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Glaub nicht es sei vorbei

Glaub nicht es sei vorbei

Titel: Glaub nicht es sei vorbei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carlene Thompson
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ihre Taille auf einen Umfang von 45 Zentimetern zusammenzuschnüren.
    »Kein Wunder, dass dieses Lokal vier Sterne hat«, sagte sie. »Ich habe nie besser gegessen, nicht mal in New Orleans.«
    »Danke sehr für das Kompliment!«
    Rebekka blickte auf und sah einen etwa fünfzigjährigen Mann mit blondiertem pomadisierten Haar und einem rotblau karierten Schlips. »Peter Dormaine, Ms. Ryan. Freut mich, Sie kennen zu lernen. «
    »Ganz meinerseits, und den Zusammenstoß mit Ihrem Baum bedaure ich sehr«, sprudelte Rebekka drauf los. »Ich fahre normalerweise nicht so unvorsichtig. Es tut mir wirklich sehr Leid ...«
    Dormaine hob eine manikürte Hand, an deren kleinem Finger ein Ring mit einem auffälligen Saphirstein prangte. »Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Ich bin froh, dass Sie selbst wohlauf sind. Der Baum steht immerhin noch. Mrs. Esther Hardison war sogleich mit einem übelriechenden Gebräu zur Stelle, das sie in die Kerbe schmierte. Sie garantierte mir, dass der Baum nicht nur überleben, sondern prächtiger gedeihen würde als je zuvor. Und der Rasen wurde ebenfalls neu angelegt. Alles in schönster Ordnung.«
    Nachdem er gegangen war, beugte Rebekka sich nach vorne zu Clay. »Er ist nett, aber ein klein wenig exzentrisch. Dieser Akzent! Ich kann ihn nicht ganz zuordnen.«
    »Wie wär's mit Sprachunterricht nach 18 Jahren in einem Kaff in West Virginia. Er ist ein netter Kerl. Nur ein wenig aufgeblasen. Wenigstens hast du dich jetzt entschuldigt. War doch gar nicht so schlimm, oder?«
    »Überhaupt nicht. Aber ich habe den leisen Verdacht, dass er die Verwüstung, die ich angerichtet habe, anfangs nicht so gelassen hingenommen hat. Ich wusste gar nicht, dass Tante Esther die Situation gerettet hat.«
    Clay runzelte die Stirn. »Jetzt bin ich ein wenig verwirrt. Sie ist doch nicht wirklich deine Tante, oder?«
    »Nein, die von Frank. Sie und ihr Mann haben Frank bei sich aufgenommen, nachdem seine Eltern gestorben waren, und ich habe sie immer als meine eigene Tante betrachtet.« Plötzlich fiel ihr die Vision ein, die sie in Esthers Gärtnerei erlebt hatte. Der Junge, in dessen Bewusstsein sie eingedrungen war, war Jonnie gewesen.
    »Was ist?«, fragte Clay. »Du solltest mal sehen, wie sehr sich dein Gesichtsausdruck plötzlich verändert hat.«
    »Oh, ich war in Gedanken bei Tante Esther, da draußen ist mir etwas Merkwürdiges passiert. Aber wahrscheinlich hat es gar nichts zu bedeuten.« Clay zog eine Augenbraue in die Höhe. »Na schön, es war ziemlich unheimlich und wahrscheinlich sehr wichtig. «
    »Dann lass hören. Ich bin doch dein Resonanzkörper, weißt du noch?«
    In wenigen Worten erzählte ihm Rebekka, dass sie jemandes Empfindungen wahrgenommen hatte, den sie im ersten Moment für Todd gehalten hatte. Dann hatte dieser Jemand erfahren, dass seine Familie das FBI verständigt und damit sein Todesurteil unterschrieben hatte. »Es war Jonnie, Clay. Das FBI weiß nicht, dass Todd entführt worden ist. Und derjenige, der mit Jonnie gesprochen hat, hat ihm den Finger gebrochen.«
    Clay lehnte sich zurück. »Hattest du seit der Entführung schon öfter Visionen, die mit Jonnie zu tun hatten?«
    »Noch nie. Kein einziges Mal. Als es gestern passierte, wäre ich beinahe in den Teich hinter der Gärtnerei gefallen. Ich kann überhaupt nicht schwimmen, aber ich habe das Wasser nicht mehr gesehen. Doug hat mich aufgehalten.«
    »Doug versteht sich gut mit Esther?«
    »Sehr gut. Sie war immer sehr mütterlich zu ihm und hat sich um ihn gekümmert, sogar als er vor ein paar Jahren so viel Mist gebaut hatte.«
    »>Mist< ist überhaupt kein Ausdruck. Wir waren ein Haufen Ganoven.«
    »Du auch? Aber du warst doch harmlos im Vergleich zu Doug und Lynn und Larry.«
    »Na ja, ich war auch nicht gerade ein Musterknabe. Ich habe mir einigen Ärger erspart, weil ich auf der Farm so viel zu tun hatte.« Er runzelte die Stirn. »Wir waren ziemliche Unruhestifter, und es gab eigentlich keinen Grund dafür. Keiner von uns kam aus untragbaren Verhältnissen.«
    »Doug wollte nicht, dass sein Vater meine Mutter heiratete«, sagte Rebekka. »Das habe ich nie verstanden. Sie war immer sehr nett zu ihm. Ich glaube, er hatte irgendwie gehofft, dass seine eigene Mutter zurückkommen würde.«
    »Er war verrückt nach seiner Mutter. Hat er dir nie von ihr erzählt?« Rebekka schüttelte den Kopf. »Nun, so wie er sie schilderte, muss sie ein Engel gewesen sein, und er hat weder ihren Tod akzeptiert, noch den

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