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Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition)

Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition)

Titel: Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Meurer
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versuchte, die Struktur des Glases zu erfassen.
    Als sie es eben in Händen gehalten hatte, fühlte es sich nicht anders an als ein einfaches Lupenglas. Das ließ hoffen.
    Er schlug zu. Der Tisch bebte. Die Platte machte einen Satz nach oben. Etwas knirschte leicht.
    »Noch einmal.«
    Chris nickte nur und folgte der Aufforderung. Dumpf brach die Linse auseinander.
    War es das? So einfach?
    Camillas Herz raste, als Chris das Glas auspackte. Zwei große Teile lagen in dem Küchentuch, ein wenig Glasmehl und ein paar Splitter.
    »Das war es wohl wirklich.« Erleichtert atmete Camilla auf.
    Chris wickelte es wieder ein und verließ die Küche. Wenig später kam er mit einem Umschlag zurück, auf dem er Melanies Adresse notiert hatte.
    »Damit ist die Welt wohl um ein Artefakt ärmer.« Sie schob die Reste in den Umschlag.
    Er nickte. »Und es ist besser so.«
    »Ich glaube, ich schreibe Melanie kurz eine Mail, damit sie vorgewarnt ist.«
    Nachdem Camilla die Nachricht verschickt hatte, fiel ihr Blick auf die gestern und heute eingegangenen E-Mails. Die älteste stammte von Habicht. Er hatte sie über seine Privatadresse gesendet. Der Betreff »Bitte« machte sie neugierig.
    Chris rief aus der Küche: »Kommst du essen?«
    »Gleich …«
    Sie öffnete die Nachricht.
    Hallo Camilla,
     
    ich brauche deine Hilfe. Kennst du den Geschäftsmann Thomas Hoffmann? Wahrscheinlich nicht, oder? Ich würde dich bitten, dass du dich mit ihm oder zumindest mit seinem ältesten Sohn in Verbindung setzt. Es ist wahnsinnig wichtig. Du kannst damit vielleicht eine Katastrophe verhindern und Leben retten … vielleicht sogar meins.
    Sag ihnen, dass am kommenden Wochenende etwas passieren wird, was unabsehbare Folgen hat. Bitte frag nicht, warum, ich werde es dir nicht erklären können, aber es geht um das Leben einer ganzen Familie.
     
    Vielen Dank
     
    Matthias
     
    PS: Camilla, wenn du dachtest, Ancienne Colognes Auswirkungen auf uns alle wären groß gewesen, irrst du dich. Das, woran ich jetzt bin, betrifft auch dich, wenn auch nur am Rande. Bitte hilf mir, bevor ich einen unverzeihlichen Fehler begehe.
     
    Christophs neigte sich zu ihr. »Er hat Angst.«
    Camilla nickte und schloss die Mail. Die eindringlichen Worte hallten in ihr nach. Matthias Habicht fürchtete sich. Sie wandte sich zu Chris um. »Sagt dir der Name Thomas Hoffmann etwas?«
    Düster nickte er, griff an ihr vorbei und gab den Namen in die Google-Suche ein. Sofort entrollte sich ein umfassendes Ergebnis.
    Anhand der Bilder erkannte Camilla die Fotos, die sie auf den Titelseiten der Zeitungen gesehen hatte.
    Eiseskälte zog von den Fingern durch ihren Körper.
    Zu spät. Worum auch immer es ursprünglich ging, sie würde ihrem Freund nicht mehr helfen können.
    Welche Folgen mochte das noch haben? Ihr wurde fast schlecht, als sie daran dachte, dass der überkorrekte Habicht in etwas Unübersehbares verwickelt worden war. Warum hatte sie nicht eher in ihre Mails geschaut?
    Sie erhob sich und nahm ihr Handy aus der Tasche. Rasch wählte sie Habichts Nummer. Eine Verbindung kam nicht zustande. Lediglich die mechanische Tonbandstimme seines Vertragsanbieters meldete, dass der Teilnehmer nicht zu erreichen sei.
    Sie unterbrach das Gespräch und legte das Handy zur Seite. Nachdenklich betrachtete sie die Bilder auf Google. Sie zeigten fast immer die gleiche Aufnahme eines hellblonden Mannes, der in blutüberströmten Kleidern von zwei Beamten verhaftet wurde.
    Er war der Mann, der Frau und Kinder abgeschlachtet hatte, eine Bluttat, die Wiesbaden in der vergangenen Nacht erschütterte. Und Habicht hatte irgendetwas damit zu tun.
    Sie schaltete auf ihr Mailpostfach um und starrte auf den letzten Satz.
    Bitte, hilf mir, bevor ich einen unverzeihlichen Fehler begehe.
    Zu spät.
     

Danksagung
     
     
    Meinen besonderen Dank an Franziska, die der Stadt Ancienne Cologne ihren Namen gab und die mich mit vielen Hinweisen und Informationen über Hoffmann und Berlin versorgt hat und an das bookshouse -Team, das mich beim Lektorat nicht allein gelassen hat und mir viele wertvolle Tipps gab.
     
    Ebenso danke ich Juliane für die Idee, Amelie zum Richter zu ernennen, und Nathanael nicht sterben zu lassen.
     

Nachwort
     
     
    Wie kam es eigentlich zu der Idee, E. T. A. Hoffmann mit den Berliner Unterwelten zu verbinden? Ganz einfach: Es sollte ein Buch entstehen mit den Anforderungen Berlin, Museumsinsel und Berliner Unterwelten. Klingt doch einfach? Nicht wirklich, wenn es nicht

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