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GK446 - Der Geisterhenker

GK446 - Der Geisterhenker

Titel: GK446 - Der Geisterhenker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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blickte meinen Freund neugierig an. »Welche Fachrichtung?«
    »Parapsychologie«, antwortete Lance.
    Poelgeest hob die Brauen. »Interessant. Ich befasse mich in meiner Freizeit mit Okkultismus und übersinnlichen Phänomenen, und ich habe sogar schon einmal einen Poltergeist vertrieben.« Darauf schien er besonders stolz zu sein.
    Wir unterhielten uns sehr angeregt mit ihm, stellten fest, daß es viele Berührungspunkte zwischen uns gab und daß wir hundertprozentig auf einer Wellenlänge mit ihm waren.
    Ich weiß nicht mehr, wie es dazu kam, daß der Name Tucker Peckinpah fiel. Poelgeest heulte plötzlich auf und schlug mir begeistert auf die Schulter.
    »Wie klein die Welt doch ist. Wie ein Dorf kommt sie mir vor!« rief er. »Ich kenne Tucker Peckinpah.«
    »So ein Zufall«, sagte ich.
    »O ja, solche Zufälle gibt es. Ich habe mit Peckinpah einige große Geschäfte gemacht. Er ist ein Schlitzohr. Man muß höllisch bei ihm aufpassen. Er weiß, wie man Geld verdient. Ich erinnere mich an ein Gespräch, das ich in London mit ihm hatte. Er sagte, er hätte einen Privatdetektiv auf Dauer engagiert, und dieser Mann würde in seinem Auftrag gegen Geister und Dämonen kämpfen.«
    Ich nickte lächelnd. »Dieser Mann bin ich.«
    Frank Poelgeest starrte mich wie das achte Weltwunder an. »Ist nicht wahr.«
    »Doch, das ist es.«
    »Tony Ballard«, sagte Poelgeest nachdenklich. »Ja, das kann der Name gewesen sein, den Peckinpah nannte. Er ist mir entfallen. Also, wenn das kein Grund zum Feiern ist. Peckinpah hat mir wahre Wunderdinge von Ihnen erzählt, Mr. Ballard. Hatten Sie tatsächlich so spektakuläre Erfolge im Kampf gegen die Hölle zu verzeichnen?«
    »Es geht«, sagte ich bescheiden.
    »Sind Sie nicht oft in Begleitung eines Ex-Dämons anzutreffen?«
    »Mr. Silver.«
    »Ja, so war der Name. Also ich kann es einfach nicht fassen. Daß ich Sie einmal persönlich kennenlernen würde, und nicht einmal in London… Verrückt, wie das Leben manchmal mit uns spielt, was?« Frank Poelgeest ließ es sich nicht nehmen, Champagner zu bestellen. Nachdem wir getrunken hatten, fragte er: »Sind Sie beruflich hier, Mr. Ballard?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Privat. Lance hält an der hiesigen Universität eine Gastvorlesung. Ich habe ihn begleitet.«
    »Großartig. Wie lange bleiben Sie in Hannover?«
    »Vier, fünf Tage«, sagte Lance Selby.
    »Genau wie ich. Darf ich hoffen, daß wir einander noch einmal sehen? Vorausgesetzt, Sie finden mich nicht aufdringlich.«
    Ich nannte ihm das Hotel, in dem wir wohnten und empfahl ihm, morgen oder übermorgen anzurufen. Aber er wollte gleich etwas fix machen.
    »Machen Sie mir die Freude und essen Sie morgen mittag mit mir«, bat er.
    »Ich habe Zeit«, sagte ich und blickte Lance an. »Wie steht’s mit dir?«
    »Ich auch«, sagte der Parapsychologe.
    »Wunderbar. Sagen wir um 13 Uhr?« fragte Frank Poelgeest.
    »Einverstanden«, sagte ich.
    »In Ihrem Hotel.«
    »Okay.«
    Der Holländer leerte sein Glas und blickte auf seine Uhr. »Es wird für mich Zeit, daß ich ins Bett komme. Ich habe morgen einen schweren Vormittag. Da geht es um eine Menge Geld. Wenn man nicht aufpaßt, wird man verdammt leicht übers Ohr gehauen.« Er erhob sich und reichte zuerst Lance, dann mir die Hand. »Ich wollte, es gäbe in Holland auch einen Mann wie Sie, Mr. Ballard. Den würde ich, wie Tucker Peckinpah; vom Fleck weg engagieren. Finanziell wäre das durchaus drin. Es fehlt nur der richtige Mann. Ihr seid leider sehr dünn gesät, und dabei wäre es mir ein Herzensbedürfnis, dabei mitzuhelfen, die Hölle - wo immer sie an Terrain zu gewinnen versucht - in die Schranken zu weisen.«
    »Vielleicht findet sich noch mal so ein Mann«, sagte ich lächelnd. »Sie dürfen nur nicht zu suchen aufhören.«
    »Das tu’ ich ganz bestimmt nicht«, gab Poelgeest zurück und ging.
    Wir ahnten nicht, was ihm drohte…
    ***
    Frank Poelgeest wußte es selbst nicht. Er war vom Alkohol beschwingt, und er war von der Bekanntschaft, die er gemacht hatte, ehrlich begeistert. Ein Parapsychologe und ein Dämonenjäger. Solche interessanten Leute traf man nicht alle Tage, und es war wirklich verrückt, daß diese beiden Engländer auch noch mit Tucker Peckinpah befreundet waren.
    Poelgeest schüttelte den Kopf. »So ein Zufall, so ein Zufall«, sagte er, und er konnte sich nicht genug darüber wundern.
    Da er nicht weit vom Nachtlokal entfernt wohnte, ging er zu Fuß zu seinem Hotel.
    Er kam an einer schmalen Straße

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