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Global Warning

Titel: Global Warning Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills Bea Reiter
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züchten können und es in einem ausreichend großen Gebiet verteilen, wird das Zeug durchdrehen. Der Wind wird es ausbreiten, und das war’s dann.«

36
     
     
    Präsident Dunn fing doch tatsächlich zu lachen an, was aber vermutlich daran lag, dass er nicht wusste, wie er sonst reagieren sollte. Er war der Einzige im Raum, der stand. Wie erstarrt verharrte er an der Stirnseite des vollbesetzten Konferenztisches.
    »Sie wollen mir erzählen, dass das Ende der menschlichen Zivilisation naht? Wissen Sie eigentlich, wie lächerlich das klingt?«
    Mark Beamon räusperte sich, wobei er das ganze Gewicht dessen, was er wusste, auf seinen Schultern spürte. »Genau genommen nicht das Ende der menschlichen Zivilisation, Sir. Das Ende der industrialisierten menschlichen Zivilisation. Den Leuten zufolge, die mich beraten, werden etwa sechzig Prozent der Weltbevölkerung sterben, wobei es abhängig von Wohnort und Lebensstil starke Schwankungen geben wird. Wenn jemand auf Neuguinea lebt und sich mit einer kleinen Farm selbst versorgen kann, dürfte er weniger davon betroffen sein.«
    »Und wenn jemand Amerikaner ist?«
    »Wir sind auf der anderen Seite der Gleichung - eine schwer bewaffnete Bevölkerung, die in so gut wie allen Bereichen von Energie abhängig ist.«

    »Und wer genau sind diese Leute, von denen Sie sich beraten lassen?«
    »Erin Neal und Jenna Kalin.«
    »Ausgerechnet die beiden, die schuld an diesem Desaster sind«, sagte der Präsident. »Wo sind sie jetzt?«
    Beamon hatte kurz überlegt, ob er Erin und Jenna zu der Besprechung mitbringen sollte. Er war dann aber zu dem Schluss gekommen, dass sie gar nicht dazu kommen würden, wertvolle Informationen weiterzugeben, weil aus der Besprechung sofort der reinste Zirkus werden würde. »Sie sind im Labor und...«
    »Sie haben sie in unser Labor gelassen?«
    Beamon seufzte leise. Das hatte ihm jetzt gerade noch gefehlt. »Ich habe Ihnen die Leitung des Labors übertragen.«
    Jack Reynolds fühlte sich bemüßigt, etwas dazu zu sagen, was keine große Überraschung war. »Mark, sind Sie sicher, dass das eine kluge Entscheidung war? Wenn Sie die beiden als Berater einsetzen würden, hätte ich ja nichts dagegen einzuwenden, aber...«
    »Erin hat nichts mit dieser Sache zu tun, und ich bin fest davon überzeugt, dass Jenna lediglich die Ölfelder in Alaska lahmlegen wollte, was keinerlei Konsequenzen gehabt hätte. Lediglich die Gewinne der Ölfirmen wären von hundert Milliarden im Jahr auf neunzig Milliarden gesunken.«
    »Würden Sie darauf Ihr Leben verwetten?«, fragte der Präsident.
    »Ich glaube, das habe ich schon.«
    Im Raum wurde es still, als der Präsident sich leicht schwankend auf seinen Stuhl sinken ließ. »Was Sie da sagen, schafft... Komplikationen«.

    »Ich verstehe nicht ganz, was Sie meinen.«
    »Sind Sie sicher, dass sie die Ölsandfelder in Kanada für die Verbreitung der Bakterien benutzen werden?«
    »Sicher bin ich nicht. Aber die Ölsandfelder sind das naheliegendste Ziel - eine riesige, offene Fläche mit Mineralöl und starken Winden, die darüber hinwegfegen. Man braucht nur mit einem Sprühflugzeug über das Gebiet zu fliegen oder mit einem Tankwagen über eine der Straßen zu fahren, die hindurchführen.«
    »Aber Sie sind der Meinung, dass die Bakterien noch nicht verfügbar sind.«
    »Wir gehen von der Theorie aus, dass sie die Bakterien zurzeit in einem Labor irgendwo in Kanada produzieren.«
    »Dann haben wir also noch Zeit?«
    »Davon gehen wir aus, denn die Alternative ist... ich glaube, es genügt, wenn ich sage, dass wir über die Alternative zurzeit nicht nachdenken.«
    »Sie empfehlen also, die Kanadier zu warnen und das Gebiet von ihnen sichern zu lassen?«
    »Allerdings.«
    Der Präsident wandte sich an einen Mann in Militäruniform. »Was für einen Einfluss würde das auf unsere Pläne haben?«
    Er verschränkte die Arme vor der Brust, was von einem leisen Klimpern seiner Orden begleitet wurde. »Eine starke Präsenz des kanadischen Militärs im Ölsandgebiet würde die Sache komplizieren und uns unter Umständen vor logistische Probleme stellen, die jedoch alle zu lösen wären. Die militärischen Fähigkeiten der Kanadier sind den unseren weit unterlegen, und außerdem haben wir das Überraschungselement auf unserer Seite.«

    Beamon runzelte die Stirn, was Jack Reynolds veranlasste, ihn am Arm zu packen und in den hinteren Teil des großen Raums zu zerren. »Kein Wort, Mark. Das hat nichts mit Ihnen oder Ihren

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