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Glaub nicht es sei vorbei

Glaub nicht es sei vorbei

Titel: Glaub nicht es sei vorbei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carlene Thompson
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Chorprobe, wo sie eigentlich hätte sein sollen.«
    Endlich lächelte Frank. »Weil du verletzt bist, werde ich dir zum Trost ein bisschen Klatsch und Tratsch erzählen. Das wird dich aufmuntern. Ich glaube, dass Mrs. Ellis die Chorprobe nur als Vorwand benutzt hat. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie eine Affäre hat.«
    Rebekka spielte die zutiefst Schockierte. »Was denn, die Pfarrerswitwe?«
    Frank nickte feierlich. »Die sind am schlimmsten. Ich ziehe womöglich voreilige Schlüsse, aber in den letzten drei Monaten hat sie ungefähr zehn Pfund abgenommen; außerdem trägt sie plötzlich Lippenstift und ist munterer als ich sie seit Jahren gesehen habe. Sie ist jetzt ziemlich attraktiv.«
    »An dir ist ein Detektiv verloren gegangen, Frank. Weiß Cory Bescheid?«
    »Sicher nicht. Und ich stehe vor einem Dilemma. Er macht sich nicht nur Sorgen um seine Schwester, sondern auch um seine verschwundene Mutter, obwohl er sich nichts anmerken lässt. Ich bin ganz sicher, dass sie den Kindern vor lauter Verklemmtheit nichts von diesem Mann erzählt hat. Wenn ich Cory also sage, dass er sich keine Sorgen zu machen braucht, gebe ich ihr schreckliches Geheimnis preis.«
    Rebekka grinste. »Ich glaube, du bist schlau genug, um dir eine glaubhafte Ausrede für Cory auszudenken. Aber lass dir nicht zu lange Zeit. Es ist grausam, ihn nach dem, was Sonia gerade passiert ist, in dem Glauben zu lassen, seine Mutter sei ebenfalls in Gefahr.«
    »Du hast völlig Recht. Ich verneige mich vor deiner Weisheit.« Er wurde ernst. »Woher hast du denn eigentlich gewusst, dass du zur Bibliothek fahren solltest, um Sonia zu retten?«
    »Sie hatte mir erzählt, dass sie abends in der Bibliothek sein würde. Dann hatte ich plötzlich diese Vision, dass jemand sie belauerte und plante, sie umzubringen. Ich weiß, dass du nicht an meine Visionen glaubst, aber ... «
    »Langsam. glaube ich doch daran. Es tut mir Leid, dass ich all die Jahre daran gezweifelt habe.«
    »Es hat mir nichts ausgemacht. Wirklich nicht. Aber ich muss damit leben, dass ich sie habe.«
    »Und dank deiner Geistesgegenwart wird auch Sonia weiterleben.« Er seufzte. »Da ihre Mutter nicht hier ist, sollte wohl ich die Vaterrolle übernehmen. Bist du mir böse, wenn ich dich ein paar Minuten allein lasse, um nach ihr zu sehen?«
    »Ich möchte selbst gern wissen, wie es ihr geht. Kümmere dich bitte um sie, Frank. Sie braucht jemanden, auf den Verlass ist.«
    Als er aus dem Zimmer gegangen war, empfand Rebekka plötzlich Mitleid mit Frank. Nach Patricks Tod hatte Suzanne sich ganz auf Frank verlassen. Ohne ihn wäre sie verloren gewesen. Und nach Jonnies Tod hatte sie sich wieder auf ihn verlassen. Frank hatte auch Rebekka beigestanden und sie in ihrem Entschluss, nach New Orleans zu gehen, unterstützt, sie beim ersten Mal sogar begleitet, bis sie sich eingelebt hatte. Sie erinnerte sich an ihre gemeinsamen Besuche im Französischen Viertel und an die teuren Restaurants, in die er sie eingeladen hatte. Und sie erinnerte sich an das Geld, das er ihr mit den Worten zugesteckt hatte, sie müsste ordentlich essen und es sich gut gehen lassen. Schließlich würde sie erst mit 21 Jahren über ihren Nachlass frei verfügen können. Und sie sollte nicht so lange warten müssen, bis sie sich hübsche Kleider und Reisen zwischen den Semestern leisten konnte.
    Dann hatte Frank Molly beigestanden, als sie Todd zur Welt gebracht hatte. Und jetzt kümmerte er sich um Sonia. Die Helferrolle schien ihm vom Schicksal vorherbestimmt zu sein, doch allmählich, dessen war sich Rebekka sicher, zeigte der Stress seine Wirkung. Frank sah älter aus, seine Bewegungen waren langsamer geworden, und, seine schönen Augen strahlten nicht mehr so wie früher. Er lächelte nicht einmal mehr so leicht. Sie war plötzlich wütend auf ihre Mutter, weil sie nicht sorgsamer mit ihm umging.
    Und wieder wurde sie ohnmächtig. Wie ein Licht, das man ausgeschaltet hatte. Als sie wieder zu sich kam, lag eine zusätzliche Decke auf ihr, und ein junger Mann nähte ihre Schnitte. »Was ist passiert?«, fragte sie mit schwerer Zunge.
    »Sie waren wieder bewusstlos. Sie haben viel durchgemacht, Miss Ryan. Tun die Handgelenke weh?«
    »Ich spüre nicht mal, dass ich Arme habe.«
    Er lächelte. »Die haben Sie. Und ich werde sie so gut nähen, dass Sie kaum Narben behalten. Ich bin hier der Meister im Nähen.«
    »Den Titel nimmt auch Clay Bellamy für sich in Anspruch.«
    »Was der sich einbildet.« Der junge Mann

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