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Glücklich gestrandet

Glücklich gestrandet

Titel: Glücklich gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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möchte so bald wie möglich aufbrechen, kurz nach sechs Uhr, wenn es geht.«
    »Recht haben Sie, Skipper«, erklärte Ed. »Ich habe euch doch erzählt, dass meine Familie mich erwartet, sobald wir anlegen? Ich werde zurückkommen, um das Boot wieder nach Hause zu bringen, aber ich rechne jetzt jeden Tag mit einem neuen Enkelkind.«
    »Enkelkinder, wie schön«, murmelte Jo, die sich fragte, ob sie zu viel getrunken hatte. Sie schenkte sich ein Glas Wasser ein.
    »Es hat keinen Sinn, im Trockendock herumzuhängen«, entgegnete Marcus. »Ich werde Sie anrufen, um alles für die Rückfahrt zu besprechen.«
    »Nun, auf mich können Sie ebenfalls zählen«, warf Tom ein. Dann fuhr er fort: »Hat wohl irgendjemand ein Telefon, das hier funktioniert? Ich habe meinen Eltern versprochen, anzurufen und Bescheid zu geben, wenn wir gut angekommen sind. Meine Mutter wird in Kürze zu einem Wanderurlaub aufbrechen, und sie wollte nicht nach Peru fliegen, ohne etwas von mir gehört zu haben.«
    »Mein Telefon funktioniert hier«, antwortete Marcus und nahm es aus der Tasche. »Möchte es sonst noch jemand benutzen?«
    »Ich sollte meinen Eltern wohl ebenfalls Bescheid geben«, meinte Dora. »Außerdem könnte ich in der Werft anrufen und mich erkundigen, wie sie ohne mich zurechtkommen.«
    »Sie erwarteten doch dieses Kanalboot, nicht wahr?«, fragte Tom. »Das die Besitzer in ein Fitnessstudio umfunktionieren wollen, oder nicht?«
    »Hm, wie ich schon sagte, wir werden etwa zehn Tage hier sein, in denen es nicht viel zu tun geben wird. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommt man leicht überallhin. Sie könnten alle jederzeit schnell zurückkommen, wenn ich Sie plötzlich benötigen sollte.«
    »Ich muss zugeben, ich würde gern wieder arbeiten gehen, wenn es möglich wäre«, erklärte Dora. »Ich hatte den Job gerade erst angetreten, als ich mir Urlaub nehmen musste. Sie waren sehr nett, aber ich habe doch ein schlechtes Gewissen.«
    »Ich fahre auf jeden Fall zurück«, verkündete Carole. »Wir können zusammen reisen, mit Tom.«
    »Und mir«, warf Ed ein.
    »Was ist mit mir?«, fragte Jo.
    »Für dich ist es ziemlich schwierig, nach Hause zu fahren, Jo«, erklärte Marcus, »da du bereits zu Hause bist.«
    In ihrer Verwirrung brauchte sie einen Moment, um seine Bemerkung zu verstehen. Sie lächelte schwach.
    »Hier ist das Telefon, Tom«, fügte Marcus hinzu. »Sie haben als Erster gefragt.«
    Obwohl Tom mit dem Telefon ein Stück beiseite ging, konnten sie nicht umhin, seine Begrüßung zu hören und die Beteuerungen, dass es ihm gut gehe. Dann herrschte ziemlich lange Schweigen, bevor er beinahe schrie: »Wunderbar! Das ist fantastisch! Ich werde mich sofort bei ihm melden.«
    »Ich habe gute Neuigkeiten«, berichtete er, als er an den Tisch zurückkehrte. »Meine Mum hat mir erzählt, dass ein Freund von mir Eintrittskarten für ein Musikfestival hat, gleich hier in Holland! Wir gehen definitiv hin, Dora.«
    »Aber Tom, ich sollte wirklich bald wieder im Büro sein!«
    »Ganz und gar nicht«, widersprach er, »du hast ihnen gesagt, dass du mindestens zehn Tage fort sein würdest. Das Festival findet an diesem Wochenende statt.«
    »Oh, kann ich auch mitkommen?«, bat Carole.
    Tom schüttelte den Kopf. »Tut mir leid. Wir haben nur zwei Eintrittskarten, und wir müssen uns ein Zelt teilen.«
    »Oh, Camping«, murmelte Carole. »Dann komme ich vielleicht lieber doch nicht mit.«
    Eine Sekunde lang waren Carole und Dora absolut einer Meinung.
    »Müssen wir denn campen?«, wollte Dora wissen.
    »Jawohl. Du hast es versprochen.«
    Da Dora nicht allen anderen von der Geschichte mit den Mutproben erzählen wollte und sich insgeheim sehr darüber freute, wie Tom Carole daran gehindert hatte, sich in ihr Abenteuer hineinzudrängen, beschloss sie, sich einfach damit abzufinden. »Okay, das stimmt wohl.«
    »Wir können den Zug nehmen«, schlug er vor.
    »Der Bahnhof ist gleich oben an der Straße«, bemerkte Ed. »Wenn wir nach Dordrecht kommen.«
    »Was wirst du tun, Carole?«, fragte Marcus ein wenig besorgt. »Wirst du mit Ed zurückreisen?«
    »Natürlich, wenn er nichts dagegen hat. Ich kann auf der Hildegarde wohnen, nicht wahr?«
    »Solange du willst. Ich werde mindestens vierzehn Tage fort sein, wahrscheinlich länger.«
    »Danke, Marcus, das ist wunderbar.«
    In Jo stieg ein vages, aber beharrliches Gefühl der Panik auf, und wie sehr sie sich auch bemühte, es zu ersticken, wollte es einfach nicht verebben. Bis auf

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