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Global Warning

Titel: Global Warning Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills Bea Reiter
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Natur, und ähnliche Probleme hatten wir bis jetzt schon ein paar hundert Mal.«
    »Aber nicht annähernd in dieser Größenordnung.«
    »Erin Neal schien es nicht für zu weit hergeholt zu halten, und alle sagen, dass er die Koryphäe auf diesem Gebiet ist.«
    Beamons Fuß hörte zu wippen auf.
    »Was ist?«, fragte Reynolds.
    »Könnte es sein, dass wir den Hühnerstall vom Fuchs bewachen lassen? Wenn jemand das Wissen und die Motivation
hat, um so etwas durchzuziehen, dann doch Erin Neal.«
    Mit einem energischen Kopfschütteln lehnte sich Reynolds zurück. »Wenn Sie einen Buchhalter fragen, was mit einer Firma nicht stimmt, wird er sagen, es liegt an den Finanzen. Wenn Sie jemanden aus dem Marketing fragen, wird er Ihnen sagen, es liegt am Marketing.«
    »Was soll das denn bedeuten?«
    »Sie sind Kriminalbeamter, Mark. Ich schicke Sie los, um ein Naturereignis zu überprüfen, und was sehen Sie? Eine Verschwörung von Umweltschützern.«
    »Ich sehe einen Umweltschützer, der genug über Biologie weiß, um diese Bakterien entwickeln zu können, und sich so gut im Ölgeschäft auskennt, dass er sie in eine Bohrung bekommt.«
    »Haben Sie schon mal sein Buch gelesen?«
    »Nein.«
    Reynolds ging zu einem Regal und zog eines der Bücher heraus. »Ich schon. Es ist vermutlich das Beste, was je über die Umwelt und die Zukunft der Energie geschrieben wurde. Man kann nicht leugnen, dass er engagiert und in manchen Dingen auch fehlgeleitet ist, aber er ist nicht verrückt. Im Grunde genommen ist er ein Realist. Wenn es politisch möglich wäre, würde ich vermutlich zwei Drittel von dem umsetzen, was er hier drin empfiehlt.«
    »Wenn er der Realist ist, für den Sie ihn halten, ist ihm vielleicht auch klar, was Sie da gerade gesagt haben - dass keine seiner Ideen politisch durchführbar ist. Vielleicht hat er beschlossen, das Ganze jetzt selbst in die Hand zu nehmen.«
    »Großer Gott, Mark...«

    »Okay, vermutlich ist es ja gar nicht Neal. Aber es könnte jemand anders sein. Ich würde mir das gern einmal ansehen.«
    »Nein«, erwiderte Reynolds energisch. »Auf keinen Fall. Wenn die Märkte Wind davon bekommen, dass wir die Sache als Terrorakt behandeln...«
    »Ich weiß, ich weiß. Aber was, wenn ich das allein mache? Wenn ich mir selbst ein paar Hintergrundinformationen besorge und niemand sonst an den Ermittlungen beteiligt ist?«
    »Oh, jetzt kann ich ja wieder ruhig schlafen«, meinte Reynolds sarkastisch. »Bis jetzt ist es Ihnen ja hervorragend gelungen, die Sache geheim zu halten. Ich möchte, dass Sie mir jetzt ganz genau zuhören. Sie lassen die Finger davon. Ist das klar?«
    Beamon zuckte mit den Schultern.
    »Ich möchte eine Antwort haben«, drängte er.
    »Also gut. Ich lasse die Finger von der Sache.«
    Reynolds ging wieder hinter seinen Schreibtisch und setzte sich. Er starrte Beamon einige Sekunden an, bevor er etwas sagte: »Wie viele Leute wissen, dass Erin Neal vom Versiegen des gesamten Feldes ausgeht?«
    »Sie, ich und Steve Andropolous. Sonst niemand.«
    »Wir brauchen Zeit. Die Saudis sagen, ihr Bakterienproblem beschränke sich lediglich auf ein Gebiet, und dass sie immer noch genügend Kapazitäten hätten. Der Präsident führt gerade Verhandlungen mit ihnen, damit sie die Produktion erhöhen. Das volle Ausmaß des Problems in Alaska darf erst dann bekannt werden, wenn der Vertrag mit den Saudis unterschrieben ist.«

9
     
     
    Jenna Kalins Subaru setzte jetzt schon zum fünften Mal mit dem Unterboden auf, während sie knapp fünfzig Kilometer nördlich von ihrem Haus entfernt über die steile, unbefestigte Straße fuhr. Teagues Beschreibung hatte nichts über den Zustand der Straße ausgesagt, und als sie die nächste Felsplatte im Boden erreicht hatte, blieb sie stehen. Ihr altes Auto hatte schon Schlimmeres erlebt, doch je größer die Strecke wurde, die sie zurücklegte, desto schwerer fiel es ihr, weiterzufahren. Warum zum Teufel hatte sie sich darauf eingelassen? Alles, was sie einander zu sagen hatten, war bereits in ihrem Haus gesagt worden. Und vermutlich noch einiges mehr.
    Sie rollte das Fenster herunter und ließ die kühle Luft ins Wageninnere, während sie die leicht schwankenden Bäume im Licht der Scheinwerfer anstarrte. Seit das alles begonnen hatte, kämpfte sie mit dem Gefühl, dass ihr Leben nicht mehr ihr gehörte - dass sie nichts mehr unter Kontrolle hatte. Und ausgerechnet in dem Moment, in dem sie anfing, zumindest den Hauch eines Gleichgewichts wiederzufinden,

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