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Glenraven

Glenraven

Titel: Glenraven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Jayjay blieb mißtrauisch.
    »Nach Hause. Aber jetzt keine Fragen mehr.« Er klang beleidigt. »Wir müssen uns beeilen. Ihre Wächter könnten entscheiden, daß sie euch mehr wollen, als ihrer Herrin zu gehorchen.«
    Jay hatte nicht die Absicht, den Lichtern noch einmal zu begegnen. Sie griff nach ihrem Rucksack und warf ihn über die Schulter. Es widerstrebte ihr, das Sattel- und Zaumzeug im Wald zurückzulassen, aber sie konnten es auch nicht mitnehmen.
    Die Frauen gesellten sich zu den Männern, die mit gezogenen Waffen warteten, und sie marschierten los. Die Jäger sprachen kaum ein Wort, und wenn, dann war es Englisch. Was hatten englischsprechende Jäger und ihre englischsprechenden Hunde in den Wäldern Glenravens zu suchen? Und was hatten sie mit ihnen vor?
    Jay und Sophie marschierten durch die Dunkelheit, die nur sporadisch vom Mond erhellt wurde, und hielten nach einer Fluchtmöglichkeit Ausschau. Bald mußten sie erkennen, daß sich keine entsprechende Gelegenheit ergeben würde. Jay fragte sich, was diese Schutzherrin eigentlich von ihnen wollte. Sie fragte sich, was sie überhaupt in Glenraven verloren hatte; aber sie dachte nicht lange darüber nach. Einige Fragen blieben besser unbeantwortet.

KAPITEL DREISSIG
     
    Yemus saß neben seinem Bruder Torrin. Sie wohnten einem geheimen Treffen der Machnan-Führer bei. Fast einhundert der mächtigsten Frauen und Männer Glenravens hatten sich versammelt, wechselten besorgte Blicke und warteten. Sie trugen einfache Kleidung. Die Kapuzen, die ihre Gesichter auf dem Weg hierher verborgen hatten, lagen jetzt zurückgeschlagen auf den Schultern.
    Ein stämmiger Mann mit rotem Bart stürmte durch die Tür, warf seine Kapuze zurück und verbeugte sich vor Torrin. »Lord Wethquerin«, murmelte er und begab sich zu einem freien Platz auf einer der Bänke.
    »Lord Smeachwykke.« Torrin nickte ihm zu.
    Haddis Falin, Lord von Smeachwykke, war eigentlich ein jovialer Mann, aber Yemus meinte eine unterdrückte Wut an ihm zu erkennen. Bestimmt waren Falin Gerüchte über den Sinn dieser eiligen Zusammenkunft zu Ohren gekommen. Vielleicht besaß er auch nur einen natürlichen Hang zum Pessimismus, der Yemus noch nie aufgefallen war.
    Der Lord der nördlichen Festungen von Smeachwykke blickte in die Gesichter der Anwesenden und räusperte sich. »Ich habe ein Pferd zu Tode geritten, um so schnell wie möglich herzukommen«, sagte er. »Eines meiner besten. Was ist passiert, und warum diese Geheimniskrämerei?«
    Torrin blickte verächtlich auf seinen Bruder. »Eine Katastrophe ist über uns hereingebrochen«, erklärte er verbittert. »Aber wärt Ihr in aller Öffentlichkeit hierhergekommen, dann wüßten die Alfkindir, daß wir von ihrem Coup erfahren haben. Wir glauben, daß es keine Hoffnung mehr auf Rettung gibt, aber vielleicht - wenn es uns gelingt, sie zu überraschen - können wir einige von ihnen mitnehmen, bevor wir untergehen.«
    Yemus spürte das Gewicht von hundert feindseligen Blicken.
    Torrin wandte sich an seinen Bruder. »Erzähl ihnen, was geschehen ist. Erzähl ihnen, was aus deinem genialen Plan geworden ist, diesem… Plan , für den wir alle unser Leben riskiert haben.«
    Yemus schluckte. »Die Helden kamen, aber die Kin haben davon Wind bekommen und sie umgedreht. Sie sind gestern morgen von hier geflohen, nachdem sie erfahren hatten, was auch immer sie wissen wollten. Obwohl ich sie mit den besten Kriegern der Wythquerin-Garde verfolgt habe, sind sie entwischt… in den Faldan Wood.« Bei der Erwähnung des Namens ›Faldan‹ ging ein Raunen durch die Reihen der Anwesenden. Yemus nickte grimmig. Er war verzweifelt. »Wir folgten ihnen in den Wald, doch die Wächter griffen uns an und töteten viele von uns. Die wenigen Überlebenden zogen sich zurück und formierten sich neu. Dann zeigten mir meine Orakel, daß unsere ›Helden‹ immer weiter in den Wald vordrangen. Kurz vor Eurer Ankunft trafen sie sich mit einigen Kin. Das Artefakt befindet sich jetzt in den Händen der Alfkindir.«
    Yemus’ Erklärung folgte ein eisiges Schweigen.
    Yemus blickte sich um. Viele der anwesenden Männer und Frauen waren mit ihm befreundet. Die meisten kannte er seit seiner Kindheit. Sie hatten ihr Leben und das der Menschen, die sie liebten, in seine Hände gegeben. Sie hatten gehofft, Yemus würde sie von Aidris Akalan, ihren Wächtern und den Alfkindir befreien, die das Blut aus ihren Machnan-Untertanen saugten.
    Eisiges Schweigen. Yemus sah, wie Männer sich mit

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