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Glaub nicht es sei vorbei

Glaub nicht es sei vorbei

Titel: Glaub nicht es sei vorbei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carlene Thompson
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aber irgendetwas schien sie entsetzlich zu beunruhigen. Sie hat sich eilig verabschiedet, ist nach Hause gerannt, hat gepackt und war binnen einer halben Stunde aus dem Haus.« Sie blickte zum Fenster. »Ich hoffe, sie hat nicht vergessen, genügend Futter und Wasser für Sabu bereit zu stellen.«
    Bill und Curry hatten keinen Durchsuchungsbefehl und auch nicht genügend Beweismaterial, um sich von dem bekanntermaßen gewissenhaften Richter Burberry einen zu beschaffen. Aber wenn Molly dringend nach der armen Katze sehen müsste ...
    »Molly, hast du einen Schlüssel zu Jeans Wohnung?«, fragte Bill beiläufig.
    »Sicher. Wenn sie ein paar Tage wegfahren wollte, habe ich den Kater gefüttert und die Blumen gegossen. Warum?«
    »Du scheinst dir Sorgen zu machen um das Tier. Es täte mir Leid, wenn es verhungern oder verdursten müsste. Vielleicht möchtest du hineingehen und nachsehen.«
    »Das ist eine gute Idee!«, rief Molly.
    »Curry und ich werden dich begleiten. Hier draußen mit all den Reportern und Schaulustigen ist es uns zu ungemütlich.« Molly blickte auf die menschenleere Straße. »Sie können jeden Moment wieder hier auftauchen«, sagte Bill. »Du weißt doch, wie diese Keene ist.«
    »Du hast Recht. Ich hol nur mal eben den Schlüssel. Du bist ein Engel, Bill.«
    »Der heilige Bill«, murmelte Curry, als Molly außer Hörweite war.
    »Ich schäme mich in Grund und Boden, weil ich sie ausgetrickst habe.«
    »Sie wird es verschmerzen, wenn uns die Hinweise, die wir finden, zu Todd führen.«
    »Das einzig Dumme an der Sache ist, dass wir keinen Durchsuchungsbefehl haben und dass deshalb nichts, was wir finden, vor Gericht Bestand haben wird.«
    »Sie werden schon Mittel und Wege finden«, sagte Curry und grinste in der Dunkelheit. »Sie sind viel raffinierter als ich dachte.« 
    »Ich nehme es als Kompliment. Da ist sie wieder.«
    Molly schloss die Tür auf und tastete nach dem Lichtschalter. Es wurde hell, und die Katze flüchtete jaulend aus dem Wohnzimmer. »Ich hoffe, dass Jean die Katzentür geschlossen. hat. Sonst plärrt Sabu die ganze Nacht im Hinterhof«, stöhnte Molly.
    Der Kater, der Hinter dem Haus einen Höllenlärm veranstaltet hatte. Genau wie Sonia gesagt hatte. Bill und Curry tauschten bedeutsame Blicke. »Wir wollen ihn suchen gehen«, sagte Curry. »Dann sehen wir nach, ob er auch genügend Futter und Wasser hat.«
    Molly lächelte dankbar. Bill wusste, dass Curry versuchte, Molly zu beschäftigen, während er sich ein wenig umsah.
    Die alten Möbel in der Wohnung waren fast Mitleid erregend. Bill war zwar kein Experte in Sachen Inneneinrichtung, aber die Couch und Stühle sahen aus, als stammten sie noch aus den frühen Siebzigern. Metallene Fernsehhocker ersetzten Beistelltischchen. Über einem unbenutzten Kamin hing ein Ölgemälde von einem Jungen und einem Mädchen, beide um die zwölf. Die berüchtigten Zwillinge, dachte Bill. Sie hatten beide wie Jean dunkles Haar und dunkle Augen und schon als Kinder einen überheblichen Blick, der Bill missfiel. Wir sind etwas Besonderes und alle Welt muss uns bewundern, schienen diese Augen zu sagen.
    »So was! Jean hat Sabu nur eine Hand voll Trockenfutter und einen Fingerhut voll Wasser hier gelassen!«, rief Molly aus der Küche. »Sie hat zu mir gesagt, dass sie erst in ein paar Tagen zurückkommen wird. Dieser Kater wiegt zwölf Pfund. Er kann unmöglich zwei Tage mit so wenig Futter auskommen. Nicht zu glauben! Sie ist doch ganz vernarrt in ihren Sabu!«
    »Vielleicht ist irgendetwas Schlimmes passiert, und sie war völlig durcheinander«, sagte Curry.
    »Oder sie verlässt sich auf mich. Nicht, dass es mir etwas ausmachen würde, aber Jean muss doch wissen, dass ich derzeit meine eigenen Probleme habe und Sabu womöglich vergesse!«
    »Gott sei Dank haben Sie das nicht!«
    Bill lächelte. Currys Erleichterung klang aufrichtig, obwohl Bill wusste, dass dem Deputy die Katze im Grunde völlig gleichgültig war. »Wo ist denn sein Futter? Und die Milch? Trinkt Sabu denn keine Milch?«
    Während sich die gutherzige Molly um den Kater sorgte, der das Aufhebens um ihn sichtlich genoss, konnte Bill sich unbehelligt im Haus umsehen. Zwei kleine Schlafzimmer, deren ordentlicher Zustand darauf hinwies, dass sie seit längerem unbewohnt waren. In dem einen war ein grünbrauner Überwurf über das Bett gebreitet, und an der Wand klebte ein Poster. Das Bett im anderen Zimmer zierte ein weißer Rüschenüberwurf, und an der Wand hing ein großes

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