Glücklich gestrandet
Tom.
»Lasagne.«
»Vegetarisch?« Tom sah seinen Dad mit hochgezogenen Augenbrauen an.
»Ich fürchte, ja«, antwortete Brian.
»Die Linse ist ein vielfach missverstandenes Gemüse«, rief seine Mutter aus der Diele.
»Keine Bange, Dora«, flüsterte Brian. »Wenn Myra fort ist, essen wir häufig Steak und Pommes frites.«
Myra kam in den Raum zurück. »Dann ist es ja gut, dass ich nicht allzu oft wegfahre. Zu viel rotes Fleisch ist ungesund für dich. Außerdem ist das Essen fertig. Bringt bitte eure Gläser mit!«
Dora kam zu dem Schluss, dass Lizzie absolut recht gehabt hatte, was Toms Eltern betraf: Sie waren großartig. Sein Vater war umgänglich und freundlich, und seine Mutter führte ein interessantes eigenes Leben und stellte daher keine peinlichen Fragen. Beide nahmen Doras Anwesenheit für selbstverständlich.
Nach dem Abendessen packte Myra ihre restlichen Sachen, und dann tranken sie alle noch eine Tasse Tee, bevor sie ins Bett gingen.
»Ich bin mir nicht sicher, ob ich schon ganz so weit bin, mich zur Arbeit zurückzumelden«, bekannte Dora, und obwohl sie den größten Teil der Rückreise von Holland geschlafen hatte, gähnte sie.
»Wir gehen morgen nicht zurück zur Arbeit«, erwiderte Tom. »Offiziell sind wir noch auf dem Boot in Holland. Morgen gönnen wir uns ein Abenteuer.«
»Oh, Tom«, entfuhr es Dora, die erriet, dass er eine weitere Mutprobe für sie in petto hatte. »Ich hoffe, du hast nichts zu Ermüdendes im Sinn.«
»Keine Bange, Schlafmütze, du wirst es wunderbar finden.« Er erhob sich, fuhr sich mit der Hand durchs Haar und fragte: »Möchte noch jemand Tee?«
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Kapitel 23
I ch kann mich nicht entscheiden, ob ich Urlaub habe oder zur Arbeit gehen soll«, sagte Dora, als sie und Tom am nächsten Tag zusammen zum Bahnhof gingen. Sie hatten beschlossen, in der Werft anzurufen, um ihnen von ihrer Reise zu erzählen, bevor sie nach London fuhren.
»Du hast Urlaub«, erklärte Tom energisch. »Und ich weiß, dass sie ohne uns gut zurechtkommen werden. Allerdings werden sie einen genauen Bericht haben wollen.«
»Dann rufe ich nur schnell Karen an«, meinte sie. »Sie wird sich vielleicht in der Stadt mit uns treffen wollen.«
»Du erledigst deine Mutprobe, Dora. Karen kannst du an einem anderen Tag noch sehen.«
Er klang streng und ein wenig väterlich, und sie musste ihn ansehen, um sich davon zu überzeugen, dass er lachte. Als sie sein vertrautes Zwinkern beobachtete, stieg eine jähe Woge der Zuneigung in ihr auf.
Sie lächelte zurück. »In Ordnung. Ich werde sie anrufen, aber ich werde mich für heute nicht mit ihr verabreden. Okay?«
Karen war voller Begeisterung. »Mum und ich amüsieren uns prächtig! Dad hat die Perle weggebracht, sodass wir das Haus für uns haben. Es ist so schön, miteinander über Gott und die Welt zu reden. Ich möchte mit ihr shoppen gehen. Seit ich fort bin, ist sie ein wenig altdamenhaft geworden.«
Dora konnte nicht umhin zu lachen. »Wenn du deine Mutter auf dem Boot hättest kreuzen sehen, würdest du so etwas nicht sagen.«
»Ich bin sehr stolz auf sie, dass sie ihre Angst vor Booten überwunden hat, aber ihr Haar ist eine Katastrophe.«
Da Dora ihrer Freundin in diesem Punkt nicht widersprechen konnte, lachte sie.
»Mum redet davon, am Sonntag eine Grillfete zu veranstalten. Hättet ihr beide, du und Tom, Lust zu kommen?«
»Definitiv. Es wäre wunderbar!« Nachdem sie aufgelegt hatte, erzählte sie Tom davon. »Es wird Spaß machen. Wir werden Jo sehen, und du kannst Karen kennenlernen, und« – sie warf ihm einen Blick zu – »zumindest kannst du dir für diesen Tag keine weiteren unangenehmen Überraschungen für mich ausdenken.«
»Ich denke mir niemals unangenehme Überraschungen aus! Bisher hast du alle Mutproben genossen, gib es zu!«
Dora neigte den Kopf, um anzudeuten, dass dies vielleicht der Fall gewesen sein könnte, ein klein wenig zumindest. »Die Klos auf dem Festival habe ich nicht genossen.«
»Nein, wer könnte das schon tun? Aber das meiste davon war gut, nicht wahr?«
»Ja. Eigentlich war es okay.«
Er knuffte sie spielerisch und lief dann die Treppen zum Bahnsteig hinauf.
In der Werft freuten sich alle, sie zu sehen. Jemand kochte Tee, und die meisten der Männer drängten sich ins Büro, um alle Einzelheiten zu hören. Dora war sehr froh, dass Tom dabei war, um die technischen Details zu liefern.
»Ihr seid also nach Vlissingen
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