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GK460 - Das Geisterdorf

GK460 - Das Geisterdorf

Titel: GK460 - Das Geisterdorf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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du auf einmal…?«
    Das Gesicht des Steinernen verzog sich zu einem grausamen Grinsen. Clytie begriff. Martin war zurückgekehrt, um sie zu töten. Das menschliche Band, das sie verbunden hatte, war zerrissen. Aus Liebe war Haß geworden. Martin war nicht mehr Clyties Beschützer. Er wollte ihr Leben haben. Seine steinernen Lippen hoben sich, und Clytie Wyngard sah steinerne Zähne. Aus der steinernen Kehle des Mannes drang ein aggressives Knurren.
    »Martin, wer hat das aus dir gemacht?« fragte Clytie erschüttert.
    Er antwortete nicht, setzte sich in Bewegung. Die Frau wich Schritt für Schritt zurück.
    »Willst du mich wirklich…?«, preßte sie heiser hervor.
    Da federte er auf sie zu. Diese enorme Beweglichkeit hätte ihm Clytie Wyngard niemals zugetraut. Sie schrie auf und ließ sich zur Seite fallen, stieß gegen einen hohen Papierstapel, während die steinernen Hände ihres Mannes sie knapp verfehlten. Sein harter Arm streifte sie.
    Warum? schrie es in ihr. Warum passiert das alles? Wer steckt dahinter?
    Sie stieß sich von dem Papierstapel ab, sprang zurück und warf die Tür zu. Ehe es Martin Wyngard verhindern konnte, drehte Clytie den Schlüssel im Schloß herum. Doch so ließ sich das Steinmonster nicht aufhalten. Seine harte Faust zertrümmerte das Türblatt mit wuchtigen Schlägen.
    Clytie sah, wie das Holz splitterte. Mit jedem Hieb wurde das Loch in der Tür größer. Der steinerne Arm griff durch die Öffnung. Die harten Finger tasteten nach dem Schlüssel und sperrten auf.
    Clytie preßte die Fäuste an ihre Wangen. Sie schüttelte verzweifelt den Kopf. »Nein! Martin, tu’s nicht! Ich beschwöre dich! Ich flehe dich an!«
    Kraftvoll schleuderte der Steinerne die kaputte Tür zur Seite. Clytie bekam eine Gänsehaut. Nie hätte sie gedacht, daß sie einmal vor ihrem eigenen Mann Angst haben, daß er ihr nach dem Leben trachten würde.
    Im Krebsgang wich sie staksend weiter zurück. »Martin, wir waren doch… Wir sind Mann und Frau. Du kannst mich doch nicht umbrin…«
    Er stürzte sich auf sie. Aufkreischend drehte sie sich um. Seine Faust traf sie schmerzhaft und streckte sie nieder. Hart schlug Clytie auf dem öligen Boden auf. Schrill schreiend kämpfte sie sich hoch. Die Finger des Steinernen erwischten den Ärmel ihres Kleides.
    Ihr Herz setzte aus.
    Sie warf sich nach vorn. Der Stoff des Kleides zerriß mit einem häßlichen Ratschen.
    Der Steinerne hielt ein Stück vom Ärmel in seinen Fingern. Wütend schleuderte er den Stoff hinter sich.
    Clytie hetzte in heller Panik durch die Druckerei. »Hilfe!« schrie sie, so laut sie konnte. »H-i-l-f-e-!«
    Alles, was sie erwischte, warf sie dem Steinernen vor die Füße. Atemlos jagte sie an den Druckmaschinen vorbei auf die Tür zu, die auf die Straße hinausführte.
    Ich muß raus, schnellstens raus, sonst bin ich verloren! dachte sie entsetzt.
    Die Schritte des Steinernen hämmerten laut und bedrohlich hinter ihr. Sie glaubte nicht, daß sie es schaffen konnte, ihm zu entkommen, aber sie wollte es auf jeden Fall versuchen.
    Das Steinmonster sprang über eine Arbeitsfläche. Polternd landete es auf dem Holzboden. Mit wenigen Schritten erreichte der unheimliche Mörder die Tür. Damit nahm er Clytie Wyngard die Möglichkeit, die Druckerei zu verlassen. In ihrer namenlosen Angst wußte die Frau weder ein noch aus.
    Sie bewaffnete sich mit einem eisernen Druckersteg, der etwa fünfzig Zentimeter maß.
    Als Martin Wyngard sie angriff, schlug sie ihm das Eisen auf den Kopf. Funken spritzten. Der Steinerne knurrte wieder. Mit der linken Hand fegte er Clyties Arm beiseite, und mit der rechten griff er blitzschnell nach ihrem Hals.
    Sie zuckte zurück.
    Dabei stieß sie mit dem Rücken gegen einen Spind, in dem Arbeitskleidung aufbewahrt wurde. Sie konnte nicht mehr weiter zurückweichen.
    Martin Wyngard lachte hohl.
    Jetzt griff er mit beiden Händen nach der Kehle seiner Frau. Clytie wollte nach unten wegsacken. Ihre Knie waren ohnedies schon ganz weich geworden, aber der Steinerne erwischte sie einen Sekundenbruchteil früher.
    Fest packte er zu, und die Härte seiner Finger machten ihr klar, daß sie keine Chance mehr hatte…
    ***
    Der Hubschrauber, den uns Tucker Peckinpah samt Piloten verschaffte, war ein westdeutscher MBB BO 105, der mit zwei Allison-Gasturbinen angetrieben wurde. Jede davon entwickelte eine Leistung von 400 WPS. Die Höchstgeschwindigkeit, die mit diesem leichten Mehrzweckhubschrauber zu erzielen war, lag bei 250

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