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Glaub nicht es sei vorbei

Glaub nicht es sei vorbei

Titel: Glaub nicht es sei vorbei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carlene Thompson
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zumindest hat Doug das immer behauptet. Doug könnte mit Lynn darüber gesprochen haben, diese wiederum mit Larry. Larry hat es vielleicht einer Freundin erzählt. Und so weiter und so fort.«
    Rebekka musterte Clay und bemerkte, wie sein jungenhaftes Lächeln von der Schärfe seiner blaugrauen Augen abzulenken vermochte, wie sein scherzhaftes Wesen über das unentwegte Ticken eines äußerst wachen Verstands hinwegtäuschte.
    »An diese Informationsquellen habe ich überhaupt noch nicht gedacht«, gab sie kleinlaut zu. »Nur an den engeren Familienkreis. Dabei wussten so viele Leute Bescheid. Jonnie ist in einem Talentwettbewerb mit dem Lied aufgetreten, nur wenige Monate vor seinem Verschwinden. Er hat den ersten Preis gewonnen. Es stand sogar in der Zeitung, und auch, welches Musikstück er sich ausgesucht hatte.«
    »Ach ja, das hatte ich schon ganz vergessen«, sagte Clay. »Nun, so viel hierzu. Die ganze verdammte Stadt weiß womöglich, was es mit dem Lied auf sich hat. Sogar der alte Skeeter Dobbs hätte Bescheid wissen können, zum Teufel.«
    »Wenn du mir weismachen willst, dass Skeeter sich via Internet eine CD bestellt hat, um sie in meinen Wagen zu schmuggeln, glaube ich dir in Zukunft kein Wort mehr.«
    »Um ehrlich zu sein, halte ich Skeeter ja auch nicht gerade für der Welt besten Internet-Surfer. Ich versuche lediglich, dir klarzumachen, wer alles gewusst haben könnte, wie viel Jonnie der Song bedeutet hat.«
    Rebekka schloss die Augen. »Der arme alte Skeeter. Als ich noch klein war, hat Bill mich des Öfteren mit in den Park genommen. Ich habe mich immer mit Skeeter unterhalten. Aber dann bekam er Angst vor mir.«
    »Angst? Warum?«
    »Meine Visionen«, antwortete Rebekka. »Sie haben ihn zu Tode erschreckt.«
    »Tatsächlich?« Clay runzelte die Stirn. »Und offensichtlich hat jemand diese CD in dein Auto gelegt, um dir Angst einzujagen. Wahrscheinlich um dich aus der Stadt zu treiben.«
    »Aber doch nicht Skeeter. Er hat sich nie weiter als zwei oder drei Häuserblocks vom. Möbelhaus entfernt. Selbst wenn jemand ihm die CD gegeben und ihn gebeten hätte, sie mir ins Auto zu legen ...«
    »... wäre er nie bis zu Mollys Haus gelaufen. Aber vielleicht hast du noch jemanden verschreckt, genau wie Skeeter. Du hast schon einmal die Stadt verlassen, nach Jonnies Tod. Vielleicht dachte jemand, du würdest wieder gehen, wenn man dich an ihn erinnern würde.« Er sah sie gespannt an. »Wer immer Todd entführt hat, möchte auf keinen Fall auffliegen, deshalb fürchtet er sich vor dir.«
    »Es ist wahrscheinlich derselbe, der Skeeter ermordet hat«, sagte sie widerstrebend. »Immerhin hat Skeeter Todds Kidnapper im Möbelhaus gesehen, auch wenn er ihn nicht erkannt hat.«
    Clay senkte die Stimme und sah sie scharf an. »Rebekka, ist dir bewusst, dass derjenige, der Skeeter ermordet hat, sich auch deiner entledigen könnte? Bist du sicher, dass du dich dieser Gefahr aussetzen willst?«
    Rebekka schlug die Augen nieder, um seinem eindringlichen Blick auszuweichen. Ja, auch wenn sie Todd und Molly noch so sehr helfen wollte, ein Teil von ihr hatte große Angst, wollte sich am liebsten vor der Verantwortung drücken, der belastenden Ungewissheit eines erneuten Scheiterns aus dem Weg gehen. Sie bangte um ihr eigenes Leben. Aber die Jahre hatten sie auch gestärkt, härter gemacht, als ihr bewusst gewesen war. »Ich werde hier bleiben«, sagte sie ruhig. »Ich werde erst wieder abreisen, wenn wir Todd gefunden haben.«
    Clay sah sie mit ernster Miene an. »Ich bewundere dich, aber ich mache mir auch Sorgen. Abgesehen von der Gefahr, in der du schwebst, ist diese Situation auch eine große emotionale Belastung für dich.«
    Sie zwang sich, beiläufig zu klingen. »Ach was, ich bin, bloß enttäuscht, dass ich die CD nicht aufspüren konnte. Privatdetektivin zu spielen, ist gar nicht so leicht.«
    Clay lehnte sich mit überheblichem Grinsen zurück. »Unsinn, mein Mädchen! Wir haben noch nicht mal die Oberfläche angekratzt.«
    Rebekka konnte nicht anders, als ebenfalls zu grinsen. Die Dinge sahen in seiner Gesellschaft nur mehr halb so trübe aus. Vielleicht weil er nicht unmittelbar betroffen war. Und einen unbesiegbaren Optimismus besaß.
    Das Hauptgericht wurde serviert, und Rebekka war begeistert von der riesigen Portion Shrimps und dem Hühnchen in Zitronensauce. Clay würde sie bestimmt für einen Vielfraß halten, aber das war ihr jetzt egal. Sie war schließlich nicht wie Scarlett O'Hara darauf aus,

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