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Glücklich gestrandet

Glücklich gestrandet

Titel: Glücklich gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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haben«, bemerkte Jo.
    »Hm, nein. Ich hätte an das alte Sprichwort denken sollen: ›Eine Hand für das Schiff und eine für dich.‹«
    »Mir war aufgefallen, dass der Riegel ein wenig locker saß, und ich habe nichts deswegen unternommen«, sagte Marcus. »Es tut mir leid, Ed. Ich fühle mich verantwortlich dafür.«
    »Oh, reden Sie keinen Unsinn. Wie ich schon sagte: Wenn ich richtig aufgepasst hätte, hätte ich nicht die Hände voller Becher gehabt.«
    »Tom, Sie haben sich bei dem Rettungsmanöver ausgesprochen gut verhalten. Und Sie natürlich auch, Dora. Aber Tom, Sie waren unglaublich.«
    Tom errötete, strahlte und schien vor Stolz einige Zentimeter zu wachsen.
    »Ja«, stimmte Jo zu und hob ihr Glas. »Auf Tom!«
    »Aye«, erwiderte Ed. »Der Mann des Tages – oder besser, der Mann dieser Reise.«
    »Sie müssen mit jedem anstoßen«, erklärte Carole und sah Tom tief in die Augen, »andernfalls bringt es Pech.«
    Als alle miteinander angestoßen hatten, meinte Marcus: »Wenn Sie jemals eine Empfehlung oder etwas in der Art brauchen – ich habe einige Kontakte im Ausland, falls Sie auf Reisen gehen wollen und Arbeit suchen.«
    »Das wäre wunderbar!«, erwiderte Tom. »Vielen Dank.«
    Carole legte eine Hand auf Toms. »Was für ein Held!«
    »Äh …«, murmelte Dora. »Möchte irgendjemand noch einen Nachschlag, oder soll ich den Nachtisch holen?«
    »Gibt es Nachtisch?«, fragte Jo, eifrig darauf bedacht, Carole daran zu hindern, weiter so unverhohlen mit Tom zu flirten. »Was gibt es denn?«
    »Nur weil du ihn nicht zubereitet hast, bedeutet es nicht, dass er nicht existiert«, erwiderte Dora. »Carole und ich haben etwas zusammengemixt.«
    Jo wünschte, sie hätte unter Deck gehen können, nur um von Marcus fortzukommen, gegen dessen Fuß sie jedes Mal zu stoßen schien, wenn sie ihren bewegte. Doch sie musste es Dora und Carole überlassen, den Nachtisch zu holen. Sie kamen anscheinend viel besser miteinander zurecht, obwohl man nur ahnen konnte, wie Doras Gefühle für die andere junge Frau jetzt aussahen. In jedem Falle durfte sie sich nicht einmischen und mütterlich sein und alles verderben.
    Tom und Ed begannen, über technische Dinge zu reden, auf die Jo sich in ihrer Nervosität nicht konzentrieren konnte. Marcus saß schweigend da, aber wann immer Jo auch nur ungefähr in seine Richtung blickte, hatte sie den Eindruck, als sähe er sie an.
    Nach einer halben Ewigkeit kamen Dora und Carole mit dem Nachtisch zurück. Er sah ziemlich beeindruckend aus.
    »Wir haben in der Tiefkühltruhe etwas Blätterteig gefunden, der bereits fertig ausgerollt war. Es war also ganz einfach«, erklärte Dora.
    »Und dann haben wir Waldfrüchte daraufgegeben«, setzte Carole stolz hinzu. »Und hier ist etwas Eiscreme.«
    »Es sieht wunderbar aus«, meinte Tom. »Gut gemacht, Mädchen.«
    »Werdet ihr ihm diese altmodische, sexistische und herablassende Bemerkung durchgehen lassen?«, fragte Jo und lächelte, um ihren Worten die Schärfe zu nehmen. Sie glaubte nicht wirklich, dass Tom sexistisch oder herablassend war, aber ihr Mund und ihr Gehirn arbeiteten im Augenblick nicht besonders gut zusammen.
    »Tom kann sagen, was er will«, erwiderte Carole. »Wir lieben ihn.«
    Jo sah, dass Dora zusammenzuckte, und ein Stich des Mitgefühls durchzuckte sie. Jos wachsender Verdacht, dass Dora Tom tatsächlich sehr mochte, erhärtete sich.
    »Also, Ed«, fuhr Carole fort, »möchten Sie eine Portion davon?«
    »Zu so einem Angebot habe ich bestimmt noch nie Nein gesagt«, antwortete Ed, immer noch in segensreicher Unkenntnis der eigenartigen Atmosphäre bei Tisch.
    »Nehmen Sie sich etwas Eis«, meinte Dora und reichte ihm einen Behälter und einen Löffel. »Marcus, was ist mit Ihnen?«
    »Nur eine kleine Portion, bitte. Ich habe vom ersten Gang ziemlich viel gegessen.«
    Carole öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Wahrscheinlich war sie drauf und dran gewesen, ihn dafür zu tadeln, dass er noch Nachtisch nahm, bevor ihr wieder eingefallen war, dass sie nicht länger für seine Diät verantwortlich war.
    »Und Salat. Der Salat war fabelhaft, Carole«, lobte Jo.
    »Man braucht nur ein wenig Fantasie dazu. Jeder kann das.« Carole lächelte, und Jo, deren eigene Salate ziemlich fabelhaft waren, gab sich alle Mühe, nicht gekränkt zu sein.
    Vom Kopfende des Tisches aus bemerkte Marcus: »Auf das Risiko hin, wie Kapitän Bligh zu klingen, darf ich vorschlagen, dass wir alle heute Abend früh zu Bett gehen? Ich

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