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Global Warning

Titel: Global Warning Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills Bea Reiter
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tun alle. Es ist nur eine Frage der Zeit.«
    Erin antwortete nicht. Er war nicht so arrogant zu glauben, dass Schlafmangel, Schmerzen, Kälte und Hunger keinen
Einfluss auf ihn hatten. Wie lange würde es dauern, bis es ihnen gelang, ihn zu verwirren? Bis sie ihn dazu brachten, etwas zu sagen, das er nicht sagen wollte?
    Es war möglich, dass sie schon über Jenna Bescheid wussten und es ihm nicht sagten, um ihn in die Irre zu führen. Aber genauso gut war es möglich, dass sie nichts über sie wussten, und ob Jenna entkommen konnte oder in der Zelle neben der seinen von mehreren Männern vergewaltigt wurde, hing in diesem Fall davon ab, wie lange er ihnen noch standhalten konnte.
    »Es spielt doch keine Rolle mehr, ob sie uns einen Namen geben oder nicht. Das Kind ist schon in den Brunnen gefallen, nicht wahr? Sie waren einfach zu klug für uns. Was können wir jetzt noch tun?«
    Erin lachte. An seinem Mundwinkel lief ein mit Blut gemischter Speichelfaden herunter.
    »Habe ich etwas Witziges verpasst?«
    »Sie fahren doch schon die Ölgewinnung aus kanadischem Ölsand hoch, obwohl das eines der umweltschädlichsten Verfahren zur Energiegewinnung ist. Und Sie haben sämtliche Umweltschutzbestimmungen für die Kohleindustrie ausgesetzt. Wovor haben Sie eigentlich solche Angst? In hundert Jahren werden Ihre Enkel ihre Geländewagen durch den Smog lenken und sich fragen, wie der Himmel aussieht. Herzlichen Glückwunsch. Das haben Sie toll gemacht.«
    Der Mann nickte langsam. Offenbar wollte er es jetzt mit einer anderen Strategie probieren. »Vielleicht. Aber was ist mit den Menschen, die heute leben? Sie haben es ja schon gesagt, in den Vereinigten Staaten wird niemand wegen dieser Sache verhungern. Aber was ist mit dem Kongo?«

    »Soll das heißen, Sie werden das Öl, das noch übrig ist, den Armen geben, wenn ich Ihnen sage, was Sie wissen wollen? Ihre Schläger werden sich noch viel Mühe geben müssen, bevor ich Ihnen das abnehme.«
    »Sie haben alle Zeit der Welt und können sich ausschließlich auf Sie konzentrieren, weil Sie nämlich der Einzige sind, den wir haben. Was ist mit den anderen, die an der Sache beteiligt sind? Vielleicht sind ja sie die wahren Schuldigen. Vielleicht sind Sie nur irgendwie in diese Sache reingerutscht. Aber das können wir ja nicht wissen, weil Sie uns nicht dabei helfen wollen, die Leute zu finden. Ich bewundere Ihre Loyalität, Mr Neal, aber warum sollen Sie leiden, wenn die anderen irgendwo an einem Strand sitzen und Cocktails schlürfen? Glauben Sie, sie würden das auch für Sie tun?«
    Es war unmöglich, nicht an Michael Teague zu denken. Und daran, dass dieser arrogante Schnösel nur deshalb noch nicht im Gefängnis saß, weil Erin nichts über Jenna sagen wollte. Aber es fiel ihm mit jeder Stunde schwerer, den Typ nicht zu verpfeifen. Scheißkerl. Scheißwelt.
    Der Mann griff in eine auf dem Boden stehende Tasche. Erin erstarrte, doch als die Hand des Mannes wieder auftauchte, hielt sie einen Laptop fest. Keine Spur von den Zangen und Skalpellen, mit denen er gerechnet hatte.
    »Kennen Sie den, Mr Neal? Er gehört Ihnen.«
    Offenbar hatten sie in der Zwischenzeit festgestellt, dass sein Passwort etwas schwieriger herauszukriegen war als sein Geburtsdatum.
    »Sagen Sie uns Ihr Passwort, Mr Neal. Als Zeichen Ihres guten Willens. Dann werde ich mich revanchieren. Mit einer Decke, einer Matratze und einer warmen Mahlzeit.
Helfen Sie uns dabei, diese Bakterien aufzuhalten, und vielleicht sind die Ölgewinnung aus Ölsand, die Luftverschmutzung durch Kohlenstaub, die toten Kinder in Afrika dann gar nicht mehr nötig.«
    »Sie werden dort nichts finden, was Ihnen helfen könnte«, sagte er wahrheitsgemäß. »Und wenn Sie das wissen, was ist dann mit mir? Und meiner neuen Matratze? Nein, ich glaube nicht, dass ich Ihnen helfen will.«
    »Wenn hier nichts drin ist, was haben Sie dann zu verlieren? Warum lassen Sie es nicht drauf ankommen, damit ich Ihnen beweisen kann, dass ich zu meinem Wort stehe?«
    Erin sah dem Mann direkt ins Gesicht. »Wegen dem, was dort drin sein könnte. Die Festplatte könnte alles enthalten, was Sie brauchen, um die Bakterien zu stoppen, und dazu noch die Namen aller beteiligten Personen. Das könnte alles da drin sein, keine dreißig Zentimeter von Ihnen entfernt. Das ist meine Revanche.«
    Der Mann sprang auf und versetzte Erin einen Faustschlag an die Schläfe. »Halten Sie das hier für ein Spiel? Haben Sie überhaupt eine Ahnung davon, was wir mit

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