Gleichklang der Herzen
möchte dich zu meiner Frau machen, sodass wir für immer vereint sind.“
Er zog sie in den Salon. Schweigend gingen sie die große Treppe hinauf in Benedictas Schlafzimmer.
Dort waren Kerzen angezündet, und im Kamin brannte ein kleines Feuer, doch keiner vom Personal erwartete sie.
Benedicta sah den Herzog fragend an, worauf er sagte: „Ich gab Anweisung, dass unseretwegen niemand aufbleiben sollte, weder ein Mädchen für dich noch Hawkins für mich. Wir wollen allein sein.“
„Ja, das ist mir auch lieber“, antwortete Benedicta, „und doch macht es mich verlegen, weil ich dich bitten muss, mein Kleid aufzuknöpfen.“
Und als sie sein Lächeln sah, setzte sie hinzu: „Sicher bist du in diesen Dingen sehr erfahren.“
„Erweckt das deine Eifersucht? Ich kann dir versichern, dass du auf meine Vergangenheit nicht eifersüchtig zu sein brauchst, denn noch nie habe ich gefühlt wie jetzt, und das ist die Wahrheit.“
„Was fühlst du?“
„Ich fühle mich jünger, als es mir zukommt, glücklicher, als ich in meinem ganzen Leben je war, und sehr, sehr verliebt.“
Benedicta warf sich ihm in die Arme.
„Hoffentlich ändern sich deine Gefühle nicht. Oh, ich habe solche Angst, dass ich dich enttäuschen könnte.“
Sie barg das Gesicht an seiner Schulter und flüsterte: „Richard sagte, ich wäre die Richtige für dich, weil ich klug wäre, doch in diesem Augenblick fühle ich mich sehr unwissend…“
Der Herzog sah sie mit zärtlichem Blick an, als er sie an sich zog.
„Glaubst du, du solltest mehr wissen als das, was ich dir beibringen werde? Ich bete deine Unwissenheit an, ich liebe dich um deiner Scheu willen, und vor allem verehre ich dich, weil du rein und unberührt bist.“
Benedicta spürte, wie bewegt der Herzog war.
„Ohne dass du es mir erklären musstest, wusste ich, dass ich der erste Mann war, der dich küsste“, sagte der Herzog. „Und ich werde der erste sein, der deinen wunderschönen Körper berührt und dich besitzt. Ich werde nicht nur der erste, sondern auch der einzige Mann für dich sein.“
Das sagte er mit einer fast bedrohlichen Heftigkeit.
Als Benedicta zu ihm aufsah, sah sie plötzlich Härte in seinen Augen und scharfe Linien um seinen Mund.
„Wie könnte es jemals einen anderen Mann geben außer dir? Du weißt doch, dass ich Richard nicht heiraten wollte, weil ich ihn nicht liebte. Glaubst du, ich könnte je einen anderen finden, der mich interessiert?“
Sie rückte näher und sprach weiter: „Auf der ganzen Welt gibt es nur dich, es gibt niemanden außer dir. Dich allein liebe ich.“
Ihre Worte schienen zwischen ihnen zu schweben. Benedicta sah ihn mit großen Augen an, mit einem Blick, aus dem ihre Jugend und Befangenheit sprach.
Ihre Unschuld und Reinheit waren, was er immer ersehnt und was er stets in einer Frau gesucht hatte. Ihre Liebe würde ihn alles Schmerzliche der Vergangenheit vergessen lassen.
Der Schrein in seinem Herzen, den einst seine Mutter eingenommen hatte, bevor sie sich seiner als unwürdig erwies, stand nicht mehr leer. Nun war Benedicta da, von einem Schein umstrahlt, der aus ihrer Seele kam.
Als er sie ansah, spürte er mit neuem Feingefühl, dass die Barschheit seiner Worte ihr Angst gemacht hatte.
Sie war unsicher geworden, aber nicht an ihrer Liebe, sondern an seiner. In diesem Augenblick wusste er, dass die Vergangenheit wie von einer großen Woge hinweggefegt worden war und vor ihnen die Zukunft golden erstrahlte.
Jetzt aber gab es nur die Gegenwart, die Gegenwart, in der er ein Königreich gewonnen hatte.
Der letzte Kampf war ausgefochten, der letzte Feind in Gestalt des Zweifels besiegt.
Der Herzog sah Benedicta mit großer Zärtlichkeit in die Augen.
Später in der Nacht würde er freier mit ihr sprechen können, er würde ihr sagen können, was in seinem Herzen geschah, wie viel Dankbarkeit für das Wunder und die Herrlichkeit ihrer Liebe er empfand.
Nun aber waren Worte überflüssig. Er schloss sie in seine Arme und küsste sie.
„Wir gehören zusammen“, sagte er, „und ich werde dich bis in alle Ewigkeit lieben, so wie du mich liebst.“
Er küsste sie, bis er spürte, dass seine Lippen in ihr die ersten schwachen Flammen des Begehrens geweckt hatten. Nun war der Augenblick gekommen, da er langsam die Knöpfe ihres Kleides öffnete.
Er spürte, wie sie erbebte, nicht nur aus Scheu, sondern aus dem neuen Gefühl heraus, das er in ihr erweckt hatte.
Als ihr Kleid zu Boden glitt, hob er sie
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