Glücklich gestrandet
sind. Marcus, willst du Carol vielleicht etwas Toast in die Kabine bringen, oder isst sie den nicht?«
»Hm?« Marcus blickte von seinen Karten auf. »Oh, ich werde ihr welchen bringen, wenn du darauf bestehst, aber ich weiß nicht, ob sie ihn essen wird.« Er stand auf, nahm einen Teller vom Abtropfbrett und legte zwei Scheiben Toast darauf.
»Wer bekommt hier das Frühstück aus Bett serviert?«, wollte Ed wissen, nachdem er leicht feucht und voller Enthusiasmus aus dem Badezimmer gekommen war. »Oh, die junge Carole! Es hat seine Vorteile, mit dem Boss zu schlafen.«
Er lachte so fröhlich, dass niemand an seinen Worten Anstoß nahm; tatsächlich, dachte Dora, schien niemand etwas zu bemerken, aber er hatte ausgesprochen, was sie und wahrscheinlich auch Jo und Tom dachten. Jo rang offensichtlich mit sich, ob sie noch mehr Brot toasten sollte oder nicht.
»Ich werde noch einen Toast essen«, sagte Dora, »und Tom ebenfalls.«
Tom, der den Mund bereits voll hatte, nickte.
»Okay, alle Mann auf Deck«, meinte Marcus und stellte seinen Tee auf den Tisch.
»In Ordnung, Skipper«, erwiderte Ed. »Hochwasser ist um sieben?«
»Ja, wir sollten in die Gänge kommen. Der Motor kann schon angelassen werden, Ed. Ich möchte nur einen letzten Blick auf die Wetterkarte werfen, bevor wir unsere Internetverbindung verlieren.«
»Einfach wunderbar, dieser moderne Schnickschnack«, murmelte Ed, während er die Treppe hinaufging. »Zu meiner Zeit sind wir nur nach den Algen gegangen, die draußen vor dem Ruderhaus hingen.«
»Er macht Witze«, sagte Tom zu Jo und Dora, die Eds Bemerkung mit offenem Mund zur Kenntnis genommen hatten.
»Das war uns klar«, versicherten sie einen Moment später unisono.
Der Motor erwachte bebend zum Leben, und eine Vibration, die für Jo und Dora ebenso neu wie beunruhigend war, dröhnte durch die Drei Schwestern und verwandelte sie von einem behaglichen Vorstadtheim in ein Ding, das sich bewegte und wahrscheinlich auch ein wenig bockte.
»Hilf du Tom, Dora«, meinte Jo. »Ich werde mich um den Abwasch kümmern.« Sie wollte nicht, dass irgendjemand ihre Nervosität bemerkte. Das war es also. Sie würden die Sicherheit der Anlegestelle verlassen.
»Nein«, widersprach Marcus energisch. Er besaß eine unheimliche Fähigkeit, ihre Gedanken zu lesen. »Du gehst auf Deck. Wenn du die ganze Zeit hier unten bleibst, wirst du mit Sicherheit seekrank werden. Du musst dich daran gewöhnen, unterwegs zu sein. Die Becher werden warten, bis wir sie das nächste Mal brauchen, was in Eds Fall etwa alle zehn Minuten sein wird. Mach dir nicht die Mühe, ihn zu fragen, ob er Tee will, sondern bring ihm einfach jedes Mal einen Becher nach draußen, wenn du es ertragen kannst, Tee zu kochen. Drei Stück Zucker«, fügte er hinzu, dann schaltete er Jos Laptop aus und sprang die Treppe hinauf.
»Carole ist wirklich ein Glückspilz«, bemerkte Jo.
»Was, weil sie im Bett bleiben darf?«, fragte Dora, die die Becher zu schnell ausspülte, um damit irgendwelchen hygienischen Maßstäben gerecht zu werden. Aber es scherte sie nicht.
»Hm«, erwiderte Jo nichtssagend.
»Hier, halt mal diesen Fender«, sagte Tom, als Dora an seiner Seite erschien. Sie hatten inzwischen die Sicherheit der Anlegestelle verlassen und warteten darauf, dass man sie in die Schleuse einließ. Hafenbecken hatten immer einen höheren Wasserstand als der Fluss, hatte Tom erklärt, sodass sie hinuntergeschleust werden mussten. Dora war zu dem Schluss gekommen, dass das Leben zu kurz war, um ihn nach der Funktionsweise einer Schleuse zu fragen, und sie hoffte, es einfach zu lernen, während sie die Prozedur durchliefen.
»Ich weiß nicht, was ich damit machen soll!«, protestierte Dora und griff nach der Leine, an der der Fender hing, als wäre sie eine Giftschlange.
»Halt sie einfach zwischen das Boot und alles, woran wir vielleicht scheuern oder wogegen wir stoßen könnten. Und wenn wir in der Schleuse sind, wirst du sie vielleicht ein wenig höher halten müssen.« Tom war sehr ruhig. »Beobachte mich einfach. Es ist ganz einfach. Glaub mir, selbst Carole könnte es.«
»Machen Sie keine gemeinen Bemerkungen über Carole«, bat Jo, als sie erschien. »Ich schätze, sie hat ein hartes Leben.«
»Weil sie mit Marcus zusammen ist?«, fragte Dora.
»Ich kann mir nicht vorstellen, dass es leicht ist, mit ihm zu leben«, erwiderte Jo.
Als sie später in das Schleusenbecken gelangt waren, ohne auch nur annäherungsweise irgendetwas zu
Weitere Kostenlose Bücher