Glücklich gestrandet
einem Panther befreundet zu sein: Obwohl es unmöglich schien, war es erheblich sicherer, als sich seine Feindschaft zuzuziehen. Marcus war so unberechenbar, wer mochte sagen, was als Nächstes seinen Unwillen erregte? Aber sie würden zusammen eine Reise unternehmen, und sie musste ihm vertrauen. »Natürlich.« Sie wollte sich abwenden, doch er legte ihr abermals eine Hand auf die Schulter. »Geh noch nicht. Ed wird gleich oben sein, und er wird Tom wecken. Was ist mit Dora?«
Jo sah auf ihre Armbanduhr. »Ich werde ihr noch einmal zehn Minuten geben, sodass die anderen das Badezimmer vor ihr benutzen können. Was ist mit Carole?«
»Sie wird erst auftauchen, wenn wir unterwegs sind. Sie taugt nicht viel auf einem Boot.«
Jo konnte nicht fragen, warum er sie mitgenommen hatte – es wäre unhöflich gewesen, auch wenn sie neugierig war. Jo war selten, wenn überhaupt je, unhöflich. »Dann hat es keinen Zweck, sie aus dem Bett zu zerren.«
»Nein.«
»Ich werde für die anderen Tee kochen.«
»Ich hätte es dir gern abgenommen, aber ich konnte keine Teekanne finden.«
»Oh, nein, hm, es gibt auch keine.«
»Was erklärt, warum ich sie nicht finden konnte.«
Jo seufzte. »Ich hätte eine besorgen sollen. Ich habe anscheinend so viel vergessen.« Trotz seiner Entschuldigung war Jo noch immer ein wenig verstimmt. Seine Vermutung, sie könne eine lange bestehende Verabredung einfach ignorieren, kränkte sie, außerdem rechtfertigte sie nicht direkt ein solch frostiges Benehmen. Sie würde natürlich darüber hinwegkommen, doch im Augenblick war sie noch ärgerlich auf ihn.
Marcus, der dies wahrscheinlich spürte, ließ nicht locker. »Nein, du hast nichts vergessen. Du hast deine Sache großartig gemacht. Wie Ed sagte, wir haben genug Proviant für eine ganze Armee an Bord und Alkohol genug für die königliche Marine.«
»Ich mag Ed. Es freut mich, dass du ihn mitgebracht hast. Mit ihm an Bord werden wir uns alle besser fühlen.«
Marcus schien diese Lobesrede nicht zu gefallen. »Ich habe ihn vor allem als meinen ersten Maat mitgebracht.«
»Aber das andere erledigt er einfach durch seine Anwesenheit. Und jetzt werde ich Tee kochen.«
Sobald sie in der Kombüse stand, beglückwünschte sie sich dazu, dass es ihr gelungen war, ziemlich normal zu klingen. Sie setzte den Kessel auf und hatte das Gefühl, dass vielleicht doch noch alles gut werden würde.
Das Geräusch der Badezimmertür, die sich schloss, weckte Dora. Obwohl Licht durch das Bullauge fiel, konnte sie erkennen, dass es noch sehr früh war. Sie musste aufstehen. Sie wollten an diesem Morgen aufbrechen.
Eine Welle der Erregung schlug über ihr zusammen. Sie würde ein Abenteuer erleben, und Tom war ebenfalls mit von der Partie. Er war ein amüsanter Begleiter für ein Abenteuer, und um ihn herum geschahen einfach witzige Dinge. Tom war so anders als John!
Dora zog ihre Jeans und einen Baumwollpullover an. Aus dem Badezimmer konnte sie Gurgeln und ein ekstatisches Stöhnen hören, und sie begriff, dass es von jemandem kam, der sich dort enthusiastisch von Kopf bis Fuß wusch. Mit einem schlechten Gewissen, weil ihre eigene Katzenwäsche an diesem Morgen aus einem Spritzer Deodorant und einem Finger voll Feuchtigkeitscreme bestanden hatten, ging sie in die Kombüse.
Tom und Marcus waren bereits dort und tranken Tee. Jo toastete im Grill Brot und deutete auf einen Becher. »Den wollte ich dir gerade hereinbringen. Ed ist im Badezimmer.«
»Ich weiß. Ich fand es noch zu früh, um mich zu waschen. Guten Morgen, Marcus. Oh, hi, Tom.« Als sie sein breites Lächeln sah, wünschte Dora sich, sie hätte die Gelegenheit gehabt, sich die Zähne zu putzen. Sobald Ed aus dem Badezimmer kam, würde sie hineingehen und es nachholen.
»Sei so lieb und bestreich die hier mit Butter«, bat Jo, »und denk darüber nach, welchen Belag die anderen vielleicht gern darauf hätten. Wir haben Marmelade, Marmite und Honig.«
»Zu viel Auswahl«, erklärte Tom energisch. »Bestreich sie einfach mit Marmelade. Oder mit Erdnussbutter, was ich selbst am liebsten mag.« Er zwinkerte Jo zu und trat dann neben Dora und begann ebenfalls, Toastscheiben mit Butter zu bestreichen.
Jo legte noch einmal vier Scheiben Brot in den Grill.
»Der eine Laib sollte genügen«, meinte Tom, und Marcus lachte.
»Ich möchte nicht, dass irgendjemand hungern muss«, erwiderte sie gelassen, »aber vielleicht werde ich mit den nächsten Broten warten, bis die ersten gegessen worden
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