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Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition)

Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition)

Titel: Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Meurer
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hinterlassen oder sich anderweitig gemeldet hat.«
    »Natürlich nicht«, warf Chris lakonisch ein. »Wer verrät schon seinen Partner?«
    »Wie hat sie reagiert?« Camilla konnte nicht mehr ruhig sitzen. Sie sprang auf, umrundete den Tisch und blieb zwischen den Beamten stehen.
    »Was ist denn in dich gefahren? Beruhig dich mal«, sagte Habicht.
    Weißhaupt drehte sich zu Camilla um. »Sie hat Urlaub genommen und ist selbst auf der Suche nach Andreas.«
    »Darf sie sich denn einmischen?«
    Habicht schüttelte den Kopf.
    Das passte alles so gut ineinander. »Sie ist nicht auf der Suche nach Grimm, sondern nach uns. Gestern hat sie Chris und mich aufgespürt.«
    Habicht erhob sich ebenfalls. Camilla reichte ihm gerade bis zur Brust. »Hör mal, Camilla, wenn du mehr weißt, dann raus mit der Sprache. Nur tu mir den Gefallen und spiel nicht selbst Detektiv. Dafür sind Bernd und ich da, verstanden?«
    Mühsam gefasst nickte sie. »Wir haben Denise und Grimm gesehen. In den letzten Tagen sind wir ihm mehrfach begegnet und immer nur knapp mit dem Leben davongekommen. Er ist unheimlich gefährlich.«
    Habicht funkelte sie an. »Geht das auch der Reihe nach?«
    Sie verdrehte die Augen. »Okay, mache ich. Aber wehe, einer von euch will mich später einweisen.«
    Detailliert beschrieb sie Ancienne Cologne, ihre Eindrücke und das erste Zusammentreffen mit Chris und Amadeo.
    Habicht stöhnte. Er tat alles als Märchenstunde ab. Es war logisch, dass er ihr nicht glaubte. Sie hätte sich auch nicht geglaubt. Trotz allem ging er nicht so weit, den Tisch einfach zu verlassen. Wahrscheinlich suchte er nur nach einer Möglichkeit, sie bloßzustellen.
    Weißhaupt wollte sie mehrfach unterbrechen, doch Melanie brachte ihn barsch zum Schweigen.
    Camilla machte manchmal kurze Pausen. Zumeist schwieg Chris. Er übernahm dieses Mal nicht den Part des zweiten Erzählers. Offenbar drifteten seine Gedanken weit ab.
    Während sie sprach, beobachtete sie die Mimik ihrer Eltern.
    Ihre Mutter saß angespannt auf ihrem Stuhl und lauschte. Camilla erkannte einen Funken nackter Panik in ihrem Gesicht, den sie mühsam niederkämpfte. Ihr Vater ließ Camilla nicht aus den Augen. Sein Gesicht versteinerte mit jedem ihrer Worte mehr. Seine Augen nahmen einen dunklen Ton an, während seine Haut alle Farbe verlor. Er zitterte.
    Schließlich stand er auf und ging in der Laube auf und ab. Er schien nicht bereit zu sein, sich wieder zu setzen. Nervös tippte ihre Mutter mit den Fingern auf die Armlehne.
    Dieses Verhalten entging auch Habicht nicht. Der Fokus des Beamten lag danach weniger auf Camillas Erzählungen als auf ihren Eltern.
    Nachdem sie ihre Erzählung beendet hatte, fuhr ihr Vater herum. Auf seinem Gesicht glänzte Schweiß. »Hat jemand eine Zigarette für mich?«
    »Sicher.« Melanie reichte ihm ihr Päckchen und ein Feuerzeug.
    Chris, der seit einer Weile Camillas Eltern beobachtete, hob die Hand. »Ich bitte auch.«
    Camilla sah verwirrt zu ihm. »Wolltest du nicht aufhören?«
    Er grinste. »Mentaler Stress.«
    »Spinner!«
    »Du hast auch schon ewig nicht mehr geraucht, Paps. Was soll das jetzt?«
    Er nahm eine Zigarette zwischen die Lippen, zündete sie zittrig an und inhalierte mit geschlossenen Augen den Rauch.
    »Danke.« Er reichte Melanie das Päckchen zurück.
    Sie warf es gezielt über den Tisch. Chris fing es auf, nahm sich eine Zigarette und tauschte die Schachtel gegen das Feuerzeug. Auch er sog den Rauch ein, bis die Spitze hell aufglühte. Sofort rasselten seine Lungen wieder. Er hustete kurz und heftig und drückte die gerade angerauchte Zigarette wieder aus.
    »Sorry.«
    Sie atmete auf. Chris war so klug, auf die Anzeichen seines Körpers zu hören.
    Ihre Eltern hingegen verhielten sich deutlich bizarr. Sie tauschten einen nervösen Blick.
    »Was?«, fragte sie scharf.
    Ihre Mutter zuckte zusammen. »Nichts.«
    Camilla verdrängte eine Woge bitterer Gefühle. Es half ihr nicht, mit Wut im Bauch weiterzureden. Habicht hielt sie schon für vollkommen durchgeknallt. Ein Wunder, dass er bislang noch keinen Krankenwagen gerufen hatte und sie in die Psychiatrie hatte einliefern lassen. Sie zögerte noch immer.
    Währenddessen nahm das Gesicht ihres Vaters maskenhafte Züge an. »Habt ihr all dem vielleicht doch etwas hinzuzufügen?«
    Camillas Mutter keuchte. Ihre Lippen klafften auf und ihre Augen weiteten sich, aber sie schwieg.
    Auch Chris straffte sich. »Sie kennen die Stadt?«
    Camillas Vater ließ sich in seinem Stuhl

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