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Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Titel: Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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Ardery. »Ich erwarte Sie in einer Stunde zurück zum Dienst, und zwar ordentlich gekleidet.«
    Barbara entgegnete: »Bei allem Respekt, Chefin …«
    »Treiben Sie es nicht zu weit, Barbara«, fiel Ardery ihr ins Wort. »Vielleicht stehen Ihnen noch weitere sechs Tage oder vielleicht auch sechs Wochen Urlaub zu, aber es scheint mir ziemlich offensichtlich, dass Sie keinen Urlaub machen. Also sehen Sie zu, dass Sie wieder zur Arbeit erscheinen.«
    »Ich wollte nur sagen …«
    »Sergeant Havers!«, bellte Ardery. »Entscheiden Sie sich!«
    »Chefin«, sagte Barbara hastig, »ich schaffe es nicht in einer Stunde, nach Hause zu fahren, mich umzuziehen und wieder hier zu sein. Das ist schlichtweg unmöglich. Außerdem muss ich noch zur London University. Wenn Sie mir noch diesen einen Tag lassen … Ich schwöre, ich bin in dreißig Sekunden hier raus, und morgen erscheine ich pünktlich und tipptopp zum Dienst.« Dann fügte sie hinzu: »Ich hab Winston gezwungen, mir zu helfen, Chefin. Also lassen Sie es bitte nicht an ihm aus.«
    »Es?«, fauchte Ardery. »Was genau meinen Sie mit es , Sergeant Havers?«
    Barbara hörte Winston stöhnen, aber zum Glück so leise, dass die Ardery es nicht mitbekam. Barbara sagte: »Ich weiß nicht … einfach … na ja … Stress im Job und so weiter.«
    » Und so weiter ?« Isabelles Augen funkelten vor Wut, und Barbara wäre am liebsten im Erdboden versunken.
    »Nichts, Chefin«, murmelte sie, obwohl sie am liebsten gesagt hätte Na ja, ohne Lynley im Bett . »Ich hab nichts Konkretes gemeint. War nur so dahingesagt.«
    »Ach ja? Reizen Sie mich nicht noch weiter mit Ihren Sprüchen, Sergeant. Beenden Sie, was auch immer Sie hier machen, und dann verschwinden Sie. Und wenn Sie morgen früh nicht pünktlich zum Dienst erscheinen, können Sie ab morgen Nachmittag in Usbekistan den Verkehr regeln. Habe ich mich deutlich genug ausgedrückt?«
    »Mehr als deutlich, Chefin«, sagte Barbara.
    »Und Sie«, sagte Ardery zu Nkata, »kommen mit mir.«
    »Keine Spur von Reizwäsche«, sagte Nkata zu Barbara und fügte so leise, dass Ardery es nicht hörte, hinzu: »Überprüfen Sie mal Raul Montenegro.«
    Barbara wartete, bis Ardery und Nkata die Bibliothek verlassen hatten. Innerlich fluchte sie über ihr Pech mit Ardery. Sie würde sich in Zukunft hundertfünfzig Prozent korrekt verhalten müssen, wenn sie nicht wollte, dass ihre Chefin sie auf den Mond katapultierte.
    Sie setzte sich an den Computer und betrachtete den Bildschirm. Schon wieder alles auf Spanisch, stellte sie zähneknirschend fest, aber nach einer Weile entdeckte sie den Namen, den Winston ihr genannt hatte. Raul Montenegro . Also gut, dachte Barbara, dann wollen wir mal.
    LAKE WINDERMERE – CUMBRIA
    Im Laufe der Jahre hatte Manette ihren kleinen Bruder in allen möglichen Zuständen erlebt, von stocknüchtern bis halb bewusstlos. Sie hatte ihn reumütig erlebt, sie hatte ihn ernst, manipulierend, traurig, aufgeregt, ängstlich, freudig erregt und paranoid erlebt. Aber sie hatte ihn noch nie so wütend erlebt wie jetzt, als er in die Eingangshalle von Ireleth Hall gestürmt kam und die Tür hinter sich zuknallte.
    Sein Auftritt war beeindruckend, und alle starrten ihn mit offenem Mund an.
    »Nicky, was ist passiert?«, fragte Valerie.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Bernard. »Wo ist Alatea? Ist Alatea etwas zugestoßen?«
    »Nein, Alatea geht es gut«, antwortete Nicholas schroff. »Ich will mit dir über Scotland Yard reden. Das wird dir doch nichts ausmachen, oder? Oder dir, Manette? Oder Freddie? Ich nehme an, ihr seid alle im Bilde.«
    Manette schaute ihren Vater an. Sie hatte nicht vor, darauf irgendetwas zu erwidern, und sie drückte Freddies Hand, damit er den Mund hielt. Sie spürte, dass er sie ansah, aber er sagte nichts, sondern verschränkte nur seine Finger mit ihren.
    Bernard sagte: »Ich weiß nicht, wovon du redest, Nick. Setz dich. Du siehst ja furchtbar aus. Hast du nicht geschlafen?«
    »Tu bloß nicht so, als würdest du dir Sorgen um mich machen«, fauchte Nicholas. »Du hast jemanden von London herbeordert, der gegen mich ermittelt, und tu bloß nicht so, als wüsstest du nichts davon.« Er baute sich direkt vor seinem Vater auf: »Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht? Hast du etwa angenommen, ich würde davon nichts mitbekommen? Glaubst du vielleicht, die Drogen und der Alkohol haben mir dermaßen das Gehirn aufgeweicht, dass ich mich nicht fragen würde … Herrgott noch mal, ich sollte dir

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