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Glaub an die Liebe, Kit

Glaub an die Liebe, Kit

Titel: Glaub an die Liebe, Kit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: India Grey
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Symptome, die ich aufgezählt habe, treffen auf eine Menge Krankheiten zu, die weit weniger ernst sind“, fuhr Randall in aufgeräumtem Tonfall fort. „Außerdem ist ALS relativ selten.“
    Es sei denn, der Betreffende besitzt eine genetische Disposition, dachte Kit betrübt.
    „Kit? Bist du noch dran? Warum setzen wir uns nicht zusammen und reden über alles? Außerdem würde es Lewis bestimmt guttun, wenn er Besuch von seinem befehlshabenden Offizier bekommt. Und ich könnte dich ein paar Tests unterziehen, falls dir irgendetwas Sorgen bereitet.“
    „Nein, nein, dazu besteht kein Anlass.“
    Mike Randall diente lange genug als Militärarzt, um zu wissen, dass Soldaten auf Fragen dieser Art auf dieselbe Weise reagierten, wie auf feindliche Folter: mit der Verweigerung jeglicher Kooperation. Manchmal brauchte es ein subtileres Vorgehen. „Wie wäre es mit einer Partie Squash? Unser letztes Spiel ist schon eine Weile her … was aber auch daran liegen könnte, dass du immer gewinnst. Lust, mir eine neuerliche Niederlage beizubringen?“
    Kit begriff sehr gut, was Randall da tat. Und er wusste es auch durchaus zu schätzen.
    „Liebend gern, aber …“ Er hob die freie Hand und hielt sie ausgestreckt vor sich. Dann spannte er die Muskeln so fest an, bis der Schmerz das Taubheitsgefühl überlagerte. „Es haben sich einige Dinge ereignet. Familienangelegenheiten, um die ich mich kümmern muss. Die nächsten Wochen werde ich in Northumberland verbringen.“
    „Okay, Kit, ich verstehe.“ Randall seufzte. „Ich bin hier, wenn du mich brauchst oder falls du noch etwas fragen möchtest.“
    „Danke, aber ich habe bereits alle Antworten“, erwiderte Kit. „Lewis braucht dich, nicht ich. Richte ihm bitte Grüße von mir aus.“
    Nachdem er aufgelegt hatte, warf er das Handy achtlos auf einen der niedrigen Tische. Seine Schultern brannten vor Schmerz. Offenbar hatte er während des Gesprächs jeden Muskel in seinem Körper angespannt: jederzeit zu einem Kampf bereit.
    Auch wenn das in diesem Fall völlig sinnlos war. Der Feind, dem er sich gegenübersah, ließ sich nicht besiegen.
    Plötzlich fiel ihm auf, dass Sophie eigentlich längst aus der Dusche gekommen sein müsste. Hatte sie Teile seines Gesprächs mitgehört? Mit schnellen Schritten überquerte er die Terrasse und betrat das Zimmer.
    Gedämpftes Licht und angenehme Kühle empfing ihn. Und Ruhe. Im Schlafzimmer fand er eine Notiz auf der Kommode.
    Bin in die Altstadt gegangen, um Postkarten für Jasper zu kaufen. Bis später. In Liebe, S.
    Erleichterung durchströmte ihn. Sie hatte nichts gehört. Jetzt konnte er weitermachen wie bisher und so tun, als sei alles völlig normal. Solange er sich nicht mit Randall traf und keine offizielle Diagnose erstellen ließ, belog er sie auch nicht.
    Allerdings gab es einen großen Unterschied zwischen nicht lügen und sie wissentlich in eine Ehe locken, in der sie sich bald wie eine Gefangene fühlen musste.
    Der Ring, den Juliet ihm gegeben hatte, steckte noch immer in seiner Tasche. Nun zog er das Kästchen hervor. Der Stein in der Mitte nannte sich schwarzer Opal, auch wenn der Name irreführend war. Umgeben von einem Kreis aus Diamanten funkelte er nämlich in allen Farben des Regenbogens.
    Lange Zeit starrte Kit das Schmuckstück an. Dann klappte er das Kästchen abrupt zu, ließ es in seine Hosentasche gleiten und machte sich auf die Suche nach Sophie.
    Der Wagen des Hotels brachte ihn in die Altstadt. Kit nahm sein Handy und wählte Sophies Nummer.
    Komm schon, Sophie, geh ran …
    Das Telefon dicht an sein Ohr gepresst, um den Lärm der Straßenverkäufer, Musiker und der tausend Gespräche um ihn herum zu entgehen, wandte er sich den engen Gassen der alten Stadt zu. Hier war es dunkel und kühl. Es tat gut, der sengenden Sonne zu entkommen. Allerdings lauerten hier auch an jeder Ecke, in jedem Winkel bedrohliche Schatten. Kit brach der Schweiß aus, sein Hemd fühlte sich feucht und klebrig an. Er beschleunigte seine Schritte, kämpfte sich durch die Menschenströme und hielt nach einer Frau mit roten Haaren Ausschau.
    Warum ging sie nicht ans Telefon?
    Sein Herzschlag vibrierte durch seinen gesamten Körper, während er die Straßen absuchte. Automatisch hielt er nach verdächtigen Zeichen Ausschau. Und von denen gab es Hunderte – Tüten mit Abfall, die in Hauseingängen abgestellt worden waren, Menschen, die weite Kleidung trugen, unter der sich leicht Sprengstoffgürtel verbergen ließen, andere

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