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Gleichklang der Herzen

Gleichklang der Herzen

Titel: Gleichklang der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Cartland
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Kingswood-Besitz gehörte, während die andere im Besitz Lord Marshwells war, eines Nachbarn, mit dem der Herzog bislang wenig zu tun gehabt hatte.
    Er gedachte zuerst bei seinem Pächter nachzufragen, ob man Benedicta gesehen hätte. Wenn nicht, musste er wohl oder übel Lord Marshwells Besitz betreten und sich bei dessen Bauern oder Wildhütern nach ihr erkundigen.
    Um zur Farm zu gelangen, musste er einen Umweg um die Getreidefelder machen, und dabei sah er, wie tief die Sonne bereits stand. Bald würde die Dämmerung hereinbrechen.
    Auf dem Hof wurde er von einer Schar wütend kläffender Hunde in Empfang genommen, denen eine Stimme mit breitem schottischen Akzent hinterherlief: „Was macht ihr da für Lärm, ihr dummen Biester!“
    Der Pächter kam an die Tür, nicht wenig erstaunt, seinen Grundherrn vom Pferd absitzen zu sehen.
    „Herrje, Euer Gnaden persönlich. Ein Besuch zu später Stunde, und ganz unerwartet.“
    „McNab, das ist kein Besuch. Ich will nur fragen, ob Sie hier in der Nähe eine junge Dame gesehen haben, die querfeldein lief?
    „Eine junge Dame?“ Der Alte schien erstaunt. „Was sollte die hier draußen wollen?“
    „Sie hat Kingswood heute am frühen Nachmittag verlassen und lief nach Norden. Daher müsste sie hier durchgekommen sein.“
    „Nun, ich habe von ihr nichts gesehen und gehört.“
    Aus dem Kuhstall kam eine Magd mit einem Milcheimer. „He, Bessie“, rief der Alte ihr zu. „Hast du hier in der Gegend ‘ne junge Dame gesehen? Der Herzog sucht nach ihr.“
    „Wie, eine junge Dame? Nicht dass ich wüsste. Aber gesehen hab ich wen, und zwar drei Kerle, die in den Wald schlichen, Wilderer, so wahr ich hier stehe.“
    Der Pächter runzelte die Stirn.
    „Wilderer? Würde mich gar nicht wundern.“ Er sah den Herzog an.
    „Es wird Zeit, dass die Wildhüter sich hier bei uns umsehen. Im Wald da drüben treiben sich Wilderer herum. Ich höre schon seit Wochen Schüsse aus dieser Richtung.“
    „Ich werde es ausrichten“, versprach der Herzog. „Vielen Dank für die Auskunft.“
    Als er wieder in den Sattel stieg, merkte er, wie müde er und das Pferd schon waren.
    „Einen schönen guten Tag, Euer Gnaden“, rief McNab ihm nach.
    „Guten Tag“, erwiderte der Herzog den Gruß. „Wie ich sehe, steht die Saat sehr gut.“
    „Tja, sieht aus, als bekämen wir mit Gottes Hilfe eine gute Ernte.“
    Der Herzog ritt vom Hof.
    Am liebsten hätte er kehrtgemacht und wäre nach Hause zurückgeritten, aber er musste sich erst davon überzeugen, dass Benedicta sich nicht in dem Waldstück befand.
    Es gefiel ihm nicht, dass sich drei Unbekannte in der Gegend herumtrieben. Jeder Muskel in ihm war plötzlich angespannt, und er spürte eine Angst in sich, wie er sie noch nie kennengelernt hatte.
    Was wäre, wenn diese drei Männer Benedicta irgendwo fanden, schlafend und ungeschützt?
    Am liebsten hätte er ihren Namen gerufen, um sie wissen zu lassen, dass er in der Nähe war, dass er um sie kämpfen und sie beschützen würde.
    Aus der Nähe stellte er fest, dass das Unterholz des Waldes so dicht war, dass sich ein Weiterkommen mit dem Pferd sehr schwierig gestalten würde.
    Er stieg daher ab und band die Zügel an einem Ast fest, obgleich er wusste, dass sein Pferd sich, auch ohne angebunden zu sein, nicht fortbewegen würde.
    Mit dem Gefühl, dass er sich auf ein hoffnungsloses Unterfangen einließ, drang er durch Unterholz und Gestrüpp in den Wald ein.
    Nach kurzer Zeit kam er rascher vorwärts, da das Strauchwerk mit seinen dichten Ranken weniger wurde, je tiefer er in den Wald eindrang, bis er schließlich ungehindert zwischen den Bäumen gehen konnte.
    Hier unter den Bäumen, im Schutze der dichten Zweige, war es schon finster, so finster, dass man sich leicht verirren konnte. Getrieben von seiner Sorge um Benedicta lief der Herzog weiter, versuchte, die Orientierung nicht zu verlieren, und hielt dabei angestrengt Ausschau nach allen Seiten.
    Da hörte er plötzlich Stimmen.
    Reglos lauschend vergewisserte er sich, ja, er hörte sie deutlich. Es waren Männer, die miteinander redeten.
    Als er weiterging, sah er ein Licht zwischen den Baumstämmen aufschimmern.
    Der moosbedeckte Boden dämpfte seine Schritte, sodass er ganz nahe herankam, ohne bemerkt zu werden. Es war ein Feuer, das auf einer von Holzfällern geschlagenen kleinen Lichtung brannte.
    Drei Männer hockten um das Feuer.
    Ein Blick genügte. Bessie hatte recht gehabt, als sie sagte, dass es unheimliche Typen

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