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Global Warning

Titel: Global Warning Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills Bea Reiter
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Tandem die Straße herunterwälzte, weshalb eine ihrer Freundinnen einwarf: »Das ist eine Website, auf der man Leute für Fahrgemeinschaften findet. Sie geben Ihre Adresse ein, die Adresse, wo Sie hinwollen, die Uhrzeit und so weiter. Man kann sogar angeben, was für Musik man mag. Und dann sucht die Website jemanden, der in die gleiche Richtung fährt.«
    Beamon lächelte. Waren junge Leute wirklich so grenzenlos
anpassungsfähig, oder hatte er diesen Eindruck nur, weil er so ein alter Knochen war? Er wusste, dass viele seiner Freunde sich Sorgen darüber machten, wie die nächste Generation wohl mit diesem Planeten umging, doch er bezweifelte, dass sie es schlechter machten als ihre Eltern.
    Warum hatte er keine Begabung für etwas Positives wie zum Beispiel Computer gezeigt? Die Gründer von Google waren zu Milliardären geworden, indem sie herumsaßen und sich Dinge ausdachten, die den Menschen das Leben einfacher machten. Aus ihm dagegen war ein Regierungsbeamter mit einem mageren Gehalt geworden, den man anschießen und mit einem Messer in den Rücken stechen konnte.
    »Warum hast du das nicht erfunden, Em?«
    »Was?«
    »Goloco-Punkt-org.«
    »Weil ich erst neun bin.«
    »Ich will keine Ausreden hören.«
    Als sein Mobiltelefon zum vierten Mal in der halben Stunde, die sie jetzt im Wagen saßen, klingelte, steckte er die Hand in die Tasche und schaltete es aus.
    »Was hast du da gerade gemacht?«, fragte Carrie.
    »Was meinst du?«
    »Du hast dein Handy ausgeschaltet, ohne vorher nachzusehen, wer anruft.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich habe euch in letzter Zeit so gut wie gar nicht gesehen, und ich dachte, es wäre ganz nett, mal ein paar Minuten ohne Telefon zu sein.«
    Vom Rücksitz drang leises Kichern und Flüstern zu ihnen nach vorn. Carrie steckte den Kopf hinter der Schulter
ihrer Tochter hervor. »Das ist schön. Danke.« Es hörte sich eher wie eine Frage an.
    Kurz nach drei Uhr morgens hatte Beamon seine Entscheidung getroffen, doch es war keine jener souveränen Entscheidungen gewesen, die einen Sekunden später in einen tiefen, erholsamen Schlaf versinken lassen. Obwohl ein gewisser Bob Oberman mit Sicherheit nicht der richtige Mann war, um die Ermittlungen in diesem Fall zu leiten, war es ebenso sicher, dass es in einem Desaster für ihn und die Mitarbeiter, die ihm noch die Treue hielten, enden würde, wenn er jetzt versuchte, den Dienstweg zu missachten. Und daher war Beamon jetzt auf dem Weg zu Jack Reynolds, zusammen mit einem Aktenkoffer, der alles enthielt, was er über den Fall wusste. Dann wollte er in sein kleines Büro beim Heimatschutz zurückkehren und zusehen, wie die Welt auseinanderbrach.
    Er verließ den Highway und lenkte den Wagen durch die ausgestorben wirkenden Straßen, während Carrie sich zu den Mädchen auf dem Rücksitz umdrehte, so gut das mit ihrer Tochter auf dem Schoß ging. »Debbie, nach der Schule werdet ihr alle von deiner Mutter abgeholt, richtig?«
    »Ja, Miss Johnstone.«
    »Em, du bleibst bei Debbie?«
    »Ja, Mom.«
    »Okay. Aber sei brav und hilf nach dem Essen beim Abwaschen. Ich bin so gegen neun wieder zu Hause.«
    »Warum so spät?«, fragte Beamon.
    »Das Krankenhaus hat die Schichten verlängert, weil weniger Schichten angeblich weniger Fahrten bedeuten. Ich...« Sie verstummte für einen Moment. »O nein...«

    »Was ist denn?«
    Als sie mit dem Daumen hinter sich wies, bemerkte Beamon im Rückspiegel den Streifenwagen mit eingeschaltetem Blinklicht, der hinter ihm fuhr. Das Kichern vom Rücksitz wurde lauter, als er den Wagen an den Straßenrand lenkte und das Fenster herunterfuhr.
    »Schhhh«, sagte Carrie, als sich zwei Polizisten auf beiden Seiten ihrem Wagen näherten. Allerdings würde sie weder ihr Fenster herunterfahren noch die Polizisten eines Blickes würdigen. Ihre Hippiejahre in Berkeley hatten zu einer ausgeprägten Voreingenommenheit gegenüber Gesetzeshütern geführt, die Beamon manchmal auch zu spüren bekam.
    »Sir, würden Sie bitte aussteigen?«
    »Ich weiß, dass zwei Personen auf dem Beifahrersitz eigentlich verboten sind«, sagte Beamon zu ihm, »aber könnten Sie angesichts der aktuellen Situation nicht mal ein Auge zudrücken?«
    Der Polizist, der vermutlich Anfang dreißig war, schien nervös zu sein, was angesichts eines zurzeit recht häufig vorkommenden Verkehrsdelikts etwas ungewöhnlich war. »Sir, ich habe Sie gebeten auszusteigen.«
    Beamon tat, wie ihm geheißen wurde, seufzte leise und hörte, wie aus dem

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