Glueck (TaschenGuide)
das berufliche Engagement Geld. Wir wissen aber, dass der Mensch – statistisch gesehen – nicht glücklicher wird, wenn er mehr verdient (siehe S. 18f.): Sind die Grundbedürfnisse erst einmal gedeckt, bringt uns weiterer Wohlstand keinen nennenswerten Glückszuwachs mehr ein – so die Ergebnisse zahlreicher Umfragen.
Der Investmentberater und Börsenstratege James Montier berichtet dennoch, dass sich gerade in Banken viele Menschen finden, die regelrecht besessen vom Geld sind, ihr ganzes Tun darauf richten, es zu vermehren – und es offenbar für Glück halten.
Macht Geld glücklich?
Nicht nur diesen Menschen geht es so: Viele andere arbeiten vor allem des Geldes wegen – und vergessen ganz, was sie damit eigentlich anstellen wollen. Dabei ist Geld im Grunde nur Mittel zum Zweck, mit dem wir unseren Lebensunterhaltfinanzieren. Doch das verlieren viele aus den Augen und arbeiten mehr, länger, härter oder erdulden unangenehme Jobs und Vorgesetzte – natürlich, ohne dabei glücklicher zu werden.
Mein Haus, mein Auto, mein Boot – all das sind Besitztümer, die natürlich für viele einen große Befriedigung darstellen. Es sind auch Zeichen des Erfolgs, bestimmte Ziele erreicht zu haben. In vielen Fällen machen sie aber nicht dauerhaft glücklich: Irgendwann erlahmt das Interesse am flotten Flitzer, haben die Freunde noch schönere Häuser – und immer weiter dreht sich das Rad, wenn es nicht aus eigenem Willen und aus eigener Kraft angehalten wird.
Übung
Erforschen Sie einmal Ihre eigene Arbeitsmotivation: Aus welchen Gründen arbeiten Sie? Um sich Ihren Lebensunterhalt zu verdienen? Um sich und Ihrer Familie ein standesgemäßes Leben zu ermöglichen? Oder auch, weil es Ihnen Spaß macht, zu etwas Größerem beizutragen und etwas Neues zu schaffen? Niemand wird Ihre Notizen lesen – also seien Sie ehrlich zu sich selbst. Und wenn Ihnen nicht gefällt, was Sie da schreiben, dann überlegen Sie, woran das liegt und was sich daran ändern ließe.
Glücklicher sind laut Statistik – und nach eigener Erfahrung – all diejenigen, die auch und vor allem für den Spaß an derFreud' arbeiten. Die das Geld, das sie verdienen, auch lohnend verwenden und genießen können. Die sich voll und ganz in ihren Job einbringen und an ihm wachsen. Die dabei ihre Persönlichkeit weiter entwickeln, Erfahrungen sammeln und Niederlagen als Herausforderung betrachten. Und die als nächstes Etappenziel nicht nur die Gehaltserhöhung im Auge haben, sondern in erster Linie die Lösung der ihnen gestellten Aufgaben.
Wer so arbeitet, ist eine Bereicherung für jede Firma. Und er arbeitet – unabhängig vom Gehaltszettel – wahrlich nicht umsonst.
Instrumente und Methoden: So werden Sie glücklicher
Es gibt es keine Patentrezepte mit „Glücksgarantie“. Dennoch können Sie mit Hilfe verschiedener Methoden und Strategien eine ganze Menge dafür tun, dass Sie Ihrem Glück ein Stück näher kommen.
Entscheiden Sie sich dafür, glücklich zu sein
Stellen Sie sich vor, Sie treffen einen notorisch unzufriedenen Bekannten. Sie fragen, wie es ihm geht, und müssen sich lange Tiraden über das anhören, was in seinem Leben schief läuft. Wenn Sie sich nun danach erkundigen, was er sich wünscht, erhalten Sie vermutlich Antworten wie Urlaub, ein Sabbatjahr, einen Jobwechsel oder einfach nur weniger Arbeit.
Wenn man den Preis nicht zahlen möchte
Ihr Bekannter klagt zu Unrecht, denn all das kann er durchaus realisieren – wenn er es wirklich will. Er muss nur bereit sein, mit den Folgen zu leben. Wenn er in Urlaub fahren möchte, muss er eben sein Konto plündern oder auf das neue Sofa verzichten. Will er sich ein Sabbatjahr als Auszeit nehmen, muss er vorarbeiten, Vorbereitungen treffen und auf Einkommen oder sogar auf eine Beförderung verzichten. Gefällt ihm der alte Job nicht mehr, muss er sich um einen neuen bewerben oder den Schritt in die Selbständigkeit wagen.
All diese Entscheidungen haben ihren Preis; wir wägen die Alternativen ab und entscheiden dann, ob wir diesen Preis zahlen wollen oder nicht. Wohlgemerkt: Wir allein sind es, die diesen Entschluss fassen. Wir müssen die Dinge nicht erdulden – wir müssen nur unsere Trägheit überwinden, denSchalter im Kopf umlegen und zur Tat schreiten. Wir sind also nicht Opfer, sondern spielen eine aktive Rolle.
Das funktioniert natürlich auch anders herum: Wenn wir unser Leben, wie wir es im Moment führen, so gewählt haben,
Weitere Kostenlose Bücher