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Glaub nicht es sei vorbei

Glaub nicht es sei vorbei

Titel: Glaub nicht es sei vorbei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carlene Thompson
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fasziniert. Da hat ihn das Bild eines Ankers natürlich angezogen. Ich habe euch beiden erklärt, dass der Anker im frühen Christentum Rettung und Hoffnung symbolisierte. Doug hat oft vor diesem Bild gestanden.« Sie stockte. »Ich habe das noch niemanden erzählt, aber einmal habe ich ein verblichenes Foto von Dougs Mutter gefunden. Und er hatte das Symbol des Ankers auf die Rückseite gezeichnet. «
    Rebekkas Gedanken arbeiteten wie wild. Die Gruft. Doug hatte im Haus der Ryans gelebt, wusste, wo die Schlüssel aufbewahrt wurden, und ging immer noch häufig ein und aus. Und dieses Zeichen auf Jonnies Sarg, das Zeichen, das ihr einen solchen Schrecken eingejagt hatte und nach unzähligen Horrorfilmen von ihr als verkehrtes Kreuz gedeutet worden war. Sie hatte sich getäuscht. Wenn sie in aller Ruhe darüber nachdachte, erinnerte sie sich, dass der Stamm des Kreuzes leicht gebogen war. Es war eine ungefähre Nachbildung des gestickten Ankers, den Doug sich immer angesehen hatte, seit er klein war. Für ihn bedeutete er Rettung und Hoffnung.
    »Rebekka, geht's dir gut?«, fragte Esther mit Nachdruck. »Du klingst so komisch. Ich weiß ja, dass dir Todds Schicksal sehr am Herzen liegt und dass du nach Frank sehen willst, aber vielleicht solltest du lieber heimfahren. Ich kann jemanden anrufen, der dich abholt. Ja, das wird wohl das Beste sein. Du solltest nicht selber fahren...«
    »Ich muss los, Esther«, sagte Rebekka unversehens und legte auf.

3

    Frank. Sie musste Frank finden und ihm von Doug erzählen. Sein eigener Sohn. Warum sollte Doug das Symbol auf Jonnies Sarg zeichnen. — er hatte sich schuldig gefühlt, weil er Jonnie, den er niemals gemocht hatte, entführt und umgebracht hatte. Und wenn er einmal gemordet hatte ...
    Rebekka griff sich Seans Leine, und sie stürmten durchs Haus und durch die Hintertür hinaus in den Garten. Sie blieb einen Moment lang stehen, bis ihre Augen sich dem Licht angepasst hatten. Sie hatte eine gute Sicht auf die Gewächshäuser, aber die Türen waren geschlossen, und im Innern war alles still. Es war Samstag, aber offensichtlich hatte Esther ihren beiden Angestellten frei gegeben.
    »Frank!«, rief Rebekka. »Frank, wo bist du?«
    Nichts, nur das Gezwitscher der Vögel. Was hatte Clay gesagt? Frank wollte das Grundstück inspizieren, vor allem den Teich. Wahrscheinlich war er gerade dort.
    Sie ging forschen Schrittes an den Gewächshäusern vorbei. Sean schien zu glauben, dass sie auf Abenteuersuche waren, und sprang neben ihr her. Sie blieb stehen und hakte ihn von der Leine, da sie wusste, dass er sich auf einem verhältnismäßig unbekannten Gelände nicht weit von ihr entfernen würde.
    Ohne Esther und ihre Mitarbeiter kam ihr Whispering Willows fast einsam vor, trotz des Sonnenscheins. Sie erinnerte sich nicht, dass es ihr jemals so einsam erschienen war, als sie noch klein war. Aber damals waren ja auch Jonnie und Molly bei ihr. Und manchmal auch Doug. Allein dieser Name machte sie schaudern. Konnte er wirklich Todd entführt haben? Er hatte die ganze Woche schon so besorgt gewirkt, beinahe panisch. Aber was war mit letzter Nacht und Dougs offensichtlich falscher Ausrede, warum er sie nicht zur Lösegeldübergabe begleiten konnte? Hatte ihn sein Gewissen geplagt? Oder hatte ihn plötzlich die Panik befallen, Rebekka könne ihn entdecken? Schließlich schien er an ihre Fähigkeiten zu glauben.
    Als Rebekka sich dem Teich näherte, sah sie von Frank auch dort keine Spur. Verdammt, dachte sie. Wo mochte er bloß sein? Würde sie das gesamte Grundstück nach ihm absuchen müssen? Oder war er inzwischen zum Haus zurückgegangen? Dann würde er den Thunderbird entdecken und im Haus auf sie warten.
    Rebekka hielt inne und fragte sich, ob sie weitergehen oder kehrtmachen sollte, als Sean zu bellen anfing. Sie wandte den Kopf und sah ihn vor der Tür zur alten Blockhütte der Lelands. Er regte sich nicht von der Stelle, ließ dabei ein rhythmisches Bellen hören und sah in ihre Richtung, als erwarte er von ihr, dass sie ihm augenblicklich zur Verfügung stehe.
    »Ich bin hier drüben, Sean!«, rief sie. »Komm her mein Junge.«
    Der Hund wich nicht von der Stelle. »Sean, wir gehen zurück. Komm her! «
    Sean ließ die Tür nicht aus den Augen und bellte dreimal. Laut.
    Rebekka ging ein paar Schritte auf ihn zu. »Sean, hier lebt doch kein Mensch. Da ist nichts, außer vielleicht ein paar Mäusen, und du bist doch keine Katze. Jetzt komm schon.«
    Sean sah sie nicht an. Er

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