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Glaub nicht es sei vorbei

Glaub nicht es sei vorbei

Titel: Glaub nicht es sei vorbei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carlene Thompson
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verwundet.«
    »Das kann ich ihm nachfühlen!« Clay lachte.
    »Ich werde sie morgen abnehmen. Er sieht nur einfach so niedlich aus. Na ja, vielleicht ist es dir neulich nicht aufgefallen, aber sein rechtes Auge ist teilweise blau. Das ist nicht ungewöhnlich, für diese Rasse. Und Männern gegenüber ist er ausgesprochen misstrauisch. Bis jetzt hat Frank bei ihm keine Chance, und Doug hat er sogar gebissen. Er mag nur Walt Sykes, den Mann von Betty. Erinnerst du dich an Betty?«
    »Und ob. Fabelhafte Köchin. Tolle Persönlichkeit. Hat immer den Eindruck gemacht, als wäre es ihre Lieblingsbeschäftigung, eine Horde Jungs in ihrer Küche zu verköstigen.«
    »Sie hat sich überhaupt nicht verändert. Sie hätte ein Dutzend eigene Kinder haben sollen. Ich bin so froh, dass sie endlich geheiratet hat. Sie brauchte eine eigene Familie.«
    »Dann bin ich auch froh für sie, solange sie das Kochen nicht aufgegeben hat. Ich vermisse noch heute ihre Schokokekse.«
    »Vielleicht kann ich sie dazu bringen, dir mal wieder ein Blech voll zu backen«, sagte Rebekka und verlor einmal mehr die Geduld mit sich selbst. Sie klang, als sei ihr jedes Mittelrecht, um Clay wiederzusehen.
    Zum Glück brachte der Ober in diesem Moment den Salat, sodass sie ihr Gespräch unterbrechen mussten. Rebekka hatte seit Jahren keinen Caesar Salat mehr gegessen, und dieser hier schmeckte ihr besonders gut. »Schmeckt's?«, fragte Clay mit dem Anflug eines Lächelns, und ihr wurde bewusst, mit welchem Appetit sie den Salat in sich hineingeschaufelt hatte.
    Sie schluckte. »Ich lebe schon so lange allein, dass ich meine Tischmanieren verloren habe. Außerdem habe ich den ganzen Tag noch nichts gegessen.«
    »Das ist aber nicht gesund. Der Blutzucker und so, du weißt schon.«
    »Ja, aber ich hatte so viel zu erledigen. Manche Menschen essen, wenn sie nervös sind. Mich lässt in solchen Situationen mein Appetit im Stich.«
    »Nervöse Esser würden dich beneiden.« Er wurde ernst. »Aber du hast ja auch alles Recht der Welt, nervös zu sein. Hat Bill schon. irgendetwas über die CD herausgefunden, die du in deinem Wagen gefunden hast?«
    »Nicht, dass ich wüsste, aber er hatte auch nicht viel Zeit, sich damit zu beschäftigen. Allerdings habe ich meine eigenen Nachforschungen angestellt.« Sie genehmigte sich einen Schluck Wein. »Erstens hat meine Mutter alles aufgehoben, was meinem Vater gehört hat. Und so habe ich wunderbarerweise das Originalalbum von Procol Harum aufgestöbert. Ich habe auch Daddys Kassette mit dem. Song darauf gefunden.«
    »Aber keine CD?«
    »Der Unfall liegt siebzehn Jahre zurück, da hatten die meisten Leute noch keine CDs.«
    »Aber die Stereoanlage im Haus ist noch nicht so alt.«
    »Nein, aber ich habe nur drei CDs gefunden. Sie gehören Frank — alles Easy-Listening-Zeug.«
    Clay war mit seinem Salat zu Ende und wischte sich abwesend und stirnrunzelnd die Lippen. »Also schön, dann war es eben eine neue CD.«
    »Ich war in beiden Plattenläden. Keiner von beiden führt die CD — sie stammt aus dem Originalalbum von 1967 — oder hat sie in den letzten Monaten. bestellt. Dasselbe hat man mir in den beiden Musikgeschäften im Einkaufszentrum gesagt. Da bleibt nur noch eine Quelle ...«
    »Das Internet.«
    »Und wer dieser Bestellung auf die Spur kommen will, braucht wirklich verteufelt viel Glück.«
    Clay verdrehte die Augen. »Mist.«
    »Das hab ich mir auch gedacht.«
    Clay beugte sich zu ihr vor. »Und jetzt kommen wir zu der Kernfrage: Wer hat gewusst, dass Jonnie den Song mochte?«
    Der Ober kam mit dem Sorbet und übergoss es mit Champagner. Sie aßen beide schweigend, wobei nur das Klirren ihrer Löffel zu hören war, die gegen die Glasschalen stießen. Als sie zu Ende gegessen hatten, sagte Clay: »Na schön, deine Verwandten wussten über A Winter Shade of Pale bestimmt Bescheid. Ich bin zum Beispiel sicher, dass Doug den Song bei Jonnie gehört hat.«
    »Doug?« , fragte Rebekka. »Du glaubst doch nicht etwa, dass er Todd entführt hat und jetzt versucht, mir Angst einzujagen?«
    »Aber nein. Trotzdem ist es wichtig, sämtliche Möglichkeiten in Betracht zu ziehen. Wer noch wusste, dass Jonnie den Song liebte, war Betty. Nicht, dass ich Betty verdächtigen würde, aber sie hat womöglich mit Walt darüber gesprochen, der es Gott weiß wem erzählt haben könnte. In aller Unschuld natürlich, aber die beiden sind trotzdem Informationsquellen. Deine Mutter ebenso. Sie redet die ganze Zeit über Jonnie,

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