GK464 - Der Zauberschädel
durch Mark und Bein. Er preßte die Lippen fest zusammen. Seine Nasenflügel blähten sich. Schweißtropfen glitzerten mit einemmal auf seiner Stirn.
Selbst der eiskalte Proval war im Moment ratlos, und seine Ratlosigkeit verdoppelte sich, als sich auch das Skelett von Deborah Loy erhob.
»Himmel, laß uns abhauen, Huck«, stieß Douglas aufgeregt hervor. »Diesen Horror halten meine Nerven nicht aüs !«
»Warte noch!«
»Worauf denn? Diese Skelette haben es auf unser Leben abgesehen. Der Zauber schickt sie gegen uns!«
Die beiden Gerippe kamen näher. Douglas wich bis zur Wand zurück, um sich den Rücken freizuhalten. Die Skelette konzentrierten sich auf Huck Proval, der trotzig stehenblieb und nicht von der Stelle wich. Er fletschte die Zähne. Mit geballten Händen erwartete er die unheimlichen Gegner.
»Kommt nur!« knurrte er. »Ich mach’ Knochenmehl aus euch!«
Deborah Loys Skelett sprang ihn urplötzlich an. Er wich zur Seite und schlug mit der Faust nach ihrem Kopf. Der Treffer schmerzte ihn. Die Knöchel brannten wie Feuer. Er rechnete damit, daß das Gerippe umfallen würde, aber es blieb auf den Beinen.
Peter Hubley griff an.
Mit beiden Knochenhänden faßte er nach Pro vais Hals. Die Skelettfinger erwischten Proval schlecht, schnappten wie Stahlklammern zu, aber Huck Proval brachte sich kurz zuvor mit einer schnellen Drehung in Sicherheit.
Daraufhin versuchten ihn die Skelette zu zweit zu packen.
Deborah Loys Finger verkrallten sich im Jackett des Engländers.
Peter Hubley erwischte Provals Arm.
»Mike!« schrie Huck Proval. »Komm her, verdammt! Laß mich nicht allein kämpfen!«
Douglas schaffte es kaum, sich zu überwinden. Aber er wollte Proval nicht im Stich lassen. Er hatte zwar nicht viel für Huck Proval übrig, aber in einer solchen Situation mußten sie Zusammenhalten.
Die Skelette rangen Huck Proval nieder. Mit ihren Knochenfäusten schlugen sie auf ihn ein. Er trat nach ihnen, hob die Arme schützend vor das aufgedunsene Gesicht und rief immer wieder Mikes Namen.
Da gab sich Douglas einen Ruck. Er zog den Revolver und stürmte vorwärts, hoffend, daß er mit der Waffe gegen diese unheimlichen Gerippe etwas ausrichten konnte.
Deborah Loy ließ sofort von Huck Proval ab, als Douglas sich den Kämpfenden näherte. Sie wandte sich ihm zu, breitete die Arme aus und erwartete ihn so. Er hatte den Eindruck, in den Höhlen ihrer Augen eine gespenstische Glut zu sehen.
Die Totenfratze widerte ihn an. Er hob den Revolver. Seine Hand zitterte. Er preßte die Kiefer zusammen und bemühte sich, ruhig zu werden. Deborah Loy ging ihm entgegen. Bei jedem Schritt klapperten ihre Gebeine.
Diese Geräusche konnte Mike Douglas nicht länger ertragen. Er drückte auf gut Glück ab - und die Kugel traf. Sie hieb mit großer Wucht in den Totenschädel und riß diesen vom Halswirbel. Der Knochenkopf wirbelte durch die Luft und knallte gegen die Wand. Anschließend fiel er polternd zu Boden, und das Skelett brach zusammen wie eine Marionette, deren Fäden gekappt wurden.
Indessen trug Huck Proval einen erbitterten Kampf mit Peter Hubleys Skelett aus. Diesmal hatte der Knochenmann die Kehle seines Opfers erwischt. Er drückte grausam zu. Proval blieb die Luft weg. Ein heißer Schmerz entstand in seinem Hals. Er packte die kalten Knochenarme und wollte sie zur Seite reißen, doch es gelang ihm nicht.
Er zog das rechte Bein an und stemmte es dem Gerippe gegen den Hüftknochen. Er wollte Hubley fortstoßen, rutschte aber vom Knochen ab, und der Tritt ging ins Leere.
Mike Douglas eilte dem Brillenträger zu Hilfe.
Proval und das Skelett rollten über den Boden. Mal war das Gerippe oben, dann wieder Huck Proval. Douglas wagte nicht zu schießen. Als er aber sah, daß Proval einer Ohnmacht nahe war, griff er nach dem Schlüsselbein des Skeletts und hielt es fest.
Er setzte dem Knochenmann hastig die Waffe an den Schädel und zog den Stecher durch. Brüllend entlud sich der Revolver. Und sofort brach das Skelett zusammen.
Huck Proval stieß die Knochen, die auf ihn gefallen waren, angewidert von sich. Er massierte seinen Hals und sprang wütend auf. Sein grimmiger Blick richtete sich auf Mike Douglas. Statt sich zu bedanken, machte er ihm Vorhaltungen. »Sag mal, warum hast du dir so lange Zeit gelassen, mir zu helfen, he? Wolltest du, daß ich draufgehe? Hast du etwa die Absicht, dir den goldenen Zauberschädel allein zu holen?«
Wut wallte in Douglas auf. »Halt lieber die Klappe, sonst
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