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Glaub nicht es sei vorbei

Glaub nicht es sei vorbei

Titel: Glaub nicht es sei vorbei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carlene Thompson
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Sweatshirt heraus. »Versuch's mal damit.« Sie bückte sich nach den zwei Paar Schuhen. »Und damit.« Sean schnupperte gierig. »Hast du deinen Kopf jetzt ganz voller Todd?«
    Die Tür ging auf, und. Rebekka erschrak, weil sie mit Molly gerechnet hatte, die es ihr möglicherweise übelnahm, dass sie Todds heiliges Zimmer entweihte. Aber es war nur Esther mit dem langen, buschigen weißen Haar und den hellblauen Augen. »Ich habe mir gedacht, dass ich dich hier finden würde. Nimmt Sean Todds Geruch auf?«
    »Woher weißt du das?«
    »Als Jonnie verschwunden war, hast du mit Rusty dasselbe versucht, obwohl der Hund den Geruch seines Herrchens schon kannte. Molly weiß nicht, dass du hier drin bist, und offen gestanden, ich glaube kaum, dass es ihr gefallen würde.«
    »Sie hat ziemlich miese Laune heute Abend.«
    »Das ist mir auch schon aufgefallen. Man kann sie ja auch verstehen, schließlich musste sie die ganze Zeit ziemlich tapfer sein.«
    Rebekka stand auf und umarmte Esther. »Ich danke dir vielmals, dass du ihr Gesellschaft leistest. Ich weiß ja, wie schwer es dir fällt, dein Haus zu verlassen.«
    Esther schnitt eine Grimasse. »Nächste Woche muss ich ins Krankenhaus, da wird mir nichts anderes übrig bleiben. Und vielleicht kann ich Molly ja helfen.«
    »Sie hat dich gern. Du hast sie immer zum Lachen gebracht und ihr Geborgenheit gegeben. Ihre vorherige Aufpasserin — Jean Wright — war nicht gerade eine Frohnatur.«
    »Aber sie war Krankenschwester. Wenn irgendetwas mit Molly passieren sollte, eine Panikattacke, ein hysterischer Anfall, eine Ohnmacht ... «
    »Dann rufst du den Notarzt. Oder Clay Bellamy. Ich glaube, er ist heute in der Notaufnahme.« Sie umarmte Esther erneut. »Du wirst schon alles richtig machen.«
    Rebekka beschloss, dass sie ihren Besuch für heute beenden würde. Molly hatte ihr Gesicht lange genug vor Augen gehabt. Sie war feindselig, weil Rebekka keine Wunder vollbracht hatte. Für Rebekka war dieses Syndrom nicht neu. Trotzdem wollte sie ihm nicht länger ausgesetzt sein. Auch Sean schien die Spannung zu spüren und legte eine Nervosität an den Tag, dass Rebekka befürchtete, er könne jemanden zwicken oder an unerlaubter Stelle das Bein heben. Höchste Zeit, dass sie sich verabschiedete. Molly sagte ihr tonlos auf Wiedersehen. Esther zwinkerte ihr aufmunternd zu.
    Im Gegensatz zur vergangenen Nacht war dieser Abend nahezu windstill. Ein feiner Nebel kroch verstohlen die Straße herauf und umhüllte Häuser und Bäume. Das Licht in den Fenstern drang wie durch einen zarten Schleier hindurch, und das Motorengeräusch der wenigen vorbeifahrenden Autos war durch den Nebel gedämpft.
    Rebekka holte den Autoschlüssel aus ihrer Handtasche. In diesem Moment hielt Sean plötzlich inne und ließ ein leises, bedrohliches Knurren hören. Das Bild eines Mannes mit Kapuze und Elektroschocker schoss Rebekka in den Sinn, und ihr stockte der Atem. Ihr Griff um Seans Leine wurde fester, und sie hielt sich bereit, das spitze Ende des Autoschlüssels notfalls jemandem ins Auge zu rammen.
    »Wer ist da?« , fragte sie mit erstaunlich fester Stimme.
    »Randy Messer. Sonias Freund. Bitte halten Sie mir den Hund vom Leib. Ich muss mit Ihnen sprechen.«
    Randy Messer. Manche Leute hielten ihn für den Kidnapper. Die Polizei glaubte, dass er in der Bibliothek, beim Angriff auf Sonia, einen. Ohrring verloren hatte. Sonia glaubte an seine Unschuld und Rebekka an Sonias Instinkt.
    Dennoch zögerte sie. Es war dunkel. Die Straße war menschenleer. Er war kein kleiner Junge mehr—er war 18. Er konnte sie erstechen oder erschießen und über alle Berge sein, bevor jemand etwas merkte.
    »Bitte, Miss Ryan. Sonia sagt, ich kann Ihnen vertrauen. Ich muss mit jemandem reden.«
    Schmerz und Angst schwangen in seiner Stimme. Womöglich mache ich einen Fehler, dachte Rebekka, die noch immer den Schlüssel auf ihn gerichtet hatte, aber sie fasste dennoch einen Entschluss. »Ich halte den Hund fest an der Leine. Bleiben Sie, wo Sie sind, sonst lasse ich ihn los. Er würde Ihnen sofort an die Kehle springen.« Sean müsste ziemlich hoch springen, um Randy an die Kehle zu gehen, aber es hörte sich gut an. »Er hat das schon öfter getan. Verstehen Sie mich?«
    »Ja, ja, ich hab's begriffen. Ich will Ihnen nichts tun. Bitte, Miss Ryan, ich hab nicht die ganze Nacht Zeit.«
    »Kommen Sie ins Licht.«
    »Ich stelle mich aber nicht unter eine blöde Straßenlaterne. Die Polizei ist hinter mir her. Ich komme zwei

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