Glanz
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Das Fleisch ist etwas zäh, schmeckt aber köstlich, ein wenig wie gebratener Hummer. Ich habe seit Wochen nicht mit solchem Appetit gegessen.
Erst, als ich den gröbsten Hunger gestillt habe und mehr als die Hälfte des Fleisches vertilgt ist, kommt mir in den Sinn, dass ich keine Ahnung
habe, was ich da esse.
Etwas beschämt, dass ich den größten Teil von Erics Mahlzeit aufgegessen habe, reiche ich ihm den Stock.
Er lächelt. »Ich beginne zu glauben, dass du eine Sterbliche bist. Ich jedenfalls kann mir kaum vorstellen, dass eine Göttin mit solchem Appetit
über eine gebratene Felsenspinne herfallen würde. Man sagt doch, dass ihr euch auf dem heiligen Berg von Nektar und Ambrosia ernährt.«
Ich starre das Stück Fleisch an. Esse ich tatsächlich eines der Monster, die mich verfolgt haben? Felsenspinne scheint mir jedenfalls ein
treffender Name für die rasselnden Biester. Sie hatten ein wenig Ähnlichkeit mit an Land lebenden, perfekt getarnten Krebsen. Warum sie also nicht
essen? Das ist allemal besser, als in ihren Mägen zu landen. Der Gedanke erfüllt mich mit grimmiger Befriedigung.
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»Wo befindet sich das Tor des Lichts?«, frage ich. Meine Worte hallen schwach von den Felswänden wieder: Lichts ... ichts ... ichts ...
Einen Moment bleibt es still, bis auf das stetige melodische Tropfen. Als ich schon die Hoffnung aufgegeben habe, eine Antwort zu erhalten,
wispert die Stimme: »Am Ende deines Wegs.«
Einen Moment lang bin ich sprachlos. Am Ende meines Wegs? Was soll ich denn mit so einer bescheuerten Antwort anfangen? »Das ... das ist unfair!«,
protestiere ich. »Das habe ich doch auch vorher schon gewusst!« Aber das Orakel, oder was immer es ist, schweigt.
Vielleicht muss ich die Antwort nur richtig deuten, überlege ich. Am Ende deines Wegs, vielleicht ist das ja nicht so trivial wie es klingt.
Vielleicht bedeutet es, dass ich das Tor auf jeden Fall finden werde. Vielleicht ist es sogar egal, wo ich es suche, solange ich nur weit genug
laufe.
Dann fällt mir ein, wie ich einmal in der New York Times mein Horoskop gelesen habe: »Harte Arbeit lohnt sich. Doch Sie sollten sich nicht zuviel
zumuten.« An dem Tag hatte ich einen großen Auftrag von einem Modemagazin bekommen, um den ich wochenlang gekämpft hatte. Das Horoskop stimmte!
Ich begann mich zu fragen, ob ich mir mit dem Auftrag zuviel zugemutet hatte. Dann sah ich, dass ich mich in der Spalte geirrt hatte: Es war
das Horoskop für den Löwen und nicht für mein Sternzeichen, die Jungfrau. Ich las die übrigen Horoskope: Sie passten alle auf die eine oder
andere Art.
Seitdem weiß ich, wie dieser Orakel-Quatsch funktioniert: Gib irgendeinen Allgemeinplatz von dir und überlass es dem Leser, ihn so
zu deuten, dass er zu seinen aktuellen Lebensumständen passt. Dieses Höhlenorakel funktioniert offensichtlich genauso. Trotzdem bleibt ein
unangenehmes Gefühl der Vorahnung in meinem Bauch zurück, als hätte ich etwas Schlechtes gegessen.
Immerhin: Als ich mich umdrehe, erlebe ich buchstäblich einen Lichtblick – der Spalt ist wieder da. Jetzt kann ich erkennen, dass die Höhle nicht
besonders groß ist und absolut leer. Nur hin und wieder tropft es von der niedrigen Decke in die kleine Pfütze zu meinen Füßen. Erleichtert
klettere ich durch den Spalt nach draußen.
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