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GK470 - Die Teufelsschlange

GK470 - Die Teufelsschlange

Titel: GK470 - Die Teufelsschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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fertigwerden konnte, doch er irrte sich gewaltig.
    Ehe er das grüne Schattenwesen erreichte, schnellte dieses hoch und riß eines der Schwerter von der Wand.
    »Ach, so ist das!« höhnte Patar. »Wehren willst du dich. Na, meinetwegen. Aber ich sage dir gleich, es wird dir nichts nützen!«
    Er drang auf Ragu ein. Sie kreuzten die Klingen. Die Prinzessin parierte die ersten Schläge des Angreifers so geschickt, daß es Patar erstaunte.
    »Sieh einer an, das Mädchen hat Fechtunterricht genommen«, sagte er. »Dann will ich dir mal eine Speziallektion erteilen!«
    Er schlug und stach auf Ragu ein. Sie lenkte sein Schwert immer wieder gekonnt ab und fand mehrmals die Möglichkeit zum Gegenangriff. Das versetzte den Kundschafter der Vogelbestien in Wut. Er hatte geglaubt, leichtes Spiel mit dieser schlanken Person zu haben, und nun leistete sie ihm so viel Widerstand.
    Sein Stolz ließ es nicht zu, zu akzeptieren, daß ihm Prinzessin Ragu mit der Waffe ebenbürtig, ja sogar leicht überlegen war.
    Wild und kraftvoll kämpfte er um den Sieg, den Ragu jedoch nicht zuließ. Sie war unglaublich schnell. Patars Stiche und Hiebe gingen immer wieder daneben.
    Er fintierte, doch Ragu fiel nicht darauf herein. Sie parierte seine nächsten Hiebe, drehte sich, ließ ihn leerlaufen und stach zu. Er schrie auf, zuckte verletzt herum.
    Seine blutunterlaufenen Augen wollten das Mädchen erdolchen.
    Natürlich war das Klirren der aufeinanderprallenden Schwertklingen nicht ungehört geblieben. Nun sprangen die hohen Flügel der Tür förmlich auf, und Ragus Wachen stürmten herein.
    Patar hatte keine andere Wahl, er mußte sich zurückziehen. Wutentbrannt ließ er von Ragu ab. Sie ließ das Schwert sinken. Sechs Schattenwesen wollten den Kundschafter der Vogelbestien einfangen.
    Er wehrte ihren Angriff zornig ab.
    »Ergib dich, Patar!« rief die Prinzessin.
    »Ich denke nicht daran!« brüllte die Vogelbestie und zog sich, mit dem Schwert wie von Sinnen um sich schlagend, auf den Balkon zurück. Patar hatte die Absicht, sich von der Brüstung abzuschnellen und davonzufliegen. Doch Ragus Wachen wollten das nicht zulassen.
    Einer der grünen Schatten huschte heran. Patar mußte sein Schwert mit ihm kreuzen. Er tat dies wild und unter Schmerzen. Er spürte, wie Blut aus seiner Wunde pulste, und er verwünschte Ragu, die ihm diese Wunde zugefügt hatte. Zornig trieb er den Schatten zurück.
    Aber er bekam nicht genug Luft, um sich auf die Brüstung zu schwingen. Ein anderer Wächter griff ihn an. Patar sah seine Felle davonschwimmen. Noch einmal wollte er sich nicht einfangen lassen.
    Aber hatte er eine andere Möglichkeit?
    Schreiend attackierte ihn der Wächter.
    Er wich dem Schwerthieb aus und zog seine Waffe waagrecht durch die Luft. Wenn das Schattenwesen nicht blitzschnell zurückgesprungen wäre, hätte ihm Patar den Kopf vom Rumpf getrennt.
    Der Kundschafter der Vogelbestien stach auf einen weiteren Wächter ein. Da trafen gleichzeitig zwei Schwerter mit großer Wucht seine Klinge. Die Schläge prellten ihm die Waffe aus der Hand.
    Es sah danach aus, daß er nun verloren war.
    Aber Patar gab immer noch nicht auf.
    Er stieß zwei Gegner kraftvoll zurück. Sie rissen die anderen mit. Jetzt hatte er die Luft, die er brauchte. Augenblicklich fuhr er herum. Ein Sprung. Er stand auf der Brüstung und breitete die Flügel aus. Das war äußerst schmerzhaft, aber er biß die Zähne zusammen. Die Flucht mußte ihm gelingen.
    In dem Moment, wo er sich abschnellen wollte, warf sich einer der Wächter auf seine Beine, um ihn zurückzureißen. Patar stieß sich trotzdem ab, und seine Beine rutschten aus der Umklammerung des Gegners.
    Aber die Vogelbestie schaffte es nicht, sich in die Lüfte zu schwingen.
    Die Verletzung, die ihm Prinzessin Ragu zugefügt hatte, hatte ihn mehr entkräftet, als er glaubte. Hinzu kam der von einem Pfeil verletzte Flügel. Patar bemühte sich verzweifelt, hochzukommen. Ein Gleitflug wäre die Rettung gewesen, aber er schaffte nicht einmal einen halben Meter, sondern kippte vorne ab und stürzte wie ein Stein kopfüber in die Tiefe.
    Die Wächter beugten sich alle über die Brüstung und verfolgten Patars Todessturz. Er schlug mit großer Wucht auf und brach sich den Hals. Seine Schwingen zuckten noch einmal kurz. Dann lag er still.
    Ragu betrat den Balkon.
    Die Wachen machten ihr Platz. Sie schaute auf Patar hinunter, und ihr Blick verdüsterte sich. Ihr Faustpfand lebte nicht mehr. Einen Tauschvorschlag - Ugar

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