habe ich schon eine Menge Monster erledigt.«
    »Na, hoffentlich werden Sie beide auch mit Lucie Lamarr fertig. Sonst entwickelt sie sich noch zur Landplage.«
    Wir schritten den schmalen Pfad entlang und erreichten die Stelle, wo Quincey Hagman und Dean-Paul Dutton gestanden unçl die Hexe beobachtet hatten. Der Ritualort war leer. Still und verwaist lag er vor uns. Die häßlichen Masken grinsten uns feindselig entgegen. Mr. Silver ließ die Szene auf sich einwirken.
    Er hoffte, dadurch eingrenzen zu können, wie gefährlich Lucie Lamarr wirklich war, denn nur, wer die Stärke seines Gegners genau kennt, kann sich rechtzeitig darauf einstellen.
    »Wie sieht’s aus?« fragte ich den Hünen leise.
    »Sie ist sehr mächtig.«
    »Befindet sie sich in der Nähe?«
    »Anzunehmen.«
    »Dann wird sie wohl etwas gegen uns unternehmen, wenn wir ihren schwarzen Ort betreten.«
    »Kann schon sein«, sagte Mr. Silver mit finsterer Miene. »Sie bleiben hier stehen«, riet ich dem Sheriff.
    »Okay.«
    »Was immer passieren sollte, greifen Sie nicht ein. Sie würden sich damit nur unnötig in Gefahr bringen«, sagte ich.
    »In Ordnung«, gab der Sheriff heiser zurück. »Ich beschränke mich darauf, Ihnen die Daumen zu drücken.«
    »Das kann nicht schaden«, meinte ich. Und zu Mr. Silver sagte ich: »Vorwärts jetzt. Mal sehen, ob wir Lucie Lamarr aus der Reserve locken können.«
    Wir taten die ersten Schritte. Es passierte nicht sofort etwas, aber der Angriff der schwarzen

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