Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gleichklang der Herzen

Gleichklang der Herzen

Titel: Gleichklang der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Cartland
Vom Netzwerk:
sagte er: „Ich danke Ihnen, Romana. Ich weiß sehr wohl, dass Sie mir das Leben gerettet haben.“
    Sie blickte sich nervös um, als könnte sie noch immer nicht glauben, dass alle Gefahr vorüber war.
    „Alle drei haben für ihr Verbrechen bezahlt“, beruhigte der Marquis sie. „Und nun möchte ich Sie schnellstens von diesem scheußlichen Ort fortbringen.“
    Damit nahm er ihr die Pistole aus der Hand und steckte die Waffe in seine Jacke.
    Dann legte er ihr den Arm um die Schultern, so als wollte er sie beschützen, und ging mit ihr den Pfad entlang. Das Pferd führte er mit der anderen Hand.
    Jetzt, wo alles vorüber war, wäre Romana am liebsten in Tränen ausgebrochen.
    Der Gedanke, dass sie einen Menschen getötet hatte, schien ihr unfasslich. Und die Angst um den Marquis, den sie nur im letzten Moment vor der Kugel Kirkhamptons retten konnte, hatte sie überflutet. Jetzt fühlte sie sich erschöpft.
    Plötzlich fiel ihr ein, dass sie damit auch Nicole gerettet hatte. Die Freundin war jetzt wieder frei.
    „Sie müssen mir viel erzählen, Romana, und ich habe Ihnen auch sehr viel zu sagen. Doch sollten Sie nach dem langen Ritt erst einmal etwas essen. Sind Sie noch in der Lage zu reiten?“
    „Ja, es wird gleich wieder gehen. Es war nur solch ein schrecklicher Schock.“
    „Das kann ich verstehen. Aber ich habe noch nie eine Frau getroffen, die so viel Mut bewiesen hat, außer sie käme aus dem alten Griechenland.“
    Romana zwang sich zu einem Lächeln.
    Sie wusste, dass ihr der Marquis mit dieser Bemerkung helfen wollte, sich zu lösen, und dass er sie von dem Geschehenen ablenken wollte.
    Sie ließen den Wald hinter sich und hatten nun das freie Land vor sich. Der Marquis blickte Romana sehr lange an, dann legte er die Arme um sie und hob sie auf sein Pferd.
    Sie wollte gerade protestieren, als Archer und Ben sich zu ihnen gesellten. Das Gesicht des jungen Burschen glühte vor Erregung.
    Er hatte zum ersten Mal in seinem Leben einen Verbrecher getötet und war stolz darauf.
    „Bringt das Pferd der gnädigen Frau mit“, ordnete der Marquis an, als er sich hinter Romana in den Sattel schwang. Er legte seinen Arm um sie und presste sie fest an sich, und Romana fühlte sich jetzt sicher und geborgen.
    „Sie sind gerettet“, sagte sie sehr leise, als sie über die Felder den Weg zurückritten, den sie gekommen waren.
    „Und ich habe es Ihnen zu verdanken.“
    Nachdem sie eine Weile schweigend geritten waren, erklärte Romana plötzlich: „Die Auktion! Sie wollten doch zur Auktion! Haben Sie das vergessen?“
    „Um ehrlich zu sein, das habe ich tatsächlich vergessen.“
    Er hielt sein Pferd an und wartete, bis Archer und Ben sie eingeholt hatten.
    „Gib Ben das Pferd der gnädigen Frau, Archer. Reite du zu der Auktion. Wenn es irgendwelche Pferde gibt, die dich interessieren, so kaufe sie zusammen mit den anderen, die auf deiner Liste stehen. Sag Mister Stanley, dass ich leider verhindert sei. Und kauf alles, was ich kaufen würde, wenn ich selbst dort wäre.“
    „Sie kommen nicht mit, Mylord?“
    „Nein, ich begleite die gnädige Frau nach London zurück. Ich denke, dass sie für diesen Tag genug Aufregungen gehabt hat.“
    Archer reichte Ben die Zügel von Romanas Pferd.
    „Ich werde mein Bestes tun, Mylord“, versicherte er. Dann berührte er mit seiner Peitsche den Rand seiner Mütze und ritt wieder auf den Wald zu.
    „Aber Sie sollten die Versteigerung nicht meinetwegen versäumen“, wandte Romana ein. „Mir geht es schon wieder besser.“
    „Es ist sehr seltsam“, meinte der Marquis, „doch im Augenblick sind Sie für mich tausendmal wichtiger als alle Auktionen und alle Reitpferde der Welt.“
    Er hatte diese Worte scheinbar leicht dahingesagt, doch sein Arm legte sich noch fester um Romana. Und sie spürte, wie eine neue Erregung durch ihr Herz ging.

7. KAPITEL
    Romana erwachte, und sie hatte das Gefühl, sehr lange geschlafen zu haben.
    Sie erinnerte sich daran, wie erschöpft sie bei ihrer Ankunft in London gewesen war. Der Marquis war ungewöhnlich schnell gefahren und hatte damit sicher wieder eine Rekordzeit aufgestellt.
    Romana wusste, dass er nicht nur ihretwegen so schnell wie möglich nach Sarne House zurückfahren wollte. Es geschah auch, weil er es für unklug hielt, in der Umgebung von Baidock zu bleiben. Dann hätte man ihn mit dem Tod von Lord Kirkhampton in Verbindung bringen können.
    Doch bestand auch die Möglichkeit, dass die Toten im Wald vorerst nicht

Weitere Kostenlose Bücher