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Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition)

Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition)

Titel: Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Meurer
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Oberwelt kannte und sicher jeden Trick nutzen würde, aus ihrer aktuellen Lage herauszukommen, sobald sie sich etwas gefangen hatte. Dann waren ihre Eltern so wenig sicher wie Melanie.
    »Sie ist gefährlich …«
    »Ich teile deine Bedenken. Aber Nathanael wird seine Gründe haben, nicht allzu rigoros vorzugehen.«
    »Reden wir später mit ihm?«
    »Das hatte ich ohnehin vor, sobald du wieder wach bist.«
    Sie zog die Decke um die Schultern. »Ihr habt meine Eltern gefunden und befreit?«
    »Deine Mutter hatte sich, gewitzt wie sie ist, schon aus dem Raum befreit, in den Grimm sie eingesperrt hatte. Sie wollte gerade fliehen, als wir ankamen.«
    Über Camillas Lippen zuckte ein Lächeln. Gleichgültig, wie kühl oder zickig ihre Mutter sein konnte, sie war auch geschickt und klug. »Wo war sie eingesperrt?«
    »Im alten Labor.« Chris deutete nach oben. »Das, was man von Ancienne Cologne aus erreicht, wenn man zur Bibliothek will.«
    »Du redest nur von ihr. Wo war denn mein Vater?«
    »Er lag betäubt auf den Stufen vor der Bibliothek und sah gar nicht gut aus. Den Verletzungen nach muss er die Treppe hinuntergestürzt sein.«
    Ein kurzer Stich zuckte in ihrer Brust. »Geht es ihm gut?«
    Chris wiegte unentschieden den Kopf. »Durch Grimms Attacken hat er wohl etliche mentale Schäden davongetragen. Zusätzlich wurde er geschlagen.«
    Camillas Herz zog sich zusammen. Ihr armer Vater. Sie krallte die Finger in die Decke. »Grimm?«
    »Aus seiner Erinnerung deutet nichts darauf hin. Ich habe gehört, dass es die zornigen Bewohner Ancienne Colognes waren, die nach Amadeo suchten und einen Fremden antrafen, den sie erst mal nicht unterbringen konnten. Als er sich zu erkennen gab, machten sie sich erst recht über ihn her. Für sie ist er ein Verräter.«
    »Ist er in Ancienne Cologne so verhasst?«
    »Scheint so.« Er verzog die Lippen. »Er hat sie damals verlassen, obwohl sie auf ihn gebaut haben. Dein Vater kannte den Weg nach unten. Dorthin ist er vor ihnen geflüchtet. Nun hat er lauter Prellungen, Verstauchungen, Platzwunden und einen gebrochenen Fuß. Sanft waren sie sicher nicht.«
    »Wie kam er dorthin?«
    »Wenn ich das richtig interpretiert habe, hat sich Grimm mit ihm in einem der versunkenen Häuser verborgen, dort, wo er auch auf mich geschossen hatte. Aber das weiß ich nur aus Grimms Erinnerungen.«
    Eine Gänsehaut überlief Camilla. Sie wollte nicht daran erinnert werden.
    »Als Grimm ihn zurückließ, ist dein Vater wahrscheinlich durch die Stadt geflohen, was ihm nicht gut bekommen ist.«
    Camilla rieb sich die Schläfen. »Eigentlich hätte er sich das denken können, oder?«
    »Schon wahr, aber auch er war letztlich nur Amadeos Marionette.«
    Sie stöhnte auf. »Wie viel Macht hatte dieser Wahnsinnige eigentlich?«
    Humorlos lachte er auf. »Amadeo hat Gott gespielt und konnte seine Macht rund zweihundert Jahre sichern. Da fragst du noch?«
    Sie barg das Gesicht in Händen. »Grausam, monströs und böse. Es ist gut, dass Grimm uns von ihm befreit hat.«
    »Genaugenommen hast du Grimm von dem Bann befreit und er hat das einzig Logische getan. Viel Zeit blieb ihm schließlich nicht, bevor die vorgeschriebene Realität die Wirklichkeit erneut unterwandert hätte.«
    Camilla sah das Bild vor sich, wie sie sich gegen das Regal geworfen hatte und es kippte. »Das?«, fragte sie zweifelnd.
    Er nickte. »Instinktive Handlung mit durchschlagendem Erfolg.«
    »Das ist doch vollkommen krank.«
    »Richtig.« Er griff nach hinten und reichte ihr die Brille. »Nathanael hat sie nach bestem Wissen und Gewissen repariert.«
    Als Camilla sie aufsetzte, klärte sich ihre Umwelt. Das diffuse Halbdunkel gerann zu einer einfachen, soliden Einrichtung aus Holz, dem Licht-Spiegel-System und einem Fenster hinaus auf den Dom, durch den sich Treppen und Brücken zogen. So viele Fragen tobten in ihr, nur die wichtigste schob sie immer wieder zurück. Sie traute sich nicht, sie zu stellen. »Was ist mit dem Perspektiv? Liegt das in der Asservatenkammer oder wurde es gestohlen?«
    »Denise hat es mitgehen lassen und Grimm gegeben. Nachdem dein Vater die Leichenfrau belebte und er das Perspektiv von Grimm bekam, nutzte er es sogar.«
    »Und wo ist es jetzt?«
    »Frag mich nicht. Dein Vater weiß auch nicht, wo es sich befindet. Bei Grimms Leichnam fanden Weißhaupt und Habicht ebenfalls nichts. Sie haben Ancienne Cologne umgegraben und das Perspektiv nicht gefunden. Es ist verschwunden.«
    »Das Ding ist in den passenden

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