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Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition)

Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition)

Titel: Glasseelen - Schattengrenzen #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Meurer
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antwortete Olympia. »Christoph sagte vorhin, dass du stärker bist als Theresa. Das stimmt. Momentan wagt sie sich kaum heraus, weil sie dich vielleicht sogar ein wenig fürchtet.«
    »Mich?« Camilla lachte auf, doch der Ton klang bitter. »Kaum. Ich wäre froh, wenn sie noch bei mir wäre.«
    Olympia erhob sich und schritt im Raum auf und ab.
    »Lass uns gehen«, sagte Chris.
    »Aber …« Camilla beobachtete Olympia, die sich immer noch unruhig wie ein Tiger im Käfig verhielt. Plötzlich verstand sie. Theresa schämte sich. Um der jungen Seele die Möglichkeit zu geben, sich mitzuteilen, zog sich Olympias starke Natur freiwillig zurück. Aber Theresa wollte nicht.
    Camilla biss die Zähne aufeinander. Ihr lagen Worte auf der Zunge, die sie in der angespannten Stimmung besser nicht aussprach.
    »Vielen Dank für deine ehrlichen Worte, Olympia«, sagte sie gepresst. Eine Antwort erhielt sie nicht.
    Still verließ sie an Chris’ Seite das schöne, alte Haus.
     
    Sie schritt weit aus, beeilte sich, zu Chris’ einfacher Behausung zurückzukommen. Sie wollte alles um sich vergessen. Ihre beste Freundin war feige! Sie ballte die Fäuste in ihrer Wut und trat Steinchen aus dem Weg.
    Irgendwann riss er sie unsanft zurück.
    »Was?« Als sie ihm in die Augen sah, wünschte sie sich, den Tonfall mildern zu können.
    Er sah sie nur still an.
    »Entschuldige«, murmelte sie. »Ich bin völlig überspannt.«
    Langsam nickte er, während er seinen Tabakbeutel hervorzog und sich eine Zigarette zurechtmachte, die alles andere als gut gerollt aussah. Bis er sie in den Mundwinkel gesteckt und angezündet hatte, ging es auch Camilla wieder etwas besser. Seine ruhige Art zeigte eine beeindruckend starke Wirkung auf sie. »Du bist süchtig, oder?« Und krank, fügte sie in Gedanken hinzu, wagte aber nicht, ihn darauf anzusprechen.
    »Seit ich neun bin.« Er grinste breit.
    »Extrem süchtig«, revidierte Camilla. »Weißt du eigentlich, wie ekelhaft es ist, wenn der Rauch nicht richtig abziehen kann?«
    Er hob die Schultern. »Mag sein. Ich bekomme es nicht mit.«
    »Spinner.« Sie lächelte.
    Er nickte und zog an der Zigarette. Wie schnell sich die rote Glut durch das billige Papier fraß, und wie wenig Nahrung sie in dem wenigen Tabak fand. Das Rasseln in seinen Lungen nahm zu. Es klang beängstigend. Zigaretten und mangelnde Frischluft, vermutete sie. Früher oder später würde ihn dieses Leben umbringen.
    »Was bist du eigentlich hier in Ancienne Cologne?«, fragte sie.
    Chris blies den Rauch in die Luft und nahm einen zweiten tiefen Zug, bevor er die Zigarette von sich schnippte.
    »Wie kommst du auf den Gedanken, dass ich überhaupt etwas Besonderes bin?«
    »Amadeo hat deinen Namen gerufen, bevor bei mir die Lichter ausgingen.«
    »Oh, richtig«, murmelte er.
    Camilla gab ihm einen Rippenstoß. »Sag schon! Du musst eine besondere Person sein, wenn der Chef und die Rebellenführerin volles Vertrauen in dich haben.«
    Chris’ Braue zuckte hoch. »Chef und Rebellenführerin«, wiederholte er grinsend. »Das würde keinem der beiden gefallen.«
    Camilla rollte mit den Augen. »Schon wieder! Du hast eine Art, nicht auf meine Fragen zu antworten, die echt nervt.«
    Chris’ Lippen verzogen sich zu einem spöttischen Grinsen. »Wirklich?«
    Camilla seufzte. »Wenn du mir nichts sagen willst, auch gut.« Sie setzte dazu an, weiterzugehen, doch er schlang seinen Arm um ihre Taille und hielt sie auf.
    »Dickkopf«, sagte er nah an ihrem Ohr.
    Sie wand sich in seinem Griff, ohne wirkliche Ambitionen zu verspüren, fortzukommen. Sie wollte ihn auf ihre Weise herausfordern und er ging darauf ein. Langsam ließ ihre Gegenwehr nach. Sie gestattete, dass er sie zu sich herumzog.
    »Du bist stur, willst alles immer gleich wissen und wunderst dich, wenn es dir nicht gefällt. Muss ich dir eigentlich immer alles auf die brutalst mögliche Art sagen, oder gestattest du mir auch ein wenig Zeit, damit ich es weniger schroff rüberbringen kann?«
    Sein Tadel verletzte sie. Sie atmete tief durch und nickte schließlich. Seine Wärme drang durch den Stoff beider Pullis. Camilla schloss die Augen und lehnte sich an seine Brust. Von ihm ging so viel Frieden aus. Diese Nähe ließ sie für einen Moment vergessen, was sie gehört und gesehen hatte. Sie spürte lediglich seinen Körper und die Freundschaft, die er ihr aus irgendeinem Grund bereitwillig schenkte. Während sie ebenfalls die Arme um ihn legte, realisierte sie, dass er ihr Ruhepol

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