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Global Warning

Titel: Global Warning Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills Bea Reiter
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Terroristen machen? Nein, offenbar nicht. Die Bilder von Abu Ghraib, die Sie im Fernsehen gesehen haben, sind gar nichts dagegen.«
    Hinter ihm öffnete sich die Tür, und zwei Männer in Militäruniform kamen herein. Zwischen sich trugen sie einen Generator mit einer Handkurbel, aus dem zwei Drähte ragten. Der Generator kam immer näher. Erins Hände waren an den Stuhl gefesselt, doch seine Füße waren frei.
    »Haben Sie mich verstanden? Sie werden das nicht überleben...«

    Erin trat dem Mann mit aller Kraft zwischen die Beine, wobei er sich vorstellte, dass dessen Hoden zu blutigen Fleischklumpen explodierten, die bald brandig wurden.
    Sein Peiniger sank langsam zu Boden, während sich die beiden Soldaten auf Erin stürzten. Einer packte seine Beine, während ihm der andere einen Arm um den Hals legte und zudrückte. Erin bemerkte es kaum. Er starrte immer noch den Mann an, der vor ihm auf dem Boden lang und keuchend nach Luft rang. Dieser Anblick würde ihn noch eine Woche überleben lassen. Wenn er Glück hatte auch länger.

30
     
     
    Im Büro hatte sich im Grunde genommen nichts verändert, trotzdem war die Atmosphäre fast nicht wiederzuerkennen. Als Beamon durch den großen Raum ging, wollte ihn niemand ansehen. Stattdessen änderten seine Mitarbeiter hastig die Gangrichtung, oder, wenn das nicht funktionierte, murmelten einen höflichen Gruß und ergriffen dann die Flucht. Es war natürlich nicht das erste Mal, dass er so etwas erlebte, und immer kam er sich dabei vor wie ein Geist: die meiste Zeit über unsichtbar, doch wenn er »Buh« brüllte, würde die Hälfte der Leute einen Herzinfarkt bekommen.
    Deshalb fiel der Mann, der sich durch die Menge drängte, umso mehr auf. Er schien Beamon nicht nur sehen zu können, sondern hatte darüber hinaus auch keine Angst vor ihm.
    Er konnte nicht älter als fünfunddreißig sein - ein geschniegelt aussehender junger Mann, der gerade demonstrativ einen Blick auf die teure Uhr an seinem Handgelenk warf. Es war nicht klar, ob die Geste bedeuten sollte, dass er ungeheuer beschäftigt war, oder ob er damit sagen wollte, dass Beamon zu seinem Gang nach Canossa zu spät kam.

    »Bob Oberman möchte Sie sehen.«
    »Und wo genau finde ich ihn?«
    Der junge Mann wies auf das Büro, das bis gestern noch Beamon gehört hatte, und sah dann wieder auf die Uhr. Es war keine protzige Rolex, sondern etwas Dezenteres. Vermutlich Cartier.
    »Sofort«, drängte er.
    Beamon nickte unverbindlich, ging an den Leuten vorbei, die bis vor kurzer Zeit noch für ihn gearbeitet hatten, und blieb vor ein paar Kartons stehen, in die jemand ohne viel Federlesens seine privaten Sachen gestopft hatte. Dann steckte er den Kopf in sein ehemaliges Büro.
    Er musste zugeben, dass es erheblich besser aussah als vorher. Oberman musste seine Sachen mit einem Hubschrauber aus Langley mitgebracht haben. Die Möbel waren so arrangiert, dass sie den kleinen Raum größer wirken ließen. Er hatte sich um jedes Detail gekümmert, bis hin zu der Wand mit den aufwendig gerahmten Fotos, die ihn mit verschiedenen Politikern und bekannten Sportlern zeigten. Der Mann hatte ganz schön viel zu tun.
    Aber er war nicht da. Beamon suchte den Karton, der seine Kaffeetasse enthielt, und ging in den Aufenthaltsraum. Er hatte gerade einmal den Zucker gefunden, als Terry Hirst hereinkam und die Tür hinter sich zumachte.
    »Mark, was zum Teufel ist hier los?«
    »Ich bin so gut wie draußen. Sie nicht. Es geht nur um mich.«
    »Was unternehmen wir dagegen?«
    Beamon zuckte mit den Schultern. »Nichts.«
    »Ich weiß, dass Sie schon öfter mit der CIA aneinandergeraten sind, aber es gibt eine Menge guter Leute dort.«

    »Der Präsident scheint der gleichen Meinung zu sein.«
    »Ja, aber das Problem ist, dass Bob Oberman nicht dazugehört. Er hat keine Ahnung von Ermittlungen - er ist Politiker. Und wenn ich offen bin, ein Arschloch.«
    »Terry, das ist nicht mehr mein Problem.«
    »Warum sind Sie dann hier?«
    Gute Frage. Um seine Sachen zu holen? Nein, die hätte er sich auch bringen lassen können. Weil er sich gerne öffentlich demütigen ließ?
    »Haben Sie etwas über Jenna Kalins Haus in Bozeman herausbekommen?«, fragte Beamon schließlich.
    Hirst schien erleichtert darüber zu sein, dass sein ehemaliger Chef überhaupt noch Interesse an dem Fall hatte. »Wir haben Fingerabdrücke von Michael Teague und den beiden Metzgers gefunden. Inzwischen wissen wir auch, dass sie mit einer Privatmaschine auf einem

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