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Glaesener Helga

Glaesener Helga

Titel: Glaesener Helga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfe im Olivenhain
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Hunden am Ort seiner Entführung, gleich am nächsten Morgen. Der Regen hatte leider viel weggewaschen, aber sie haben an einem Schafspferch in der Nähe des Hauses angeschlagen. Dort haben wir mit Wasser gefüllte Hufabdrücke entdeckt. Und die wiesen nach Osten. Also habe ich in dieser Richtung angefangen zu suchen. Nur leider nichts gefunden. Nun ziehe ich die nächsten Kreise.« Er hörte sich frustriert an. »Du verlässt dein Haus doch nur in Begleitung von Irene?«
»Sie ist unten in der Küche.«
»Gut.« Er starrte wieder auf das Kreuz. »Ich vermute, du kannst dich immer noch nicht daran erinnern, was bei Ferettis Entführung …«
»Nein.«
Schlag fester …
Cecilia blinzelte. Sie hatte plötzlich genug von dem Gespräch und wollte gehen, aber da entdeckte sie einen Brief, der mit einer winzigen Ecke unter Rossis Karte hervorschaute. Lindgrün und marmoriert. Exklusiv. Genau wie das Briefpapier, das Großmutter damals von ihrer Reise nach Venedig mitgebracht hatte, den Bogen für fünf Baiocchi, eine schreckliche Verschwendung. Eigentlich brauche ich es gar nicht, hatte Großmutter damals gesagt, aber es ist so hübsch und ungewöhnlich.
»Da fällt mir noch ein …«
»Was?«, fragte Cecilia und riss den Blick vom Briefpapier.
»Signora Secci hat mir – hat uns – eine Einladung gebracht. Für ein weiteres Fest mit diesem Theatergesindel. Sie bekommt offenbar den Hals nicht voll. Du musst dir was einfallen lassen, um abzusagen.«
»Kann ich die Einladung sehen?«
»Warum nicht?«
»Wo ist sie denn?«
»Im Speisezimmer auf der Anrichte.« Rossi zeichnete ein weiteres Kreuz auf seine Karte.
»Aha.«
Nicht einmal er war unhöflich genug, um dem Schweigen nach ihrem Aha lange zu widerstehen. Mürrisch erhob er sich und machte sich auf den Weg die Treppe hinab.
Cecilia fischte den Brief auf dem grünen Papier hervor und überflog hastig die Zeilen.
Lieber Giudice Rossi … Und dies und das …. und ist es mir eine Freude , Ihre Tochter bei mir willkommen zu heißen . Ich werde mich selbst auf den Weg machen , Dina abzuholen , denn natürlich ist mir bewusst …
Dina abzuholen? Abholen?
… bewusst , dass Sie selbst aufgrund Ihrer zahllosen Verpflichtungen …
Cecilia hörte Schritte auf der Treppe und schob Brief und Kuvert unter die Karte zurück. Großmutter wollte Dina abholen? Ihre Hände zitterten. So war das also. Hier wurden bereits Pläne geschmiedet. Einzelheiten besprochen. Und Rossi hatte es vorgezogen, ihr den entsprechenden Brief nicht zu zeigen, weil … Nun, das war wohl eindeutig. Sie schafft es immer, dachte Cecilia, während ihr vor Zorn schwindlig wurde. Großmutter bekommt, was sie will. Aber nicht Dina! Nicht dieses Mädchen. Das geb ich ihr nicht in die Krallen. Sie soll doch … Hol sie der Teufel, alle beide!
Rossi kam herein, reichte ihr Signora Seccis Billett und zog sich wieder hinter den Tisch zurück, wo er erneut nach der Karte griff.
Cecilia entfaltete das Schreiben und drehte sich zum Fenster, während sie tief durchatmete, um sich zu beruhigen. »Wie aufmerksam. Signora Secci lädt uns nicht nur zu ihrem Diner ein, sondern auch zur Theateraufführung selbst. Sie bietet uns Plätze in ihrer Loge an.«
»Das ist das staubige, hässliche und möglicherweise baufällige Konstrukt, das wie ein Schwalbennest unter der Decke des Gerichtssaales klebt. Falls du dich erinnerst.«
»Wie reizend von ihr, an uns zu denken.« Zumindest das war eine nützliche Fähigkeit, die man unter Großmutter Biancas Fuchtel lernte: liebenswürdig zu sein, auch wenn man vor Wut kochte. War sie nicht deutlich genug gewesen, was Großmutters Absichten anging? Sie war so enttäuscht von Rossis Verrat und so entsetzt über die Folgen, die er haben würde, dass sie am liebsten losgebrüllt hätte.
Als sie merkte, dass Rossi sie anblickte, lächelte sie. »Ich gehe auf jeden Fall.«
»Dir ist doch klar …?« Er starrte sie an. »Dieser Inghiramo – du wirst doch nicht im Ernst irgendwo hingehen wollen, wo du dem Mistkerl …«
Sie widersprach aus keinem anderen Grund, als weil sie wusste, dass es ihn reizen würde – und im Moment war das ein starker Grund. »Inghiramo mag ein unangenehmer Mensch sein, aber er versteht etwas vom Theater. Sein König Hirsch wird umwerfend sein. Ganz sicher werde ich mich ausgezeichnet amüsieren.«
Fassungslos schüttelte er den Kopf.
»Vielleicht sogar mit ihm gemeinsam. Er hat mir ein Billett gesandt. Er hat sich entschuldigt. Die ganze Sache tut ihm schrecklich

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