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Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Titel: Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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für alte Häuser. Das ist ein altes Herrenhaus, nicht wahr? Das große, meine ich.«
    Cowley sah ihn finster an. »Kann schon sein. Dan, machst du jetzt weiter oder nicht? Ich hab keine Lust, den ganzen Tag hier in der Kälte rumzusitzen. Wir müssen noch ein paar Sachen erledigen.«
    »Es ist elisabethanisch«, sagte Dan zu Zed. »Wir haben früher in dem großen Haus gewohnt.«
    »Dan!«
    »Sorry.« Der Junge widmete sich wieder dem Haareschneiden. Nach dem Geschick zu urteilen, das er dabei an den Tag legte, machte er das schon seit Jahren.
    »Wer sind Sie überhaupt, und warum wollen Sie das alles wissen?«, sagte Cowley zu Zed.
    »Wie?«
    »Das Haus. Die Farm. Warum fragen Sie danach? Wieso interessieren Sie sich dafür? Haben Sie geschäftlich hier im Dorf zu tun?«
    »Äh …« Zed überlegte, auf welche Weise er möglichst viele Informationen bekommen konnte, ohne selbst allzu viel preisgeben zu müssen. »Ich interessiere mich einfach für die Geschichte der Orte, die ich besuche. Der Wirt im Pub hat mir erzählt, das Herrenhaus ist das älteste Gebäude des Dorfs.«
    »Da irrt er sich. Das Cottage ist noch hundert Jahre älter.«
    »Wirklich? In so einem Haus spukt’s wahrscheinlich.«
    »Sind Sie deswegen hier? Sind Sie auf der Suche nach Gespenstern? Oder …«, fügte er in scharfem Ton hinzu, »… suchen Sie was ganz anderes?«
    Gott, war der Mann misstrauisch, dachte Zed. Womöglich hatte der Typ das Familiensilber in seinem Kamin versteckt und fürchtete, dass Zed gekommen war, um seine Hütte auszubaldowern. »Nein, nein«, sagte er liebenswürdig. »Ich bin nur ein Tourist. Ich wollte Ihnen nicht auf die Nerven gehen.«
    »Sie gehen mir nicht auf die Nerven. Ich kann schon auf Dan und mich aufpassen.«
    »Selbstverständlich.« Zed bemühte sich um einen munteren Ton. »Wahrscheinlich kommen nicht viele Leute her, die Sie mit Fragen zu der Farm löchern. Das heißt, vermutlich kommen überhaupt nicht viele Leute hierher, vor allem um diese Jahreszeit, ob sie nun Fragen stellen oder nicht.« Er wand sich innerlich. Er musste unbedingt lernen, ein bisschen subtiler vorzugehen.
    »Wenn Sie sich für Geschichte interessieren«, sagte Cowley, »damit kann ich dienen.« Doch dann verschränkte er unter dem Laken, das seine Kleidung vor den abgeschnittenen Haaren schützte, die Arme vor der Brust, wie um zu demonstrieren, dass er nicht vorhatte, irgendetwas von sich zu geben.
    »Dad«, sagte Daniel in einem Ton, der Zed dazu veranlasste, sich zu fragen, ob es ein guter Rat oder eine Warnung war.
    »Ich hab nichts gesagt«, knurrte Cowley.
    »Es ist nur …«
    »Sieh einfach zu, dass du fertig wirst.« Cowley wandte sich ab und betrachtete das Herrenhaus hinter der Mauer. Es war aus Stein erbaut, sauber geweißelt bis zu den Schornsteinen, und das Dach sah aus, als wäre es erst kürzlich neu gedeckt worden. »Das«, sagte er, »hätte mir gehören sollen. Aber die haben es mir vor der Nase weggeschnappt, und zwar heimlich, so dass es erst rausgekommen ist, als der Handel perfekt war. Und sehen Sie sich an, was passiert ist, was passieren musste . So läuft das nun mal. Und wen wundert’s? Aber am Ende muss jeder seinen Preis bezahlen.«
    Zed schaute den Mann verwirrt an. Mit »was passiert ist«, so vermutete er, meinte Cowley den Tod von Ian Cresswell, der ja in dem Herrenhaus gewohnt hatte. »Seinen Preis?«, fragte er, während er sich den Kopf darüber zerbrach, was der Mann da faselte.
    »Den Preis für seine Sünden«, sagte Daniel leise. »Jeder muss für seine Sünden bezahlen.«
    »Ganz genau«, sagte George Cowley. »Er hat für seine Sünden bezahlt, ja, das hat er. Tja, so sieht’s aus. Und wenn alles geregelt ist und das Haus wieder zum Verkauf steht, dann werden wir da sein, und diesmal werden wir keinen Fehler machen. Die Bryan Beck Farm ist für uns bestimmt, und wir haben uns nicht ein Lebtag die Butter vom Brot gespart, um sie uns ein zweites Mal vor der Nase wegschnappen zu lassen.«
    Daraus schloss Zed, dass Ian Cresswells Sünde darin bestanden hatte, das Haus zu kaufen, ehe George Cowley dazu gekommen war. Was bedeutete – und das war doch eine sehr brauchbare Information –, dass Cowley ein Motiv gehabt hatte, Cresswell umzubringen. Und das wiederum bedeutete, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis New Scotland Yard auf der Bildfläche erschien, und er folglich nur zu warten brauchte, bis ihm besagter Detective vor die Linse lief. Dann hätte er die nötigen Zutaten, um

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