Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Global Warning

Titel: Global Warning Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills Bea Reiter
Vom Netzwerk:
überteuerte Fahrrad samt Anhänger, das sie sich vor Kurzem gekauft hatte. Es war nicht unbedingt ein komfortabler Ersatz für Jonas’ Auto, aber es war erheblich praktischer, als ständig in der Gegend herumzurennen, um Schwarzmarktbenzin für ein Auto zu kaufen, das die Polizei vermutlich zur Fahndung ausgeschrieben hatte.
    Sie schaltete das Licht ein und ging niedergeschlagen durch das Labor, um sich die behelfsmäßigen Geräte anzusehen, mit denen sie bis jetzt ihre Zeit verschwendet hatte. Das Bakterium, das sie gefunden hatte, war in den improvisierten Brutschränken kräftig gewachsen, sodass ihr eine Menge Bakterien für Versuche zur Verfügung standen, doch bis jetzt hatte sie keine wesentlichen Unterschiede in seinem Verhalten feststellen können. Es fraß Hydrokarbonat und vermehrte sich schneller, als sie ursprünglich vorgesehen hatte, doch das war eine relativ geringe Veränderung, die man auch durch selektives Züchten erreichen konnte. Vielleicht bildete sie sich das alles
nur ein. Vielleicht hatte Teague die Lagerhalle ja nur dazu benutzt, um den Bakteriennachschub für seine irren Pläne zu sichern.
    Nein, so war es nicht gewesen. In der Lagerhalle konnten keine großen Bakterienmengen produziert werden - es war ein Forschungslabor gewesen. Aber was hatten sie hier erforscht?
    Jenna machte den Kühlschrank auf und starrte den halb leeren Becher Hüttenkäse und die einsame Flasche Limonade an. Sie hatte die vierzig Kilometer lange Fahrt in die Stadt so lange wie möglich aufgeschoben. Die Vorstellung, mit dem Rad durch die Hitze zu fahren und ihre Kreditkarte zu benutzen, obwohl ihr Fluchtfahrzeug eine Höchstgeschwindigkeit von fünfundzwanzig Kilometern pro Stunde hatte, war alles andere als verlockend. Aber die Alternative war Verhungern.
    Sie zog sich ein Paar Shorts an, füllte ein paar Flaschen mit Wasser und löffelte den Rest des Hüttenkäses aus dem Becher, während sie die Tür aufstieß und nach draußen ging.
    Der Schrottstapel, der an der äußeren Wand der Lagerhalle lehnte, war noch höher geworden, da sie die Überbleibsel ihrer Experimente einfach nach draußen stellte. Sie blieb kurz stehen, um den leeren Becher auf eine Tupperware-Schüssel mit eingetrocknetem, rötlichem Schlamm zu stellen, und musste an Erin denken.
    Sie brauchte ihn. Nicht wegen seines brillanten Verstandes, sondern damit sie wieder klar denken konnte. Nicht zu wissen, was mit ihm passiert war, machte sie wahnsinnig. Sie konnte sich nicht mehr konzentrieren und malte sich ständig aus, was ihm alles zugestoßen sein könnte.

    Aber das würde bald vorbei sein. Mit ihrem Wal-Mart-Labor konnte sie nur noch ein paar Tage arbeiten, dann war Schluss. Hoffentlich meldete er sich bis dahin. Falls nicht, war es Zeit, selbst eine Entscheidung zu treffen. Verantwortung zu übernehmen.
    Sie lief auf das Fahrrad zu, das sie an einen großen Felsbrocken gelehnt hatte, und ging im Kopf ihre Tagesplanung durch. Wenn sie fünfzehn Kilometer in der Stunde schaffte, konnte sie in etwas über fünf Stunden wieder zurück sein, sodass noch genug Zeit für ein paar Experimente blieb. Falls sie nicht so müde war, dass sie auf ihrem Schlafsack zusammenbrach.
    Als Jenna das Fahrrad fast erreicht hatte, wurde sie langsamer. Ihr Blick ging zu der Fahrradkette, auf der die Strahlen der Sonne einen rötlichen Schimmer hervorriefen. Sie kniete sich hin und spürte, wie ihr der Atem stockte, als sie mit der Hand über die hart gewordene Schmiere strich, die die Gänge blockierte.
    Mit einem Blick über die Schulter vergewisserte sie sich, dass die Behälter mit den eingetrockneten Bakterien über zwölf Meter hinter ihr standen und in der texanischen Sonne schmorten.
    Die Bakterien waren nicht tot. Sie wurden durch die Luft übertragen.

32
     
     
    »Wenigstens arbeitest du für eine Regierungsbehörde und ich für ein Krankenhaus. Viele Leute haben gar keinen Job mehr«, sagte Carrie, deren Stimme gedämpft klang, weil sie in dem kleinen Wagen ihre wild zappelnde Tochter auf dem Schoß hatte, die dafür schon viel zu groß war.
    »Em, jetzt bleib doch mal ruhig sitzen!«
    Beamon warf einen Blick in den Rückspiegel zu den vier Mädchen auf dem Rücksitz und wies auf einen Minivan, in dem so viele Personen saßen, dass die Fenster offen standen, damit alle hineinpassten. »Es könnte schlimmer sein.«
    »Goloco-Punkt-org«, sagte Emory.
    »Wie bitte?«
    Emory starrte fasziniert auf ein ausgesprochen fettes Paar, das sich auf einem

Weitere Kostenlose Bücher