Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Global Warning

Titel: Global Warning Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills Bea Reiter
Vom Netzwerk:
ein Befehl.«
    »Den ich nicht befolgen werde. Das ist Zeitverschwendung.«
    Reynolds griff wieder nach dem Papierstapel, überlegte es sich dann aber anders und ließ sich auf den Stuhl hinter seinem Schreibtisch fallen. »Scheiße. Wo stehen wir zurzeit?«
    »Bis heute Morgen sind neun Bohrungen versiegt. Erin Neal glaubt offenbar, dass Alaska in ein paar Monaten keine nennenswerten Ölmengen mehr liefern wird.«
    »Und was tut er, um das zu verhindern?«
    »So viel ich weiß, nichts.«
    »Nichts? Nichts? Und warum zum Teufel tut er nichts?«
    »Aus zwei Gründen«, erwiderte Beamon seelenruhig. »Erstens, weil er sagt, es sei unmöglich...«
    »Herrgott noch mal! Er ist doch angeblich ein Genie.
Mark, der Kerl ist ein verkappter Baumbesetzer, und Sie wissen doch, wie diese Typen zum Naturschutzgebiet in Alaska stehen. Versucht er es, oder tut er nur so, als würde er es versuchen?«
    »Diese Frage kann ich nicht mit absoluter Gewissheit beantworten, aber wir haben das, was er gesagt hat, von ein paar Experten überprüfen lassen, und sie sind derselben Meinung.«
    »Sie sagten, es gebe zwei Gründe, warum er nichts tut. Wie sieht der zweite aus?«
    Beamon holte tief Luft. »Eigentlich … eigentlich ist er gar nicht mehr dort.«
    »Wie bitte?«
    »Wenn Sie es ganz genau wissen wollen - er hat ein Flugzeug gestohlen und ist weggeflogen.«
    »Das ist jetzt ein Witz, ja? Sie machen einen Witz.«
    »Eigentlich nicht.«
    »Sie haben ihn einfach so wegfliegen lassen?«
    »Das würde ich nicht so...«
    Reynolds stand auf, rammte zwei Fäuste auf die Platte seines Schreibtisches und beugte sich vor. »Wann ist das passiert?«
    »Vor zwei Tagen. Deshalb...«
    »Vor zwei Tagen? Vor zwei Tagen? «
    »Sämtliche Kommunikationsmöglichkeiten haben nicht funktioniert, und...«
    »Was haben Sie in dieser Sache unternommen, Mark? Schließlich hat er ja ein Flugzeug entführt!«
    »Ich glaube, das Flugzeug muss sich in der Luft befinden, wenn man es stiehlt, damit man von Entführung sprechen kann.«

    »Halten Sie den Mund! Halten Sie bloß den Mund! Was zum Teufel ist eigentlich los mit Ihnen? Das war eine ganz simple Operation, und jetzt berichtet jede Zeitung des Landes auf der Titelseite darüber, und der Wissenschaftler, von dem alle einhellig der Meinung sind, dass wir ihn brauchen, ist verschwunden. Gibt es eigentlich etwas, das Sie nicht verbockt haben?«
    Obwohl es noch nicht einmal neun Uhr morgens war, starrte Beamon sehnsüchtig auf die schlecht bestückte Bar in der Ecke des Büros.
    Warum zum Teufel war er eigentlich noch hier? Carrie verdiente nicht schlecht, und er war alt genug, um in den Vorruhestand zu gehen.
    »Jack, ich habe alles für das FBI geopfert, und ich bin gegangen, weil ich fertig war. Die Abteilung Energiesicherheit habe ich nur übernommen, weil Sie mich darum gebeten haben und weil Sie mir versprochen haben, dass es ein Kinderspiel ist. Was zum Teufel ist Energiesicherheit überhaupt? Ich leite die Abteilung, und nicht einmal ich weiß das.«
    »Was wollen Sie mir damit sagen?«
    »Wenn Sie der Meinung sind, dass ich meine Arbeit nicht schaffe, sollten Sie sich jemand anderen dafür suchen.«
    »Ah, ja. Sie wollen bald heiraten, stimmt’s? Dann spielt Mark Beamon jetzt den Familienvater? Das nehme ich Ihnen nicht ab.«
    »Es stimmt aber.«
    »Nur damit ich das richtig verstehe - der legendäre Mark Beamon hat sich von einer ökologisch angehauchten Psychiaterin ausmanövrieren lassen. Und warum? Haben die Serviettenringe Sie abgelenkt?«

    Beamon schlug die Beine übereinander und wippte mit dem Fuß auf und ab. Er wünschte, er hätte Ja sagen können. Aber so weit war er noch nicht.
    »Nicht ganz.«
    »Warum erzählen Sie mir nicht, was genau passiert ist?«
    »Kommt Ihnen die Sache nicht etwas merkwürdig vor?«, sagte Beamon. »Ungefähr zur selben Zeit befallen ein paar unglaublich aggressive Bakterien sowohl das größte als auch das umstrittenste Ölfeld der Welt.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Wie Sie schon gesagt haben, waren die Umweltschützer - die in der Regel Biologen sind - nicht gerade begeistert von den Ölbohrungen im Naturschutzgebiet von Alaska. Und ganz plötzlich sieht es so aus, als müsste die Ölförderung dort komplett eingestellt werden.«
    »Wollen Sie damit etwa sagen, dass diese Bakterien absichtlich konstruiert worden sind?«
    »Warum nicht?«
    »Großer Gott, Mark. Sie haben die Hintergrundinformationen gelesen. Diese Art von Bakterien existiert überall in der

Weitere Kostenlose Bücher