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Glücklich gestrandet

Glücklich gestrandet

Titel: Glücklich gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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dir denn gar nichts beigebracht?«
    »Ich versuche, die Fesseln meiner Erziehung abzuschütteln, und du hilfst mir dabei. Du findest doch, ich müsste abenteuerlustiger sein …«
    »Du weißt, was ich meine. Wie dem auch sei, wie viel Geld hast du gesetzt?«
    Dora fand, dies sei nicht der richtige Zeitpunkt, um Tom zu erklären, dass sie einen Geldautomaten hatte aufsuchen müssen, bevor sie ins Wettbüro gehen konnte. »Oh, kein Grund zur Sorge. Erzähl mir, wie diese Essgeschichte funktioniert? Ich bin halb verhungert.«
    »Die Mädchen haben mir erklärt, dass man nur ein Mal seine Eintrittskarte vorzeigen muss und dann jederzeit dort auftauchen kann.«
    »Die Mädchen, Tom? Das ist politisch nicht sehr korrekt.«
    »Oh doch, sie sind eindeutig Mädchen. Sie haben sich selbst so bezeichnet. Schließlich veranstalten sie hier einen Junggesellinnen-Abschied.«
    Dora lachte und ging auf das Zelt zu, in dem das Essen wartete.
    »Also, du hast Hunger?«, fragte Tom, während sie ihre Eintrittskarten vorzeigten. »Oder haben deine Tippgeber dich nicht nur mit einem starken Drink abgefüllt, sondern auch mit etwas Essbarem?«
    »Woher weißt du, dass es ein starker Drink war?«
    »Ich kann es riechen.«
    »Oh, tut mir leid. Ich sollte besser etwas essen, aber wir müssen uns beeilen. Es ist schon fast Zeit für das nächste Rennen.«
    Tom konnte nicht verstehen, warum Dora mit jedem Rennen erregter und ängstlicher wurde. Am Ende des letzten Rennens schrie sie sich heiser.
    »Du hast ja wirklich Feuer gefangen, Dora. Ich bin überrascht.«
    »Lenk mich nicht ab«, rief sie. »Wenn ich mich nicht konzentriere, wird er nicht siegen!«
    »Wer wird nicht siegen?«
    »Unser Pferd!«
    »Dies ist also das Rennen, bei dem du gewettet hast?«
    »Ja. Und nein. Und alle anderen.«
    »Was?«
    »Ich erkläre es dir später. Na los, Jim Boy!«, brüllte sie und sprang auf und ab.
    »Es ist eine Kumulativwette«, erklang eine irische Stimme an Toms Ohr. »Wenn dieses Pferd über die Ziellinie geht, hat Ihre Freundin über hundert Pfund für Sie gewonnen.«
    »Cool«, antwortete Tom. »Na los, Jim Boy!«
    Als sie am Abend auf der Drei Schwestern eintrafen, trug Jo sich gerade mit dem Gedanken, sich ein Sandwich zu machen.
    »Es war fantastisch«, berichtete Dora und küsste sie auf die Wange, wobei ihr bewusst war, dass sie ein wenig betrunken war.
    »Ausgesprochen cool«, pflichtete Tom ihr bei. »Dora hat einen Haufen Geld für uns gewonnen.«
    »Wie hast du das gemacht?«
    »Sie hat zwei Iren angequatscht, und die haben eine Kumulativwette für sie ausgeknobelt.«
    »Das klingt sehr mutig, Dora! Freut mich für dich.«
    »Oh, es war eine meiner Aufgaben.« Als sie Jos verständnislose Miene sah, fügte sie hinzu: »Tom ist entschlossen, mich in eine mutige neue Frau zu verwandeln. Er hat fünf Herausforderungen für mich, und ich muss sie alle bewältigen. Dann wird er mir zur Belohnung eine Diamanttiara schenken.«
    »Träum weiter, Schätzchen«, lachte Tom. »Ich werde dir etwas schenken, das noch unspezifiziert ist.«
    »Das hast du aber schön ausgedrückt«, sagte Dora. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich mir in meinem Zustand ein Wort wie – wie ›unspezifiziert‹ zutrauen würde. Oh, das klang ganz gut.«
    »Wir haben uns auf der Rückfahrt einige Drinks genehmigt, um zu feiern«, erklärte Tom in vertraulichem Ton.
    »Ich denke, so weit hatte ich die Ereignisse ebenfalls schon rekonstruiert«, erwiderte Jo, die ihre Hochstimmung erheiternd fand.
    »Und der Fisch und die Pommes frites gehen auf mich!«, erklärte Dora, förderte eine Plastiktragetasche zutage und stellte sie schwungvoll auf die Theke.

Dieses E-Book wurde von "Lehmanns Media GmbH" generiert. ©2012

Kapitel 7
    A m nächsten Tag war Dora ein wenig deprimiert. »Ich habe mich so gut amüsiert, und jetzt muss ich mich dem wirklichen Leben stellen und auf Jobsuche gehen.« Sie blickte ohne Begeisterung auf die Liste von Agenturen, die sie sich am vergangenen Tag ausgedruckt hatte. Sie waren beide früh aufgewacht.
    »Du könntest einfach den Job bei der Werft annehmen«, meinte Jo, die sich fragte, wie sie die Reparatur des Gips-Cherubs angehen sollte, und wünschte, sie könnte einfach Buttercreme benutzen. Sie hatte den vergangenen Tag damit zugebracht, ein wenig auf dem Boot herumzuwerkeln, und sie hatte die Ruhe und den Frieden genossen. Außerdem hatte sie Karen eine E-Mail geschickt und über ihre Zukunft nachgegrübelt, wobei sie seit ihrem Gespräch

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