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Glaesener Helga

Glaesener Helga

Titel: Glaesener Helga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfe im Olivenhain
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vergleichen? Da die Proben am selben Ort vonstatten gehen müssen wie die Aufführung, im Teatro also …«
»Aaach …« Rossi dehnte das kleine Wort bis zur Unhöflichkeit.
»… und es ist wirklich außerordentlich großzügig von Ihnen, dass Sie den Raum zur Verfügung stellen …!« Signora Secci wedelte mit einem geschraubten Lachen den Handkuss fort, den Arlecchino ihr zuwarf. »Aber es war mir schon klar, dass Sie es nicht fertigbringen würden, der lieben Cecilia die kleine Bitte abzuschlagen. Ich … Aber mein Lieber, mein Lieber …«
Der Schwarzbefrackte hatte sich von seinem Bock gestemmt. Nun bestand er darauf, vor der dicken Signora Secci niederzuknien und ihr seine Dankbarkeit und die seiner Kollegen in gereimten Versen vorzutragen. »In diesen kalten Wintertagen …«
»Aber nicht doch.« Signora Secci versteckte ihr Gesicht hinter dem Fächer.
Ein Knall brachte den Marktplatz zum Beben. Die Leute kreischten auf, und der Mann im Frack landete mit einem Plumps auf dem Hinterteil und grinste selig, während seine Augen sich verdrehten, bis nur noch das Weiße zu sehen war. Signora Secci eilte, sich unter die Menschen zu mischen, die aus respektvollem Abstand das Metallrohr begutachteten, das unter Rauch und Funkenflug auf das Pflaster geflogen war.
Rossi blickte zum Himmel, von dem es nur noch tröpfelte. »Wasser«, befahl er. Cecilia sah aus den Augenwinkeln, wie Anita sich anschickte, den Befehl auszuführen. Das Wasser wurde nicht gebraucht. Einer der Zuggäule hob den Schweif und ein gelber Löschstrahl ergoss sich über das Pflaster und sprudelte, als würde er gelenkt, zum Schlund des Eisenmörsers. Die Zuschauer brachen in Gelächter aus.
»Das haben sie nicht planen können«, stellte Cecilia beeindruckt fest.
»Was soll das mit dem Teatro?«, fragte Rossi.
»Bitte? Oh! Ich fürchte … Offen gestanden, ich kann mich nicht genau erinnern. Signora Secci redet so viel. Es ist nicht einfach, ihr zuzuhören, ohne sich in Gedanken zu verlieren.«
»Du hast mein Gericht verhökert?«
Cecilia gab sich Mühe, sich an das Gespräch mit Signora Secci zu erinnern. »Ich weiß nicht. So, wie ich es verstanden habe … vermietet?«
»Du hast …«
»Ich sage doch, ich weiß es nicht.«
»Du hast es also getan.« Er schüttelte den Kopf. »Nie im Leben … nie im Leben verwandelt diese Bande mein Gericht in eine Possenbühne.« Er regte sich nicht einmal auf. Dass eine Handvoll Komödianten – er schaute auf die bunte Schar wie auf Asseln, die unter einem Blumentopf hervorgekrabbelt waren – sein geheiligtes Gericht entweihen würde, lag einfach nicht im Bereich der Möglichkeiten.
Signora Secci ließ sich wieder in die Sänfte helfen. Der Schwarzbefrackte erklomm mithilfe des Dottore seinen Bock, die Schauspieler sprangen auf den Wagen zurück, das Publikum war dabei, sich aufzulösen. Enttäuscht wieselte Dina um die Wagen. Als der Arlecchino sie schnappte und auf seine Schulter setzte, war ihr Kummer behoben. Sie lachte und winkte.
Cecilia seufzte. »Möglicherweise hat Signora Secci ihre Bitte an mich gerichtet, während sie mir das Mobiliar ihrer Wohnung zur Verfügung stellte.«
»Du erinnerst dich also doch.«
»Ich war mit einem Lampenständer beschäftigt«, verteidigte sie sich.
»Du warst …«
»Ist das ein Verhör?«
Rossi holte tief Luft. »Sag ihr einfach, es kommt nicht infrage.«
»Das geht aber nicht. Ich will ihre Wohnung haben.« »Ich suche dir eine andere.«
»In die ich wann einziehen kann?« Außerdem: Wie kam er dazu, sie so einfach herumzuschieben. Als wäre ich ein Lampenständer, dachte Cecilia gereizt. Heute ins Licht, morgen in die Rumpelkammer.
Anita erschien mit dem Wassereimer, schüttelte den Kopf, als sie die Wagen sah, die unter dem Gejohle und Klatschen der Leute wendeten, und kehrte ins Haus zurück. Dina wurde vom Arlecchino auf den Erdboden zurückbefördert, und sie sah ihm traurig nach, wie er auf den Wagen sprang und sich unter die hastig hochgezogene Plane verkroch.
»Tja«, sagte Rossi.
»Tja was?«
»Es gibt nicht viele Wohnungen in dieser Stadt, die zur Miete angeboten werden. Und du musst aus meinem Haus raus. Also hat sie uns am Haken, die feine, intrigante Signora. Stimmt’s?«

8. Kapitel
    D er Dekorateur von Signore Redi brachte am Mittwoch die neuen Tapeten, schüttelte aber den Kopf, als er die Räume sah. Erst müssten die Möbel heraus und natürlich die verrußten Spanntapeten. »Zum Glück sind es Spanntapeten, Signorina! Sonst wäre das eine

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